Harry Potter - Der siebte Horkrux
zusammen.
»Nox.«, wisperte Ginny, den Tränen nahe, und die Deckenbeleuchtung wurde dämmrig.
Harry öffnete wieder langsam die Augen. Die normalerweise grüne Farbe war trüb und vor Schmerz verdunkelt. Er runzelte die Stirn, während er gegen die Verwirrung ankämpfte, die ihn übermannte.
»Es ist alles in Ordnung, Harry. Wir sind im St. Mungos.«, flüsterte sie.
Er war immer noch mit tieflila Ergüssen bedeckt. Die Heiler sagten, dass der Trank der Lebenden Toten all seine inneren Organe einfach verlangsamte und seine Fähigkeit zum Heilen behinderte. Nun da er wach war, würde alles endlich besser werden.
Seine Augen rollten leicht in den Kopf zurück, doch er blinzelte und versuchte, seinen Blick zu fokussieren. Ein dünner Schweißfilm brach auf seiner Stirn und Unterlippe aus, als er sich bemühte, die Orientierung zu finden.
»Entspann dich, Harry. Alles wird wieder gut.«, sagte Ginny beruhigend.
Seine Atemzüge wurden immer angestrengter und seine Augen weiteten sich vor Panik. Sie konnte spüren, wie sein Körper leicht zitterte, obwohl er zu schwach war, um zu ringen. Seine Lippen waren trocken und spröde und er versuchte wiederholt, sie zu befeuchten.
»Hagrid!«, zischte sie, den schlafenden Halbriesen weckend.
»Was? Was'n los?«, murmelte er schläfrig.
»Hagrid, Harry ist wach.«, sagte Ginny in dem Versuch, ihm ihre Dringlichkeit zu vermitteln, ohne Harry aufzuregen. »Geh bitte einen der Heiler holen. Beeil dich.«
»Harry?«, dröhnte Hagrid, sprang von der Couch auf und polterte auf sie zu. »Meine Güte, Harry! Tut gut, dich wiederzusehn.«
Hagrids Erscheinen schien Harry mehr zu alarmieren als zu trösten und er begann, nach Luft zu schnappen.
»Geh jetzt, Hagrid.«, drängte Ginny. Sie nahm Harrys beide Hände in ihre. »Es ist alles in Ordnung, Harry. Alles ist okay. Du bist hier bei mir und du wirst wieder in Ordnung kommen. Ron und Hermine geht es auch gut.«, sagte sie in der Hoffnung, dass es ihn beruhigen würde.
Er packte ihre Hand fest mit seiner rechten, doch seine linke blieb schlaff und unbeweglich in ihrer Hand. Sein linker Arm hatte den tiefen Schlitzfluch erhalten und die Heiler hatten sich Sorgen um einen Nervenschaden gemacht.
»Sieh mich an, Harry. Sieh mir in die Augen und atme mit mir.«, sagte sie, den Blick auf seine panischen grünen Augen gerichtet. »Ich werde dich nicht verlassen. Ich bin hier.«
Sie war nicht einmal sicher, ob er sie hören konnte, doch sein Körper entspannte sich leicht, während er den Augenkontakt immer beibehielt. Sie konnte ihr eigenes Gesicht in seinen weiten, vertrauensvollen Augen gespiegelt sehen.
Ein Team von Heilern platzte in den Raum, schob sie aus dem Weg und versammelte sich um sein Bett. Sobald sie zurückgedrängt war, konnte sie hören, wie seine Atemzüge wieder angestrengter wurden.
Der Oberheiler wedelte seinen Zauberstab über ihn, während die anderen beiden Harry zu beruhigen versuchten.
»Nein.«, keuchte er und versuchte schwach, den Zauberstab wegzuschieben.
Ein vierter Heiler brachte mehrere Zaubertränke und versuchte, sie in Harrys Kehle zu gießen. Er spuckte den ersten aus und warf den Kopf von einer Seite auf die andere. Seine Stimme war heiser und kratzig und sie konnte seine Worte nicht verstehen.
»Ihr macht ihm Angst!«, keifte Ginny. Sie drängte sich zwischen ihnen hindurch und nahm wieder ihren Platz an Harrys Seite ein. Seine gesunde Hand in ihre nehmend, drückte sie sie an ihr Gesicht.
»Bitte rücken Sie zur Seite, Miss. Wir müssen seine Verletzungen behandeln.«, sagte ein junger Heiler arrogant.
»Ja, das haben Sie ja wirklich gut gemacht.«, antwortete sie sarkastisch. »Das letzte, woran er sich erinnert, ist sein Kampf mit Voldemort um sein Leben. Davor war er gefangengenommen worden und hatte einen Trank verabreicht bekommen, der ihn zu einem Zombie machen sollte. Natürlich kämpft er gegen Sie an! Er wird sich beruhigen, wenn Sie ihn wissen lassen, dass Sie ihm keinen Schaden zufügen wollen.«
Alle vier Heiler keuchten auf, als sie Voldemorts Namen aussprach. Eine von ihnen trat sogar einen Schritt zurück und hob ihre Hände schützend vor das Gesicht. Ginny war wütend.
»Oh, um Merlins willen. Er ist tot!«, schnappte sie. Wütend wirbelte sie von den Heilern fort und wandte ihre Aufmerksamkeit stattdessen auf Harry. »Hör mir zu, Harry. Es ist okay. Sie sind hier, um dir zu helfen.«
Sein Blick huschte wild durch den Raum. Sie hielt seine gesunde Hand fest umschlossen, während sie mit
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