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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Gesichtern ablesen, dass sie Angst hatten; er war selbst nicht besonders zuversichtlich, und doch war er sicher, dass die Zeit gekommen war, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Während der letzten vier Wochen hatten sie sich abwechselnd den Tarnumhang angezogen und den offiziellen Eingang zum Ministerium ausspioniert, den Ron dank Mr Weasley seit seiner Kindheit kannte. Sie hatten Ministeriumsangestellte auf ihrem Weg hinein beschattet, ihre Gespräche belauscht und durch sorgfältige Beobachtungen erfahren, welcher von ihnen zuverlässig jeden Tag zur selben Zeit allein auftauchte. Ab und zu hatten sie eine Gelegenheit genutzt, jemandem einen Tagespropheten aus der Aktentasche zu stibitzen. Ganz allmählich hatten sie die skizzierten Etagenpläne und die Notizen zusammengestellt, die sich nun vor Hermine stapelten.
    »Na gut«, sagte Ron langsam, »dann sagen wir eben, wir legen morgen los … ich denke, Harry und ich sollten es alleine machen.«
    »Oh, fang nicht wieder damit an!«, seufzte Hermine. »Ich dachte, wir hätten das geklärt.«
    »Sich unter dem Tarnumhang beim Eingang herumzutreiben, ist das eine, aber das hier ist was anderes, Hermine.« Ron tippte mit dem Finger auf einen zehn Tage alten Tagespropheten . »Du bist auf der Liste der Muggelstämmigen, die sich nicht zum Verhör eingefunden haben!«
    »Und du solltest eigentlich gerade im Fuchsbau an Griselkrätze sterben! Wenn irgendwer nicht gehen sollte, dann Harry, auf seinen Kopf sind zehntausend Galleonen ausgesetzt –«
    »Schön, dann bleib ich hier«, sagte Harry. »Gebt mir Bescheid, wenn ihr Voldemort besiegt habt, in Ordnung?«
    Während Ron und Hermine lachten, fuhr ein Schmerz durch die Narbe auf Harrys Stirn. Seine Hand schnellte hoch: Er sah, wie sich Hermines Augen verengten, und tat so, als wollte er sich nur die Haare aus den Augen streichen.
    »Also, wenn wir zu dritt gehen, müssen wir einzeln disapparieren«, sagte Ron gerade. »Wir passen nicht mehr alle unter den Tarnumhang.«
    Harrys Narbe schmerzte immer mehr. Er stand auf. Sofort eilte Kreacher herbei.
    »Der Herr hat seine Suppe nicht aufgegessen, hätte der Herr lieber den schmackhaften Eintopf oder die Siruptorte, für die der Herr ja eine Schwäche hat?«
    »Danke, Kreacher, aber ich muss mal kurz verschwinden – ähm – Badezimmer.«
    Harry, der Hermines argwöhnischen Blick im Rücken spürte, eilte die Treppe zur Eingangshalle hinauf und weiter in den ersten Stock, wo er ins Badezimmer stürzte und wieder die Tür verriegelte. Stöhnend vor Schmerz sackte er über dem schwarzen Becken mit den Wasserhähnen in Form von aufgerissenen Schlangenmäulern zusammen und schloss die Augen …
    Er glitt eine dämmrige Straße entlang. Die Gebäude zu beiden Seiten hatten hohe Fachwerkgiebel; sie sahen aus wie Lebkuchenhäuser.
    Er näherte sich einem davon, dann sah er das Weiß seiner langfingrigen Hand an der Tür. Er klopfte. Er spürte eine wachsende Erregung …
    Die Tür öffnete sich: Eine lachende Frau stand da. Ihre Miene erstarrte, als sie in Harrys Gesicht blickte, alle Fröhlichkeit wich einer grauenhaften Angst …
    »Gregorowitsch?«, sagte eine hohe, kalte Stimme.
    Sie schüttelte den Kopf: Sie wollte die Tür zumachen. Eine weiße Hand hielt sie fest, hinderte sie daran, ihn auszusperren …
    »Ich will Gregorowitsch.«
    »Er wohnt hier nicht mehr!« , schrie sie auf Deutsch und schüttelte den Kopf. »Er nicht hier leben! Er nicht hier leben! Ich ihn nicht kennen!«
    Sie gab den Versuch auf, die Tür zu schließen, und begann in den dunklen Flur zurückzuweichen, und Harry folgte ihr, glitt auf sie zu, und seine langfingrige Hand hatte den Zauberstab gezückt.
    »Wo ist er?«
    »Das weiß ich nicht! Er weggezogen. Ich nicht wissen, ich nicht wissen!«
    Er hob den Zauberstab. Sie schrie. Zwei kleine Kinder kamen in den Flur gerannt. Sie versuchte sie mit den Armen zu beschützen. Ein grüner Lichtblitz –
    »Harry! HARRY !«
    Er öffnete die Augen; er war zu Boden gesunken. Hermine hämmerte erneut an die Tür.
    »Harry, mach auf!«
    Er hatte einen Schrei ausgestoßen, das wusste er. Er stand auf und schob den Riegel zurück; Hermine stolperte sofort herein, fand das Gleichgewicht wieder und sah sich misstrauisch um. Ron war direkt hinter ihr, er wirkte entnervt, als er seinen Zauberstab in die Ecken des kühlen Badezimmers richtete.
    »Was machst du da?«, fragte Hermine streng.
    »Was werde ich hier wohl machen?«, entgegnete Harry in einem schwachen

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