Harry Potter - Der siebte Horkrux
was deine Existenz für mich geworden ist.«, sagte Voldemort, immer noch in Harrys Ohr raunend.
Harry biss sich von innen in die Wange. Schweiß tropfte ihm in die Augen. Sein Rücken war schweißgebadet und seine Beine begannen zu zittern. Er musste seinen Zauberstab wiederbekommen und es nun beenden.
»Du wirst deinen Zauberstab nicht brauchen.«, sagte Voldemort und ließ seinen Finger an seinem Kinn entlangfahren, wobei er Harrys Blut auf seinem eigenen Gesicht verschmierte. »Ich denke, es ist Zeit, deine Einmischung zu beenden ... dauerhaft.«
»Worauf wartest du dann noch? Tu es, wenn du kannst.«, höhnte Harry. »Bisher hattest du noch nicht viel Glück.«
Voldemorts flache Nüstern bebten und seine Augen glühten. Harry hatte nichts mehr zu verlieren. Wenn er Voldemort genug reizen konnte, so dass er die Kontrolle verlor und Harry jetzt tötete, würde er zumindest sterblich werden. Vielleicht könnte dann jemand anderes ihn umbringen. Harry waren die anderen Optionen ausgegangen.
»Ach da bist du, Potter.«, erklang eine vertraute, näselnde Stimme von der Tür her, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. »Ich wette, jetzt tut es dir leid, mich unterschätzt zu haben.«
»Was machen Sie hier, Miss Parkinson?«, fragte Snape. Er trat einen Schritt auf die Tür zu und stellte sich zwischen Pansy und Voldemort.
Mit einem trägen Wedeln seines Zauberstab zog Voldemort Harry aus dem Griff des Todessers und ließ ihn gegen die Wand krachen, wo er ihn hängen ließ, über dem Boden schwebend, mit ausgebreiteten Armen, als wäre er im Netz einer gewaltigen Spinne gefangen. Harry konnte seinen Kopf bewegen, sonst nichts.
»Miss Parkinson, ich danke Ihnen, dass Sie sich zu uns gesellen.«, sagte Voldemort glatt.
Pansy fuhr sichtlich zusammen und wich vor der missgestalteten Kreatur zurück, die nun auf sie zuschritt. Ihre dunklen Augen waren weit aufgerissen, panisch, und Harry war sicher, dass sie Voldemort nie zuvor leibhaftig gesehen hatte.
»Ich ... ich habe getan, was Ihr verlangt habt. Ich h-hab Potter hergebracht, genau wie geplant.«, sagte Pansy und schaute verzweifelt zu Snape. »Ich habe alles getan, das Sie mir gesagt haben.«
»Sie haben den falschen Zauberstab als Portschlüssel benutzt. Ich habe ihn hier gesehen, als Potter eingetroffen ist.«, sagte Snape und deutete lässig auf ihn. »Sie haben es gut gemacht, Miss Parkinson. Aber warum sind Sie ihm hergefolgt? Das war nicht Teil des Planes.«
»Nachdem der Portschlüssel Potter mitgenommen hatte, war ich immer noch im Wald, und ich musste den ganzen Weg zum Tor laufen.«, sagte Pansy schmollend. »Ich wollte sehen, was mit Potter geschehen ist.«
Voldemort warf seinen Kopf in den Nacken und lachte. »Sie hat das Herz eines wahren Reinblüters.«, sagte er und umkreiste sie.
Harrys Herz hämmerte in seiner Brust, während er verzweifelt nach einem Weg suchte, den Zauber zu brechen, der ihn festhielt. Sein Rücken schrammte über den Stein, als er darum kämpfte, freizukommen.
»Wir haben getan, was Ihr von uns verlangt habt. Also ist Draco jetzt frei, richtig? Ihr werdet ihm Eure Gnade erweisen?«, fragte Pansy, sichtlich zitternd.
Harry erstarrte, seine Augen weiteten sich. Draco? Draco hatte damit zu tun? Hatte er letztendlich wirklich entschieden, dass seine Chancen bei Voldemort besser standen? Galle stieg in ihm auf über seine eigene Dummheit. Er hatte dem Slytherin-Ekel tatsächlich Glauben geschenkt.
»Der junge Mr. Malfoy hat die Aufgabe nicht erfüllt, die ich ihm gestellt habe und ihm allein. Er wird für sein Versagen büßen müssen.«, sagte Voldemort und legte den Kopf schief. »Sicherlich können Sie verstehen, dass er mit seiner Ungehorsamkeit nicht ungestraft davonkommen darf. Es würde ein schlechtes Beispiel geben.« Voldemort beobachtete Pansy aufmerksam.
»Ich verstehe, dass er bestraft werden muss, und er wird dieses Schicksal freudig entgegennehmen.«, sagte Pansy, offensichtlich zuversichtlicher. »Ich will einfach das Versprechen, dass Ihr ihm gestattet zu leben, um seinen Fehler wieder gutzumachen.«
»Tatsächlich? Und nimmt Mr. Malfoy seine Bestrafung ebenso bereitwillig hin, wie Sie es zu tun scheinen?«, wollte Voldemort belustigt wissen. Die Spannung im Raum war greifbar – keiner der Todesser hatte sich gerührt oder auch nur tief geatmet.
Harry knirschte mit den Zähnen. Er verspürte mit Sicherheit keine Sympathie oder Mitleid mit Pansy – es war hauptsächlich ihre Schuld, dass er in diesem Schlamassel steckte
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