Harry Potter - Der siebte Horkrux
unterhalten ... aber ihn kann ich nicht mehr fragen.«
»Dumbledore hat dir gesagt...« Plötzlich stockte Remus, seine Augen weiteten sich. »Natürlich.«, hauchte er. Seine Augen huschten zu Harrys Narbe. »So hat er überlebt, nicht wahr? Das ist der Grund, warum er nicht gestorben ist.«
Harry nickte feierlich.
»Die Kette, die du aus Askaban mitgenommen hast – Tonks war so wütend, dass du deinen Hals dafür riskiert hast – ist es das? Ist das ein Horkrux?«, fragte Remus, seine Stimme bei dem Wort »Horkrux.« senkend. »Glaubst du, dass Regulus ihn gestohlen hat? Erkundigst du dich deshalb über ihn?«
»Ich weiß, dass er es getan hat.«, erwiderte Harry ruhig. »Ich weiß, dass er diesen einen gestohlen hat.«
Remus schluckte. »Diesen einen?«
Wieder nickte Harry, ohne den Augenkontakt zu brechen.
»Das ist, woran du mit Professor Dumbledore gearbeitet hast, nicht wahr?«, erkundigte sich Remus.
»Ja. Frag mich nicht, wie viele es gibt oder wie viele ich schon gefunden habe. Ich hätte nicht einmal so viel sagen dürfen, aber ich muss wissen, was dieses Buch über ihre Zerstörung sagt.«, sagte Harry.
Remus' Schultern sackten herab, als er seinen Kopf in die Hände legte. »Ich hätte dir vertrauen sollen.«, wisperte er mit gedämpfter Stimme.
»Warum hast du es nicht getan?«, fragte Harry. Es gelang ihm nicht, die Bitterkeit völlig aus seiner Stimme zu bannen.
Remus lachte humorlos. »In meinem ganzen Leben bin ich ein Mitläufer gewesen. Als ich jünger war, wusste ich, dass einige von den Dingen, die Sirius und dein Dad ausgeheckt haben, falsch waren, doch ich habe es nie ausgesprochen. Letzte Weihnachten, als du dein Misstrauen gegen Snape zum Ausdruck gebracht hast, wollte ich kein Wort davon hören, weil Dumbledore beharrt hat, dass er auf unserer Seite stehe. Ich wünschte, ich hätte ein bisschen mehr von deinem Rückgrat, Harry. Ich wünschte, nur einmal könnte ich für das einstehen, woran ich glaube, und einfach das Richtige tun.
Nachdem du von deinem Kampf mit dem Drachen zurückgekommen bist, waren wir alle so besorgt. Minerva und Kingsley haben darauf bestanden, dass wir erfahren müssten, was du unternimmst, um dich zu beschützen und zu unterstützen. Ich habe meine eigenen Zweifel ignoriert und mich ihnen angeschlossen. Du hattest Recht, Harry. Okklumentik hat nicht funktioniert und ich nehme es dir nicht übel, wenn du die Nase über uns rümpfst.«
»Das werde ich nicht tun.«, sagte Harry, während er mit seinem Zeh Kreise auf dem Boden malte. Es war schwer, wütend auf Remus zu bleiben, wenn der ältere Mann so unglücklich dreinblickte. »Du kannst es wieder gutmachen, wenn du mir hilfst herauszufinden, wie man das Medaillon zerstören kann.«
Remus zuckte die Achseln. Er lächelte traurig und öffnete die Arme mit einer Geste der Hilflosigkeit. »Ich weiß nicht viel. Das Thema wird als Tabu gehandhabt. Ich weiß, dass man einen Mord begehen muss, um einen zu erschaffen – einen voll beabsichtigten, gnadenlosen Mord – und dass man dabei den Gegenstand mit dem Zauberstab in der Hand halten muss.«
»Du musst ihn mit deinem Zauberstab halten.«, wiederholte Harry. Diese Information war ihm neu.
»Ich kenne den Zauberspruch nicht, aber ich denke, ich könnte ihn herausfinden.«, sagte Remus zögerlich.
»Wie? Ich habe überall gesucht und es steht nichts darüber geschrieben.«, erwiderte Harry.
»Ich habe Zugang zu zwielichtigeren Gebieten als du, Harry.« Remus senkte den Blick. »Willst du meine Hilfe?«
Harry fühlte sich hin- und hergerissen. Er befürchtete, mit seiner Zustimmung Remus' Todesurteil zu unterschreiben. Ihm blieb jedoch keine andere Wahl. Er brauchte Hilfe.
»Ja, bitte.«
»Betrachte es als erledigt.«, sagte Remus und nickte ihm zu.
»Weißt du irgendwas über ihre Zerstörung?«, erkundigte sich Harry.
Remus schüttelte den Kopf. »Nein, tut mir leid. Ich habe dir alles erzählt, was ich weiß. Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«
»Das ist schon in Ordnung. Ich habe eine weitere Idee auszuprobieren.« entgegnete Harry. Ein Plan formte sich in seinem Kopf. Er wusste nicht, woher sie stammte, doch er war plötzlich überzeugt, dass es das Richtige war.
»Und was?«
»Ich muss zurück zu dem Strand gehen, an dem wir Crabbe gefunden haben.«, sagte Harry fest.
»Warum? Was ist da?«, fragte Remus verblüfft.
»Dort sind Professor Dumbledore und ich in der Nacht hingegangen, in der er gestorben ist.« Harry schluckte schwer. »Dort hat Voldemort
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