Harry Potter - Der siebte Horkrux
gelingen wollte. Sein rechter Arm war schwach und zitterte, wenn er ihn bewegen wollte, während sein linker überhaupt nicht reagierte.
Panisch versuchte er, nach seiner Brille auf dem Nachttisch zu tasten. Schweiß brach ihm auf der Stirn aus, während er sich bemühte, sie zu erreichen, doch sein Arm gehorchte nicht. Schließlich musste er aufgeben und legte keuchend seinen Kopf wieder auf das Kissen. Ihm fiel es schwer zu atmen und er stöhnte wieder auf. Was ist los mit mir?
»Harry!«, rief Hermine, als sie die Tür öffnete und ihn so erregt vorfand. »Merlin! Wie typisch von dir, die ganze Zeit zu schlafen, wenn ich hier sitze, und ausgerechnet dann aufzuwachen, wenn ich für einen kurzen Moment auf dem Klo bin.«
Sie lief durch den Raum, nahm seine Brille und setzte sie sanft auf seine Nase. Ihr besorgtes Gesicht wurde scharf, während er darum rang, seine unregelmäßigen Atemzüge zu beruhigen. Er blickte sich um und da er den Raum nicht erkannte, wusste er, dass er sich nicht im Krankenflügel von Hogwarts befand.
»W-.«, krächzte er, die Stimme kratzig und trocken von mangelndem Gebrauch.
»Schh. Ganz ruhig.«, flüsterte Hermine und beschwor wortlos ein Glas Wasser herauf.
Sie ließ ihren Arm unter seine Schultern gleiten und hob ihn hoch, damit er trinken konnte. Es fühlte sich wunderbar kalt und erfrischend an, so wie es seine Kehle hinunterfloss und den brennenden Schmerz linderte.
»Du bist im St. Mungos.«, klärte Hermine ihn auf und stopfte ein Kissen hinter seinen Rücken. »Tu mir einen Gefallen und gib vor, die Nacht durchgeschlafen zu haben. Ginny wird so außer sich sein. Mrs. Weasley hat darauf bestanden, dass sie nach Hause geht und sich etwas Schlaf genehmigt und die Heiler glaubten, dass du nicht vor dem nächsten Morgen aufwachen würdest. Wir haben uns alle damit abgewechselt, bei dir zu sitzen, aber Ginny beharrte, dass sie versprochen hätte, bei dir zu bleiben. Sie wollte dich nicht verlassen.«
Ein weiterer Donnerschlag grollte draußen, als wollte er Hermines Worte bekräftigen.
»Volde-.«, begann Harry, bevor seine Stimme versagte.
»Er ist fort, Harry.«, sagte Hermine, die Augen verdächtig glänzend. »Es ist wirklich vorbei. An wie viel kannst du dich noch erinnern?«
Harry runzelte die Stirn, während er versuchte, seine verstreuten Gedanken zusammenzupuzzeln. Alles war verworren, doch er konnte sich genau vorstellen, wie Toms flaches, verzogenes Gesicht ihn hungrig anstarrte. Er erinnerte sich an einen übelerregenden weißen Lichtblitz, aber er konnte nicht sagen, was geschehen war.
»Es ist alles in Ordnung.«, beruhigte Hermine. Sie nahm seine Hand und drückte leicht seine Finger. »Die Heiler haben gesagt, dass du am Anfang etwas verwirrt sein wirst. Es wird wiederkommen.«
»Arm.«, murmelte Harry, während er versuchte, seinen linken Arm zu bewegen. Die Decke war eng um ihn gewickelt und er hatte allmählich gefürchtet, ihn verloren zu haben. Es fühlte sich mit Sicherheit nicht danach an, als wäre er noch an seinem Körper.
»Tut er weh?«, erkundigte Hermine sich und zupfte unnötigerweise seine Decke zurecht, während sie seinem Blick auswich.
Harrys Panik wuchs. »Spür ... ihn nicht.«, keuchte er.
Hermine sah schnell auf, legte ihre Hand auf seine Schulter und drückte sie. »Es ist okay. Reg dich nicht auf. Die Heiler sagten, je ruhiger wir dich halten können, desto rascher wirken die Wiederherstellungstränke.«
»Arm.«, wiederholte Harry, der ihn immer noch bewegen wollte. Seine Erschöpfung wuchs mit jedem Versuch, doch er bemühte sich weiterhin. Sein Sichtfeld verschwamm und neblige Punkte erschienen an den Rändern. Der Donner grollte laut, als wäre er direkt über dem Krankenhaus. Echos folgten ihm, lange nachdem das anfängliche Krachen vergangen war.
»Hör mir zu, Harry.«, sagte Hermine und packte ihn an den Schultern, um ihn stillzuhalten. »Das hilft dir nicht. Du musst ruhig bleiben. Einer der Flüche hat deinen Arm tief getroffen und einige Nervenschäden verursacht. Der Trank der Lebenden Toten hat deinen Blutfluss und deine inneren Organe verlangsamt, deshalb wird das Heilen einige Zeit dauern. Ich weiß, dass es mit deiner Geduld nicht sehr weit her ist, aber du hast wirklich keine andere Wahl.«
Etwas an ihrem Tonfall, der keine Widerrede duldete, ließ ihn an Madam Pomfrey denken und alarmierte ihn. Ron hatte schon immer gesagt, dass sie manchmal beängstigend sein konnte. Seine Besorgnis musste sich gezeigt haben, denn ihr Blick
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