Harry Potter - Der siebte Horkrux
Harry unüberzeugend ein.
»Ich glaube, du weißt es ganz genau. Ich glaube, den Teil, den du nicht kennst, kennen nur der Dunkle Lord, Severus und ich. Ich habe aber den Verdacht, dass Dumbledore es zumindest in Erwägung gezogen hat, bevor er gestorben ist.«, sagte Wurmschwanz geheimnisvoll, offensichtlich das Gefühl genießend, Harry in der Hand zu haben.
»Worauf willst du hinaus?«, fragte Harry.
»Ich spreche von dem Grund, warum der Dunkle Lord am Ende siegen wird. Sein siebter Horkrux. Derjenige, den du nicht zerstören können wirst.«, erwiderte Wurmschwanz selbstgefällig.
Harry war perplex. Er wollte nichts bezüglich seines Wissens über die Horkruxe enthüllen, für den Fall, dass Wurmschwanz bluffte. Doch als ihm dieser Gedanke in den Sinn kam, verwarf er ihn sogleich wieder. Wurmschwanz war sich seiner Sache so sicher, wie Harry den Mann noch nie zuvor erlebt hatte. Er wusste etwas und Harry musste herausfinden, was es war, obwohl jeder Nerv und Instinkt in ihm schrieen, dass er es nicht würde wissen wollen.
»Nachdem die Horkruxe zerstört worden sind, wird er sterblich sein. Er kann wie jeder andere sterben.«, sagte Harry fest.
»Ich spreche nicht von dem Teil, der noch immer in ihm ist. Ich rede von dem Horkrux, über den er bis vor zwei Jahren noch nicht einmal selbst Bescheid gewusst hat. Der Horkrux, den er nie zu erschaffen geplant hat.«, sagte Wurmschwanz, während er Harry beäugte.
»Worauf willst du hinaus?«, wiederholte Harry frustriert.
»Weißt du es nicht, Harry? Ist es dir noch nie in den Sinn gekommen?«
Der Stein in Harrys Magen wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer. »Was sagst du da?«
»Hast du dich nie gefragt, warum er dich letztes Jahr verschont hat? Warum er nach dem Fiasko in der Mysteriumsabteilung nie versucht hat, dich zur Strecke zu bringen? Selbst beim Kampf in Hogwarts hatten alle Todesser den strikten Befehl, dich nicht anzurühren. Du sollst ihm überlassen werden, so hat er allen aufgetragen. Ich kenne den wahren Grund. Ich habe ihn bei einer Unterhaltung mit Severus belauscht.«, sagte Wurmschwanz und schnaubte.
Harry war wie vom Donner gerührt. Wurmschwanz hatte Recht. Es war im letzten Jahr ungewöhnlich ruhig gewesen um Voldemort. Er hätte an Harry Vergeltung üben müssen für all die Schwierigkeiten, die er ihm in Ministerium bereitet hatte.
Warum hatte er es nicht getan?
Sichtlich zitternd zwang sich Harry, die nächste Frage zu stellen: »Warum?«
»Er hat im Ministerium von dir Besitz ergriffen. Ich habe gehört, wie er Severus davon erzählt hat. Da ist ihm die Wahrheit klar geworden und es hat ihn erschüttert. Du bist es, Harry. Du bist sein siebter Horkrux.«, sagte Wurmschwanz. Er lächelte mit einem wahnsinnigen Glühen in den Augen.
Harrys Hals war trocken und ihm war plötzlich kalt. »Das kann nicht stimmen.«, flüsterte er heiser.
Nein. Nein, nein, nein.
»Aber es ist wahr und ich sehe dir an deinem Gesichtsausdruck an, dass du das weißt. Er hat in der Nacht, in der er hierher gekommen ist, beabsichtigt, einen Horkrux zu erschaffen.«, erklärte Wurmschwanz. »Es war sein Plan. Er hat Severus erzählt, dass der Zauber für einen Horkrux wortlos ausgeführt wird. Es erfordert einen Mord und eine geraume Portion von Konzentration, aber es gibt keinen Zauberspruch. Die bloße Willenskraft vollführt den Zauber.«
Wurmschwanz' beiläufige Diskussion über Mord brachte Harrys Magen in Aufruhr.
»Er glaubt, dass er in jener Nacht überaufgeregt gewesen ist. Er hat gedacht, dass er das einzige Hindernis aus dem Weg räumen würde. Er hat an sein letztes Ziel gedacht, bereits geplant, dich zu töten, als deine Mutter sich ihm in den Weg gestellt hat.«, sagte Wurmschwanz und nun bebte seine Stimme leicht.
Harrys Herz pochte so laut in seiner Brust, dass er kaum hören konnte, was Wurmschwanz sagte. Das kann nicht sein.
»Es war ihr Tod, der die Erschaffung eines Horkruxes verursacht hatte. Und als er den Todesfluch auf dich gefeuert hat, prallte er auf ihn zurück, sandte aber den Teil seiner Seele in dich. Du bist der siebte Horkrux, Harry.«, fuhr Wurmschwanz ungnädig fort.
Harry wich wie vom Donner gerührt zurück. Natürlich! Es ergab alles einen Sinn. Warum hatte er es nicht vorher gesehen? Harry war übel. Weshalb hatte Dumbledore ihn nicht darauf vorbereitet? Hatte er wieder einmal versucht, ihn vor der Wahrheit zu beschützen? Im Inneren seines Herzen wusste Harry, dass das stimmte. Es war, als ob das letzte Puzzleteil endlich an
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