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Harry Potter - Der siebte Horkrux

Titel: Harry Potter - Der siebte Horkrux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: melindaleo
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gerade erst seine Bedeutung realisieren.
Harry wusste, was Dudley erwartete, deshalb nickte er lediglich.
»Du machst dir große Feinde.«, sagte Dudley, offensichtlich beeindruckt.
Harry konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Er warf seinen Kopf zurück und lachte. Vielleicht war es die gewaltige Untertreibung oder einfach weil er tatsächlich eine Unterhaltung über magische Dinge mit Dudley führte. Vielleicht war es auch Dudleys offensichtlicher Respekt dafür, dass jemand Harry wirklich so hassen konnte, aber plötzlich kam es Harry ungeheuer komisch vor.
Tränen stiegen in seine Augenwinkel, während Dudley ihn wieder so ansah, wie er es immer zu tun pflegte – als wäre Harry eine instabile Zeitbombe, die dem Explodieren nahe war. Das fand Harry noch komischer und er musste sich am Tisch festhalten. Dudley nickte vorsichtig und hastete davon.
»Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Ginny, die an seiner Seite erschien.
Endlich ging Harrys Lachanfall in kleine Gluckser über. »Es könnte nicht besser sein.«, erwiderte und küsste sie auf den Scheitel. »Komm. Lass uns etwas zu essen holen.«

Resigniert trottete Harry den Korridor entlang, in der Hoffnung, einen Happen in der Küche aufzutreiben, bevor er sich in sein warmes Bett flüchtete. Er war todmüde und fühlte sich, als könne er gleich im Stehen einschlafen. Jedes Mal, wenn seine Augen zusammenfielen, fuhr er wieder hoch und immer wieder stieß seine Schulter gegen die Wand, während er vorwärtstappte. Der Trainingstag war anstrengend gewesen. Kingsley Shacklebolt hatte ihn gedrillt und Harrys Muskeln beschwerten sich lauthals über die Misshandlung.
Nun da Ginny sich von ihren Verletzungen erholt hatte, fühlte Harry sich bereit, Voldemort entgegenzutreten. Er wusste mit dem Vergehen jedes Tages, dass er es vor sich hin schob, doch er war noch nicht bereit, sich zu verabschieden. Er wusste, dass Ron, Hermine und Ginny bis zum Ende an seiner Seite stehen wollten, doch er zögerte, es zuzulassen. Was, wenn Voldemort einen fatalen Angriff startete, bevor Harry ihn mit durch den Schleier ziehen konnte? Voldemort würde sich dann umdrehen und auf der Stelle Harrys Freunde töten. Harry wollte ihnen wenigstens eine Chance geben, sich in ein Versteck zu flüchten, falls sein Plan scheitern sollte.
Aber was, wenn Voldemort nicht von selbst im Ministerium auftauchte, nachdem Harry die geistige Verbindung aufgebaut hatte? Sein Plan war es, dass Voldemort ihn allein in der Mysteriumsabteilung sah, doch das garantierte nicht, dass er so reagierte, wie Harry es wollte. Wenn er andere Todesser mitbrachte, würde Harry die Hilfe seiner Freunde brauchen, ihm die Todesser vom Leib zu halten, während er mit ihrem Anführer kämpfte. Harry war unangenehm bewusst, dass Voldemort plante, ihn gefangenzunehmen und nicht zu töten. Voldemort wollte ihn gefangenhalten, sicher weggeschlossen. Er schauderte bei dem Gedanken – der Tod wäre gnädiger, als dieses Schicksal.
Außerdem war da noch die einfach Wahrheit, die er sich nicht zugestehen wollte – dass er Angst hatte, allein zu sterben.
Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und seufzte müde. Ob er sich nun bereit fühlte oder nicht, es war an der Zeit. Er musste dem ganzen ein Ende setzen. Die Menschen, die im Schloss festsaßen, mussten in ihre Leben zurückkehren. Diese Dunkelheit musste aufgehoben werden. Er war froh, dass er und Dudley sich in diesen letzten Tagen tatsächlich miteinander verstanden hatten. Da er wusste, dass Dudley fürchtete, seine Eltern würden ihn genauso behandeln wie Harry, vermied er es, in Anwesenheit von Tante Petunia oder Onkel Vernon mit Dudley zu sprechen. Außer Sichtweite jedoch tauschten sie ab und zu ein paar Nettigkeiten aus.
Selbst mit Draco gelang ihm eine Handvoll höflicher Worte. Vielleicht war das das erste Zeichen einer verkehrten Welt. Dennoch fühlte es sich gut an, alles in Ordnung gebracht zu haben, bevor er seiner Pflicht nachkommen musste. Er hatte seine Brief Hedwig gegeben und sie angewiesen, sie auszutragen, nachdem er fort war. Da er wusste, wie unzuverlässig Errol im Alter geworden war, hatte er Hedwig aufgetragen, danach bei Mrs. Weasley zu bleiben. Sie hatte sich immer um ihn gekümmert, mit Sicherheit würde sie auch für Hedwig sorgen.
»Hey! Worüber denkst du nach?«, fragte Ginny, die neben ihm auftauchte.
Harry fuhr zusammen und tastete blind nach seinem Zauberstab.
»Du siehst aus, als wärst du in einer anderen Welt. Ich hoffe, es ist eine

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