Harry Potter - Der siebte Horkrux
ursprünglich das Medaillon versteckt. Ich habe es einfach im Gefühl, dass es auch dort zerstört werden muss.«
Remus Augen hatten sich bei Harrys Enthüllung geweitet. »Willst du, dass ich dich begleite?«
Harry schüttelte den Kopf. »Nein, du musst Recherchen anstellen. Ron, Hermine und Ginny werden mit mir kommen.«
»Sei vorsichtig, Harry.« Remus drückte Harrys Schulter.
»Du auch.«, sagte Harry. Er lächelte.
Mit einem Plan im Kopf klappte er das Buch zu und machte sich auf die Suche nach seinen Freunden.
Wieder apparierten Harry, Ron, Hermine und Ginny zu der Stelle, zu der Remus sie das letzte Mal gebracht hatte. Ihre Ankündigung, dass sie aus dem Haus gehen würden, hatte Mrs. Weasley erschreckt. Sie hatte von ihnen verlangt, eine Begleitung mitzunehmen, jedoch unter Mr. Weasleys Beschwichtigungen nachgegeben. Die Jugendlichen waren nicht gerade präzise bezüglich ihres Ziels gewesen. Doch falls Mrs. Weasley eine Vorahnung hatte, teilte sie sie mit niemandem.
Als sie an der Küste ankamen, wehte ein kalter, stürmischer Wind über dem Meer. Es erinnerte Harry an seinen Ausflug nach Askaban. Er schauderte und stählte sich. Er hörte aus dem Meer den entfernten Klang einer Heulboje im Wind. Die vier Jugendlichen konnten ein Feuerlicht in der Ferne brennen sehen und duckten sich, während sie sich anschlichen.
Crabbe stand noch immer dort und wärmte sich am Feuer. Harry konnte es ihm nicht verübeln – der Wind, der vom Wasser kam, war bitterkalt.
»Der Eingang zur Höhle ist unten und es ist ein steiler Abstieg.«, raunte Harry. »Ich werde uns alle desillusionieren. Haltet einfach eure Hände auf der Schulter der Person vor euch. Ich werde euch zu der Stelle führen, an der wir runtersteigen müssen. Wir werden eine Strecke laufen müssen, aber sobald wir am Grund angekommen sind, sollten wir uns keine Sorgen mehr machen müssen, von Crabbe gesehen zu werden.«
»Warum betäuben wir ihn nicht einfach und beleben ihn wieder, wenn wir gehen?«, schlug Ron vor.
»Dann wird er Voldemort melden, dass jemand ihn angegriffen hat, sodass er weiß, dass wir hier waren.«, widersprach Hermine.
»Richtig.«, sagte Harry nickend. »Wir haben den Becher unbemerkt bekommen, weshalb er nicht weiß, dass wir es auf ihn abgesehen haben. So soll es auch möglichst bleiben.«
Harry belegte seine Freunde und schließlich sich selbst mit dem Desillusionszauber. Er ging langsam und vorsichtig am Strand entlang zum Kliff. Sein Herz hämmerte ihm in der Brust und sein Kopf fühlte sich ungewöhnlich klar an. Er war nahe genug, um Crabbe atmen zu hören. Crabbe saß auf den Felsen und las eine zerknitterte Ausgabe des Tagespropheten. Er machte sich nicht besonders gut als Wächter, doch es musste hier auf Dauer langweilig werden.
Harry erreichte das Kliff und begann den gefährlichen Abstieg. Obwohl er seine Freunde nicht sah, konnte er ihre Atemstöße hinter ihm hören. Mehrmals fluchte Ron leise, als die Mädchen über ihm Steine ins Rollen brachten. Harry war unter Ron, so dass er von den zusätzlichen Kieseln getroffen wurde, die Ron losgetreten hatte, während er den andern Steinen ausgewichen war.
»Ron! Halt still.«, zischte Harry entnervt, nachdem ein besonders scharfer Stein von seiner Schläfe abgeprallt war.
»Oh. Tschuldigung, Harry.«, sagte Ron, als er endlich bemerkte, dass er Geröll auf Harrys Kopf hatte regnen lassen.
Schließlich kam Harry an den rutschigen Felsen unten an.
Das Wasser stand niedrig und der Geruch der abklingenden See war beinahe überwältigend. Doch dank des niedrigen Wassers ragte ein größerer Teil des Stegs heraus, als bei ihrem vorherigen Besuch und die Felsen waren weniger glitschig.
Hermines Stimme riss ihn aus den Gedanken. »Wohin gehen wir als nächstes?«
Harry hob den Desillusionierungszauber auf und deutete zur Kluft zwischen den Felsen, die er mit Professor Dumbledore erklommen hatte. »Wir müssen hinüberschwimmen.«, sagte er.
»Schwimmen?«, wiederholte Ron, widerwillig ins Wasser anstarrend. »Es wird verdammt kalt sein.«
Hermine, der ebenso unbehaglich zu sein schien, tätschelte ermutigend seinen Arm. »Keine Sorge, Ron. Wir können uns gleich danach trocknen und wärmen.«
Sie starrten beide ins Wasser, holten tief Luft und wappneten sich für den Sprung. Ginny verdrehte die Augen und schob sie aus dem Weg. »Oh, um Himmels willen. Je eher wir es tun, desto schneller haben wir es hinter uns.«, sagte sie und sprang in die kalten Wellen. Schnell tauchte ihr Kopf
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