Harry Potter - Der siebte Horkrux
schöne Welt.«, sagte sie und ließ ihre Hand in seine gleiten. Ihr Hinken schien an diesem Abend besonders ausgeprägt, deshalb verlangsamte er seine Schritte.
»Sorry.«, sagte er. »Langer Tag. Ich bin auf dem Weg zur Küche, um mir etwas zu stibitzen. Willst du dich mir anschließen?«
»Nein! Du kannst nicht in die Küche.«, entgegnete Ginny und schüttelte den Kopf. »Ich habe sowieso eine bessere Idee.«
»Warum kann ich nicht in die Küche?«, wollte Harry wissen, verärgert, als sein Magen knurrte. »Was meinst du damit, du hast eine bessere Idee?«
Ginny zog an seiner Hand, bis er sich in eine andere Richtung ziehen ließ. »Ron und Hermine haben ein Date dort.«, sagte sie schlicht.
»Ein Date?«, fragte Harry mit erhobener Augenbraue.
»Ja. Hermine und ich haben entschieden, dass es zu lange her ist, als wir das letzte Mal die Gelegenheit hatten, etwas Zeit mit unserem Freund zu verbringen. Also haben wir uns jede einen Ort ausgesucht und unseren Abend geplant.«, erwiderte sie. »Natürlich hatte ich nicht geplant, dass diese Auroren dich so lange aufhalten, dass du beinahe unser Date verpasst hättest.«
Plötzlich fühlte Harry sich nicht mehr ganz so müde oder verstimmt. »Und Hermine hat sich die Küche ausgesucht?«, fragte er.
»Fällt dir ein Ort ein, den Ron romantischer finden würde?«, entgegnete Ginny trocken.
»Auch wieder wahr.«, sagte er lachend. »Also? Wohin gehen wir?«
»Nach oben.«, antwortete Ginny, während sie die Treppen hochstiegen.
»Darauf bin ich schon selbst gekommen, Ginny.«, sagte Harry.
»Dann hör auf zu reden und geh einfach weiter.«, erwiderte sie bestimmt.
Harry ließ sich den ganzen Weg hoch in den siebten Stock ziehen. Ginny hielt nicht an, bis sie den Raum der Wünsche erreichten. Nachdem sie dreimal auf und ab gelaufen war, öffnete sie die Tür, worauf der weiße, sandige Strand aus Harrys Traum zum Vorschein kam. Er erstreckte sich in die Ferne, als würden sie einen vollkommen anderen Ort betreten.
»Ginny!«, keuchte er.
»Gefällt es dir?«, fragte Ginny, die auf ihren Fußballen wippte.
»Und wie.«, sagte er, während er versuchte, alles in sich aufzunehmen. »Es ist perfekt.«
»Zieh deine Schuhe aus.«, wies Ginny an. Sie schlüpfte aus ihren eigenen und ließ sie am Eingang zurück.
Harry folgte ihrem Beispiel und ließ den Sand durch seine Zehen rieseln. Er war weich und warm und fühlte sich herrlich an. Harry lächelte glücklich, als Ginny seine Hand nahm und ihn zu einem kleinen Lagerfeuer an dem dunkler werdenden Strand führte. Bei der Erinnerung an seinen Traum, warf er einen Blick über die Schulter und war erfreut, zwei Paar Fußspuren zu sehen – seine größer als ihre – die den Sand zierten.
Die Sonne ging langsam über diesem verborgenen Hogwarts-Strand unter und Harry genoss das Farbenspiel, das über das Wasser tanzte. Ginny spießte zwei Würste auf Holzstöcke und reichte einen an Harry weiter.
Er setzte sich und begann, sein Abendessen auf dem offenen Feuer zu grillen Er und Ginny verspeisten Würstchen, toasteten Brot und lachten einander jedes Mal an, wenn sie es geschafft hatten, ihr Essen anzukokeln. Nachdem sie aufgegessen hatten, krempelten sie ihre Jeans bis zu den Knien hoch und wateten in das Wasser, sich gegenseitig nass spritzend.
Es dauerte nicht lange, bis Ginny außer Atem war. Besorgt verlangsamte Harry seine Schritte und wartete darauf, dass ihre Atemzüge gleichmäßiger wurden.
»Ich vermute, in Zukunft wird es für mich keinen professionellen Quidditch geben.«, stellte Ginny fest. »Mit diesem Humpeln und dem schweren Atmen bezweifle ich, dass ich auf irgendeiner Talentliste zu finden sein werde.«
»Es wird nicht für immer sein.«, entgegnete Harry bestürzt. »Dein Atmen ist in letzter Zeit sehr viel besser geworden. Jetzt ist es nur, weil wir gerannt sind.«
Ginny kicherte. »Es war nur ein Scherz, Harry. Ich habe sowieso noch nie an eine professionelle Quidditch-Karriere gedacht. Ich liebe nur das Spielen. Du bist das Naturtalent – vielleicht solltest du es in Erwägung ziehen.«
Harry rümpfte die Nase. »Und die ganze Zeit diese Interviews durchstehen? Nein, danke.«
Ginny schnaubte. »Ich denke, du wirst sie sowieso die ganze Zeit durchstehen müssen, Harry. Solltest dich langsam daran gewöhnen.«
Harry lächelte, als ihm bewusst wurde, dass er für einen Augenblick so tun konnte, als wären Ginnys Pläne tatsächlich möglich. Er liebte es, dass sie ihm dieses Gefühl geben konnte.
»Was willst
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