Harry Potter - Der siebte Horkrux
von Potters Anwesenheit weiß, genauso wenig wie Potter gesehen werden will. Ich will ihn überhaupt nicht dort haben.«, erwiderte Malfoy und wandte Harry und Moody den Rücken zu.
»Was du willst, hat mich noch nie interessiert, Junge.«, erwiderte Moody grob. »Geht den Korridor hinunter. Er ist in Zelle 5 J zu eurer Linken. Ron und ich warten hier.«
Ron wirkte zögerlich, sie gehen zu lassen. Tonks drückte ihren Zauberstab an die schwere Stahltür, die mit einem lauten Klingen aufglitt. Harry warf sich den Tarnumhang über den Kopf und folgte Malfoy den langen, düsteren Korridor hinunter.
Die Luft war noch schwerer, als sie es im unteren Geschoss gewesen war. Und an den Schreien in seinem Kopf wusste Harry, dass Dementoren ganz in der Nähe waren. Ihm war schlecht und er hoffte, dass er Lucius Malfoy nicht seine Anwesenheit preisgeben würde, indem er sich vor dem Mann erbrach.
Draco spähte zu den Nummern an den Zellen, während sie gingen. Harry lugte in jede Zelle und spürte eine große Welle des Mitgefühls für die Gefangenen, die in jedem kleinen Loch kauerten. Es gab kaum ausreichend Platz, um sich zu bewegen. Und die meisten der Gefangenen besaßen nicht mehr die Energie sich zu rühren, als sie vorbeiliefen.
Sirius ist zwölf Jahre lang hier eingesperrt gewesen, wahrscheinlich in diesem Stock.
Harry schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der rechte Augenblick, um daran zu denken. Malfoy hielt im Schritt inne und legte seine Hand auf eine Silberplatte außerhalb der Zelle. Die Platte leuchtete grün auf, ein Zeichen, dass es sicher war hineinzugehen. Es gab keine Türen oder Gitterstäbe, um die Insassen einzuschließen, sondern stattdessen einen Schutzzauber, der sicherstellte, dass sie drinnen blieben. Tonks hatte erzählt, dass der Zauber sie in die Zelle einlassen würde, doch sie würden sie nicht verlassen können, bevor sie abermals ihre Hände über die Platte hielten. Wenn Lucius einen Fluchtversuch unternahm, würden sie alle in den Zauber eingeschlossen werden.
Harry hatte nicht nachgefragt, was das bedeutete. Er glaubte nicht, dass er es wirklich wissen wollte.
Er folgte Draco in die Zelle und brauchte einen Moment, bevor er Lucius bemerkte, der auf der Kante seines Bettes saß. Er hatte offensichtlich geschlafen und blinzelte nun seinen Sohn an, als ob er die Tatsache verarbeiten müsste, dass er hier war. Lucius war dünner, als Harry ihn in Erinnerung hatte. Sein langes blondes Haar war matt und dreckverkrustet. Er hatte den hochmütigen, aristokratischen Ausdruck verloren, den er stets aufgewiesen hatte.
Harry konnte sich nicht vorstellen, jahrelang unter diesen Bedingungen zu leben. Es war ein Wunder, dass es noch jemanden in Askaban gab, der bei klarem Verstand war.
»Vater?«, brachte Malfoy vorsichtig hervor. Seine Stimme zitterte leicht, während seine Augen über die gebrochene Gestalt seines Vaters glitten.
»Draco? Was machst du hier?«, fragte Lucius. Seine Stimme krächzte vom mangelnden Gebrauch. »Alle haben nach dir gesucht. Ist deine Mutter bei dir?«
»Sie ist in Sicherheit, Vater. Sie weiß nicht einmal, dass ich hier bin.«, erwiderte Draco und schluckte schwer. »Wie geht es dir?«
Lucius Malfoy schüttelte den Kopf, als ob er ihn klären wollte. Das hässlich höhnische Lächeln, an das sich Harry lebhaft erinnern konnte, kehrte auf sein Gesicht zurück. »Was hast du getan, Draco? Hast du einen Pakt mit den Blutsverrätern geschlossen? Wo ist dein Stolz geblieben? Ich bin enttäuscht von dir.«
»Vater, hör mir zu. Ich kann dir helfen. Wenn du von hier freikommst, kannst du dich mit uns verstecken.«, sagte Draco in einem beinahe flehenden Tonfall, der Harry schmerzte. Er wusste aus jahrelanger Erfahrung, dass Dracos Bitten auf taube Ohren stoßen würden.
»Ein echter Malfoy würde nie auf seinem Bauch im Schleim und Abschaum der Gesellschaft kriechen.«, spie Lucius, nun schäumend vor Wut. »Ich dachte, das Wissen hätte ich dir anerzogen. Das ist der Einfluss deiner Mutter, nicht wahr?«
»Vater, der Dunkle Lord wird dich töten, wenn du nichts tust, um dein eigenes Überleben zu sichern.«, rief Draco.
»Dann werde ich mit Würde sterben, so wie du es hättest tun sollen.«, erwiderte Lucius.
»Vater – .«
»Nein, Draco. Es ist noch nicht zu spät.«, sagte Lucius und rückte näher zu seinem Sohn. Seine Augen begannen wahnsinnig zu leuchten. »Geh zurück zum Dunklen Lord. Knie vor ihm nieder und flehe um Vergebung. Beweise deine Treue zu ihm, indem du die
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