Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
zu verstehen, dann könnte er nicht Lord Voldemort sein und hätte vielleicht nie gemordet.
    Nachdem er diese zweifache Verbindung hergestellt hatte, nachdem er eure Schicksale fester miteinander verknüpft hatte, als es je bei zwei Magiern in der Geschichte der Fall war, schickte sich Voldemort an, dich mit einem Zauberstab anzugreifen, der den gleichen Kern wie deiner hatte. Und nun geschah, wie wir wissen, etwas sehr Merkwürdiges. Die Kerne reagierten auf eine Weise, die Lord Voldemort, der nie wusste, dass dein Zauberstab der Zwilling seines eigenen war, vollkommen überraschte.
    Er hatte in jener Nacht mehr Angst als du, Harry. Du hattest die Möglichkeit des Todes akzeptiert, ja sogar bereitwillig angenommen, etwas, zu dem Lord Voldemort nie fähig war. Dein Mut hat den Sieg davongetragen, dein Zauberstab hat seinen überwältigt. Und dabei ist etwas zwischen diesen Zauberstäben passiert, etwas, das die Beziehung zwischen ihren Herren widerspiegelte.
    Ich glaube, dass dein Zauberstab in dieser Nacht etwas von der Macht und den Fähigkeiten von Voldemorts Zauberstab in sich aufgesogen hat, das heißt, dass er nun ein wenig von Voldemort selbst enthielt. Deshalb hat dein Zauberstab ihn erkannt, als er dich verfolgte, einen Mann erkannt, der Verwandter und Todfeind zugleich war, und er spie etwas von seiner eigenen Magie gegen ihn aus, einer Magie, die viel mächtiger war als alles, was Lucius’ Zauberstab je vollbracht hatte. Dein Zauberstab enthielt nun die Macht deines gewaltigen Mutes und des tödlichen Könnens von Voldemort selbst: Welche Chance sollte der arme Stab von Lucius Malfoy da noch haben?«
    »Aber wenn mein Zauberstab so mächtig war, weshalb konnte Hermine ihn dann zerbrechen?«, fragte Harry.
    »Mein lieber Junge, seine bemerkenswerte Wirkkraft war nur gegen Voldemort gerichtet, der so unbedacht an die grundlegenden Gesetze der Magie gerührt hatte. Nur gegen ihn war dieser Zauberstab von ungewöhnlicher Macht. Ansonsten war es ein Zauberstab wie jeder andere … wenn auch ein guter, dessen bin ich gewiss«, schloss Dumbledore freundlich.
    Harry saß nachdenklich da, eine ganze Zeit lang oder vielleicht nur Sekunden. Hier war es sehr schwierig, sich in Fragen wie der Zeit sicher zu sein.
    »Er hat mich mit Ihrem Zauberstab getötet.«
    »Es ist ihm misslungen , dich mit meinem Zauberstab zu töten«, korrigierte Dumbledore Harry. »Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass du nicht tot bist – aber natürlich«, fügte er hinzu, als fürchtete er, unhöflich gewesen zu sein, »will ich deine Leiden, die sicher sehr schwer waren, nicht herabsetzen.«
    »Aber im Moment fühle ich mich großartig«, sagte Harry und blickte hinab auf seine sauberen, makellosen Hände. »Wo sind wir eigentlich?«
    »Nun, das wollte ich dich fragen«, sagte Dumbledore und sah sich um. »Wo, würdest du meinen, sind wir?«
    Bis Dumbledore ihn gefragt hatte, hatte Harry es nicht gewusst. Nun jedoch hatte er unversehens eine Antwort parat.
    »Es sieht so aus«, sagte er langsam, »wie der Bahnhof King’s Cross. Nur dass es viel sauberer ist, und leer, und dass anscheinend keine Züge da sind.«
    »Der Bahnhof King’s Cross!«, gluckste Dumbledore unmäßig. »Du meine Güte, wirklich?«
    »Nun ja, wo glauben Sie denn, dass wir sind?«, fragte Harry ein wenig trotzig.
    »Mein lieber Junge, ich habe keine Ahnung. Das ist, wie man so sagt, dein Bier.«
    Harry hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte; Dumbledore machte ihn wütend. Er sah ihn finster an, dann fiel ihm eine viel dringendere Frage ein als die nach ihrem jetzigen Aufenthaltsort.
    »Die Heiligtümer des Todes«, sagte er, und er war froh, dass diese Worte das Lächeln von Dumbledores Gesicht wischten.
    »Ah, ja«, sagte er. Er blickte sogar ein wenig beunruhigt drein.
    »Nun?«
    Zum ersten Mal seit Harry Dumbledore kennen gelernt hatte, sah er nicht mehr aus wie ein alter Mann, sondern viel jünger. Er wirkte für einen Moment wie ein kleiner Junge, der bei einem bösen Streich ertappt worden war.
    »Kannst du mir verzeihen?«, fragte er. »Kannst du mir verzeihen, dass ich dir nicht vertraut habe? Dass ich es dir nicht gesagt habe? Harry, ich hatte nur die Befürchtung, dass du scheitern würdest, wie ich gescheitert war. Ich hatte nur die große Angst, dass du meine Fehler wiederholen würdest. Ich bitte dich inständig um Verzeihung, Harry. Ich weiß nun seit einiger Zeit, dass du der bessere Mann bist.«
    »Wovon reden Sie denn da?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher