Harry Potter - Der siebte Horkrux
ziemlich angsteinflößend, aber mir geht es gut. Mit geht es immer gut, wenn ich bei dir bin.«, sagte Ginny und ließ ihren Kopf auf seiner Schulter ruhen.
Ihre Worte klangen unheimlich vertraut und erinnerten Harry an etwas, dass Dumbledore in jener Nacht gesagt hatte. Er schauerte und zog sie an sich, während das Boot dem glühenden grünen Licht immer näher glitt. Als sie den kleinen Felskreis erreichten, der das Steinbecken trug, waren Ron und Hermine nicht mehr zu sehen. Nur zwei leuchtende Punkte von ihren Zauberstäben gaben Harry ihren Standort preis.
Er und Ginny stiegen aus dem Boot und bewegten sich rasch zum Becken. Harry überraschte es, zu sehen, dass es wieder aufgefüllt war. Doch ganz unerwartet war das nicht. Regulus musste es einst geleert haben, um das Medaillon zu bergen. Harry und Dumbledore hatten es jedoch wieder gefüllt aufgefunden.
Harry nahm den Horkrux aus seiner Tasche und starrte ihn an. Er fragte sich, was er als nächstes tun sollte. Einige seiner letzten Entscheidungen waren getroffen worden, als hätte er einen falsch gebrauten Felix Felicis getrunken. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Doch sobald er den ersten Schritt hinter sich gebracht hatte, entfiel ihm der Rest des Planes. Dennoch, die Situation hätte schlimmer sein können. Schließlich hatte er nun den Horkrux. Er musste ihn nur noch vernichten.
Ich werde es schaffen.
Während Harry sich dem Becken näherte, konnte er Ginnys Blick im Nacken spüren. Er war ihr für ihr Schweigen dankbar, während er eine Lösung zu finden versuchte.
Plötzlich brach unvermittelt Lärm und Licht am anderen Ufer aus. Harry konnte hören, wie Flüche niederprasselten, und wusste, dass Ron und Hermine in Schwierigkeiten steckten. Sie waren entdeckt worden.
»Ron und Hermine.«, sagte Ginny. Ihr Gesicht wurde noch blasser, als es bereits war. »Das sieht nach mehr Leuten aus, als nur Crabbe, die sie bekämpfen müssen, Harry. Er muss Verstärkung gerufen haben.«
Harry spürte Panik in seiner Brust aufsteigen. Er wusste nicht, mit wie vielen Todesser Ron und Hermine es zu tun hatten, doch es war eindeutig mehr als einer. Würden sie sie in Schach halten können, bis er und Ginny ihnen zu Hilfe kommen konnten? Und was würde mit dem Horkrux geschehen, wenn sie gefangen genommen werden sollten? Er musste ihn zuerst zerstören, doch wie konnte er Ron und Hermine im Stich lassen?
Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als der See um ihre Felsinsel herum aufzupeitschen begann. Skelettartige weiße Hände, Arme und Schädel hoben sich aus dem Wasser. Ginny schrie, als ein Körper sie am Bein streifte. Sie rückte näher an Harry heran und stellte sich mit dem Rücken an seinen, sodass sie einander Deckung geben konnten.
Beim Kampf am anderen Ufer hatte offenbar jemand das Wasser berührt.
Die Inferi stiegen aus dem See. Ihre blicklosen Augen starrten geradeaus, während sie ruckweise nach ihrer Beute griffen.
Harry schluckte schwer, während er zusah, wie sie Ginny und ihn umzingelten. Es waren so viele von ihnen. Die Situation hatte sich gerade gravierend verschlimmert.
Kapitel 16: Chaos
Harry und Ginny standen Rücken an Rücken und schwangen ihre Zauberstäbe in Richtung der Inferi, die sie von allen Seiten umzingelten. Das Wasser im See um ihnen herum blubberte und peitschte auf, als zahllose weiße Köpfe die Oberfläche durchbrachen. Tote, leere Augen starrten sie aus eingesunkenen Augenhöhlen an, während mehr und mehr Inferi sich aus dem Wasser hievten. Harry konnte spüren, wie Ginnys Beine gegen seine bebten und wünschte, er könnte ihr Trost spenden.
Ginny schrie, als ein Inferius seine klauenähnliche Hand um ihr Handgelenk schloss und sie auf das Wasser zu zog.
»Incendio.«, rief Harry, worauf ein Feuerblitz aus seinem Zauberspruch schoss. Auf der Stelle ließ der Inferius Ginny los und wich vor den Flammen zurück. Ginny presste ihre Hand eng an ihren Körper und wankte einige Schritte rückwärts.
Harry erschuf einen Feuerring um Ginny und sich selbst. Die Inferi duckten sich und rückten zurück zum Wasser, ihre Gesichter abschirmend, während sie vor den hellen, heißen Flammen flohen.
»Sie fürchten das Licht.«, rief Harry über dem Prasseln des Feuers hinweg.
Ginny nickte, die Inferi wachsam beobachtend. »Wir können nicht Ewigkeiten hier drin bleiben, Harry. Wie werden wir sie los?«, fragte sie.
Sie hatte Recht. Harrys Feuerring hatte bereits angefangen zu flackern und auszubrennen. Mehrere Inferi kehrten bereits
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