Harry Potter - Der siebte Horkrux
gerne wissen, warum du so verschwunden bist, wie du es getan hast. Ohne uns zu sagen, wie wir Kontakt zu euch aufnehmen können. Kannst du dir vorstellen, was für Sorgen wir uns gemacht haben? Wie hilflos du uns alle hast fühlen lassen?«
»Der Orden hat den Auftrag erhalten, dich zu beschützen. Von Albus Dumbledore, jemandem, den du angeblich respektiert hast.«, sagte Shacklebolt, offensichtlich ungeduldig gegenüber der emotionalen Wende, die die Versammlung genommen hatte. »Und doch hast du jede Schutzmaßnahme missachtet, die wir getroffen haben. Ich wüsste gerne, warum. Was kann so wichtig gewesen sein?«
Harry erwartete eine Flut von Fragen, doch er war leicht erschüttert von dem Tonfall in Remus' Stimme. Er räusperte sich, bevor er die Stimme hob. Beim Sprechen schaute er Remus direkt in die Augen.
»Ich schätze eure Besorgnis um mich. Und es tut mir leid, dass ihr euch Sorgen gemacht habt, aber ich habe wirklich keinen anderen Weg gesehen. Wenn ich euch von meinen Plänen, zu gehen, in Kenntnis gesetzt hätte, wäret ihr aus dem Weg gegangen und hättet uns durch die Tür gehen lassen?«, fragte er.
»Harry, wir sind hier, um dir zu helfen.«, sagte Remus. »Wir wollen dir helfen.«
»Das könnt ihr aber nicht.«, fauchte Harry.
»Was meinen Sie mit ›Das können wir nicht‹?«, verlangte Professor McGonagall zu wissen. »Natürlich können wir, Potter. Das ist genau die Absicht des Ordens.«
»Wir sind uns bewusst, dass du glaubst, Albus hätte dir eine Aufgabe hinterlassen. Aber wir können nicht glauben, dass er damit dich allein gemeint hat, Harry.«, sagte Mrs. Weasley und legte ihm eine Hand auf den Arm.
Harry riss sich los. »Ihr versteht es immer noch nicht, oder? Er hat mir keine Aufgabe hinterlassen. Es ist meine Aufgabe. Alles, was der Tagesprophet von dem Auserwählten-Zeug erzählt hat – naja, das ist so ziemlich das Einzige, womit sie jemals Recht behalten haben. Ich weiß es und Professor Dumbledore wusste es. Ihr sagt alle, dass ihr ihm vertraut, dass alles, was ihr tut, darauf ankommt, ob ihr seinem Urteil vertraut oder nicht. Also, diese Aufgabe auf mich zu übertragen, war sein Entschluss.«
»Aber er ist tot, Harry.«, entgegnete Professor McGonagall. »Die Dinge haben sich geändert.«
»Nichts hat sich geändert. Was getan werden muss, bleibt dasselbe.«, widersprach Harry heftig. »Dumbledore hat einmal gesagt, dass er uns erst wirklich verlassen hat, wenn keiner ihm mehr treu ist. Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr es noch immer sein könnt, selbst wenn es nicht leicht ist, was er verlangt.«
»Ihr müsst euch zwischen dem entscheiden, was richtig und was leicht ist.«, flüsterte Ginny. »Das müssen wir alle.«
»Wie können wir uns für das Richtige entscheiden, wenn wir nicht einmal wissen, was ihr treibt?«, verlangte Kingsley. »Du hast es offenbar deinen Freunden erzählt. Warum kannst du uns nicht einweihen?«
»Ich habe es ihnen verraten, weil Professor Dumbledore es mir gestattet hat. Er war der Meinung, dass ich Unterstützung gebrauchen könnte und sie sind mir am nächsten.«, erklärte Harry, wobei er bewusst ausließ, dass Ginny erst später eingeschlossen worden war.
»Ich kann nicht glauben, dass Albus das tun würde.«, stöhnte Mrs. Weasley. »Ginny ist nicht einmal volljährig.«
»Ron auch nicht, als Professor Dumbledore die Erlaubnis dazu erteilt hat.«, keifte Ginny. »Ihr müsst aufhören, auf unser Alter zu pochen, und einsehen, dass wir das Richtige tun. Es funktioniert und es ist das Einzige, was Voldemort aufhalten wird.«
Wieder keuchten mehrere auf und zuckten zusammen. Die Mitglieder des Ordens hatten sich daran gewöhnt, dass Dumbledore den Namen verwendete, doch es erschreckte sie immer noch, es von jemand anderem zu hören.
»Hört mal.«, sagte Harry. Er hatte einen Entschluss gefasst. Etwas sagte ihm, dass es richtig war. »Ich weiß, dass euch genauso viel daran liegt, diesen Krieg zu beenden, wie mir. Und ich brauche tatsächlich Hilfe. Wenn ich einigen von euren Bedingungen zustimme, könnt ihr euch dann damit zufrieden geben, dass ich euch nicht alles erzählen kann?«
»Das klingt fair. Dumbledore hat sowieso nicht immer alles mit uns geteilt.«, sagte Mad-Eye, bevor irgend jemand zustimmen oder ablehnen konnte. Sich am Tisch umschauend, konnte Harry an den Gesichtern erkennen, dass nicht alle mit Moodys Entscheidung zufrieden waren. Dennoch schien die Mehrheit von ihnen bereit, einen Kompromiss einzugehen.
»Das nächste Mal, wenn
Weitere Kostenlose Bücher