Harry Potter - Der siebte Horkrux
gründlich hinters Licht geführt.
»Wie nett von dir, dich zu uns zu gesellen, Potter.«, murmelte eine schleimige, ölige Stimme aus der Ecke des Raumes.
Die Haare an Harrys Nacken sträubten sich. Er konnte nur seine Augen bewegen, doch er sah deutlich Snape über einem Kessel stehen, wo er den Kesselinhalt mit äußerster Sorgfalt umrührte.
»Wir haben dich erwartet...«, sagte er.
Harrys Augen weiteten sich vor Überraschung. Ihn erwartet? Aber er war Pansy doch nur zufällig begegnet ... oder etwa nicht? Harrys Gehirn ratterte, während er versuchte, die Geschehnisse des Abends zu ordnen.
In der Finsternis des Raumes kniff er die Augen zusammen und sah sich wieder um. Unter einer Stange am Ausgang lag Errol, die Familieneule der Weasleys. Harry wusste nicht, ob er tot war, da Errol nach einer langen Reise regelmäßig in Ohnmacht fiel.
»Das ist die unzuverlässigste Kreatur, die ich jemals kennengelernt habe.«, sagte Snape, der Harrys Blick auf die Eule bemerkt hatte. »Sie kippt nach jeder noch so einfachen Zustellung immer um. Was kann man auch schon von diesen niederen Weasleys erwarten, denen du so zugeneigt scheinst?«
Harry wollte Snape anspucken, doch versteinert wie er war, konnte er ihn nur anstarren. Seine Augen blitzten vor unterdrückter Wut, während er verzweifelt versuchte, den Zauber zu lösen. Also war Errols regelmäßige Abwesenheit nicht nur das Ergebnis seines Alters. Pansy musste ihn eingesetzt haben, seit sie alle im Grimmauldplatz gewohnt hatten.
Snape glitt durch den Raum, beugte sich vor und zog Harry den Zauberstab aus der schlaffen Hand. Er steckte ihn in die Tasche seines Umhangs und tätschelte ihn herablassend.
»Den wirst du nicht brauchen.«, sagte er. Er richtete seinen Zauberstab auf Harry, worauf dieser innerlich zusammenzuckte. »Finite Incantatem.«
Harry spürte, wie der Zauber aufgehoben wurde, und setzte sich rasch auf, um von Snape weg zur Wand zu krabbeln. Er hielt erst an, als sein Rücken gegen den Stein stieß.
»Es gibt keine Flucht für dich, Potter.«, höhnte Snape. Er kehrte zu seinem Kessel zurück, unbekümmert. »Alecto, informiere unseren Lord, dass sein Gast eingetroffen ist.«
Der Blonde lächelte Harry höhnisch an, bevor er den Raum verließ. Ein anderer Todesser packte Harry am Kragen und zerrte ihn grob auf die Füße. Als Harry sich losreißen wollte, schlug der Mann ihm mit seiner fleischigen Faust ins Gesicht, so dass Harrys Kopf gegen die Wand krachte und ihn Sterne sehen ließ.
»Du wirst feststellen, dass dein Ruf und unverdienter Ruhm hier nichts bedeutet. Ich würde dir raten, deinen Mund zu halten und zu tun, was man dir sagt. Es gibt nichts, was diese feinen Hexen und Zauberer lieber tun würden, als dir eine Lektion in Sachen Manieren zu erteilen.«, sagte Snape. Er streichelte seinen Zauberstab, während er seinen Trank umrührte.
Harry versuchte, die schwarzen Punkte aus seinem Sichtfeld zu blinzeln, und ließ sich nicht von Snape provozieren. Er konnte Blut aus einem Schnitt an seiner Lippe heruntertropfen spüren und konzentrierte sich darauf, das Pochen aus seinem Kopf zu drängen. Seine linke Hand brannte immer noch und es fiel ihm schwer, die Faust zu ballen. Sein linkes Bein fühlte sich gequetscht an, doch sie hielten sein Gewicht. Er war nicht in der besten Verfassung, Voldemort gegenüberzutreten, aber es könnte schlimmer sein. Zumindest versuchte er, sich selbst davon zu überzeugen.
»Was ist los? Nichts zu sagen, Potter? Kein frecher Kommentar oder sarkastische Worte, um dein Ego aufzubessern?«, fragte Snape höhnisch.
Harry lächelte humorlos. »Das hebe ich mir für die große Show auf. Ich sehe keinen Grund, es auf den Aufwärmteil zu verschwenden.«
Snape errötete und Harry wurde wieder von einem der Todesser geschlagen, so dass seine Brille davonflog.
»Ich habe dich gewarnt, deine Zunge zu hüten.«, sagte Snape. »Fernando, zeig ihm, wie Unverschämtheit hier geahndet wird.«
Ein maskierter Todesser wandte sich zu Harry, hob seinen Zauberstab und zischte: »Crucio.«
Harry wurde mitten in der Brust getroffen. Feuriger Schmerz breitete sich in alle seine Nervenenden aus. Er fiel zu Boden, wand sich und versuchte, einen Schrei zurückzuhalten. Er biss sich auf seine bereits zerrissene Lippe, worauf der salzige Geschmack von Blut seinen Mund erfüllte. Der Schmerz baute sich auf, überlud seine Sinne und verwandelte all seine Knochen in flüssiges Feuer. Der Schrei löste sich schließlich von seinen Lippen, als
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