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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Stimme in seiner Nabelgegend. »Dobby hat so fest gehofft, Harry Potter wiederzusehen, Sir, und Harry Potter ist gekommen, um ihn zu besuchen, Sir!«
    Dobby ließ ihn los, trat ein paar Schritte zurück und strahlte Harry von unten herauf an. Aus seinen riesigen grünen, tennisballförmigen Augen quollen Tränen des Glücks. Er sah fast genauso aus, wie Harry ihn in Erinnerung hatte: die bleistiftdünne Nase, die fledermausähnlichen Ohren, die langen Finger und Füße – nur war er diesmal ganz anders angezogen.
    Als Dobby für die Malfoys gearbeitet hatte, hatte er immer denselben schmutzigen alten Kissenüberzug getragen. Nun jedoch trug er die merkwürdigste Auswahl an Kleidern, die Harry je gesehen hatte; es war ihm sogar gelungen, sich noch schlechter anzuziehen als die Zauberer bei der Weltmeisterschaft. Er trug einen Teewärmer als Hut, an den er ein paar leuchtende Sticker gepinnt hatte; auf der nackten Brust trug er eine Krawatte mit Hufeisenmuster, darunter so etwas wie eine kurze Kinderfußballhose und zwei verschiedenfarbige Socken. Eine davon, fiel Harry auf, war jene, die er sich einst selbst ausgezogen hatte, um Mr Malfoy zu überlisten, der sie Dobby weitergab und ihn damit befreite. Die andere war rosa-orange gestreift.
    »Dobby, was tust du hier?«, sagte Harry verblüfft.
    »Dobby ist gekommen, um in Hogwarts zu arbeiten, Harry Potter, Sir!«, quiekte Dobby aufgeregt. »Professor Dumbledore hat Dobby und Winky Arbeit gegeben, Sir!«
    »Winky?«, sagte Harry. »Ist sie auch hier?«
    »Ja, Sir, ja!«, sagte Dobby, packte Harrys Hand und zog ihn weiter in die Mitte der Küche, wo vier lange Holztische standen. Jeder dieser Tische, fiel Harry auf, stand genau unter den vier Haustischen in der Großen Halle. Im Augenblick waren keine Speisen zu sehen, das Abendessen war beendet, doch er vermutete, dass die Tische noch vor einer Stunde voller Teller gewesen waren, die dann durch die Decke zu ihren Gegenstücken hinaufgeschickt wurden.
    Mindestens hundert kleine Elfen standen in der Küche herum, sie strahlten und verbeugten sich und machten Knickse, als Dobby Harry an ihnen vorbeiführte. Sie alle trugen dieselbe Uniform: ein Geschirrtuch, das mit dem Hogwarts-Wappen bedruckt und wie bei Winky als Toga gewickelt war. Dobby hielt vor dem backsteinernen Herd an und streckte die Hand aus.
    »Winky, Sir!«, sagte er.
    Winky saß auf einem Stuhl am Herd. Offensichtlich hatte sie im Gegensatz zu Dobby ihre Kleider nicht blindlings zusammengeworfen. Sie trug einen hübschen kleinen Rock und eine Bluse und passend dazu einen blauen Hut, der Löcher für ihre großen Ohren hatte. Während allerdings jedes Stück von Dobbys merkwürdiger Kleidersammlung so sauber und gut gepflegt war, dass es brandneu wirkte, achtete Winky offensichtlich überhaupt nicht auf ihre Sachen. Ihre Bluse war voller Suppenflecken und ihr Rock hatte ein Brandloch.
    »Hallo, Winky«, sagte Harry.
    Winkys Lippen zitterten. Dann brach sie in Tränen aus, die in rascher Folge aus ihren großen braunen Augen quollen und ihre Bluse benetzten, genau wie damals bei der Weltmeisterschaft.
    »O du liebe Güte«, sagte Hermine. Sie und Ron waren Harry und Dobby in die Küche hineingefolgt. »Winky, bitte nicht weinen, bitte nicht …«
    Doch Winky schluchzte nun noch heftiger. Dobby jedoch strahlte zu Harry empor.
    »Möchte Harry Potter eine Tasse Tee?«, quiekte er laut über Winkys Schluchzen hinweg.
    »Ähm – ja, danke«, sagte Harry.
    Im selben Augenblick trippelten sechs Hauselfen mit einem großen Silbertablett auf ihn zu, das beladen war mit einer Teekanne und Tassen für Harry, Ron und Hermine, einem Milchkrug und einem großen Teller mit Keksen.
    »Guter Service!«, sagte Ron beeindruckt. Hermine sah ihn streng an, doch die Elfen schienen geschmeichelt; sie verbeugten sich tief und zogen sich dann zurück.
    »Wie lange bist du schon hier, Dobby?«, fragte Harry, während Dobby den Tee ausschenkte.
    »Seit einer Woche, Harry Potter, Sir!«, sagte Dobby glücklich. »Dobby ist zu Professor Dumbledore gegangen, Sir. Wissen Sie, Sir, es ist sehr schwierig für einen Hauselfen, der entlassen wurde, eine neue Stellung zu finden, Sir, wirklich sehr schwierig –«
    Bei diesen Worten heulte Winky noch lauter, aus ihrer gequetschten Tomatennase tropfte es nur so auf ihre Bluse, doch sie mühte sich nicht, die Flut einzudämmen.
    »Dobby ist zwei lange Jahre durch das Land gereist, Sir, und hat versucht Arbeit zu finden«, quiekte Dobby. »Aber

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