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Hart

Hart

Titel: Hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Masters
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beobachtete jede meiner Bewegungen. Dann folgte seine Zunge dem Pfad, den er mit Händen und Augen schon eingeschlagen hatte. Als er zwischen meinen Beinen eintauchte, wurden mir die Knie schwach. Minutenlang spielte seine Zunge mit meiner Klitoris. Das Wasser wurde kühler, und wir mussten schließlich aufhören, bevor ich in der Dusche zusammenbrach.
    «Ich liebe deinen Geschmack», flüsterte er an meinen Lippen, und ich schmeckte mich selbst, als ich ihn küsste.
    Gähnend legte ich mich schließlich auf die Decken des großen Bettes. Es war erst Nachmittag, aber ich war so erschöpft, als wäre schon Mitternacht.
    Ich lag da, während Tom sanft über die Striemen auf meinem Arsch fuhr. Er hatte beruhigende Creme auf den Fingerspitzen, und seine Berührung war so leicht, wie wenn Schmetterlinge auf Blumen landen. Lang ausgestreckt lag ich auf seiner Matratze und betrachtete die Welt vor dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört, aber dunkle Wolken schienen bereit, jederzeit aufs Neue loszuplattern.
    Tom summte leise, während er mich eincremte. Hin und wieder gab er mir einen Kuss auf die nackte Schulter. Ich fuhr mir mit den Fingern durchs feuchte Haar und entwirrte allmählich die Knoten. Das Schweigen zwischen uns war angenehm und entspannt. Als er mir mit den Fingern übers Rückgrat fuhr, zuckte ich zusammen und hörte ihn lachen.
    Wieder kehrten meine Gedanken zu Michael zurück. Ich fragte mich, ob er jemals erfahren würde, was wir dort unten auf der Hantelbank getrieben hatten. Einerseits hätte ich ihn am liebsten angerufen, ihm jedes Detail erzählt und ihm haarklein berichtet, wie die Verschraubung der Hantelbankim Boden geächzt hatte. Mein neues Ich aber, die Frau, die durch die Berührung von Leder und Stahl erweckt worden war, wollte das neue Wissen einfach für sich behalten. Es gab nichts, was ich mit der Welt teilen wollte. Alles, was ich brauchte, war entweder in mir drin oder hier unmittelbar neben mir.
    Ich dachte an das unglaubliche Vertrauen, das ich Tom bewiesen hatte. Ich kannte ihn kaum, aber schon jetzt hatte ich zugelassen, dass er mich in einem Keller, der so weit draußen in der Wildnis lag, dass keiner mich jemals würde schreien hören, an eine Hantelbank fesselte. Ich hatte ihn mit meinem Körper Sachen anstellen lassen, die ich mich bislang bei keinem anderen Mann getraut hatte. Und jetzt lag ich auf seinem Bett und wollte gern da bleiben, wo ich war.
    Michael war nun nicht mehr der Einzige, der ein Geheimnis hatte. Er war nicht mehr der Einzige mit einer Erinnerung, die unberührbar schien. Ich wusste, ganz gleich, wie es weitergehen mochte, ich würde mich an Tom als an den Mann erinnern, der mir einen neuen Horizont eröffnet hatte. Er war der Mensch, der mir eine Seite an mir gezeigt hatte, die ich noch nicht gekannt hatte, obwohl sie immer schon da gewesen war.
    Vielleicht bedeutete jene Frau für Michael genau dasselbe. Vielleicht fesselte ihn das so sehr an sie, dass ich nicht mehr in Frage kam, wenn er zwischen ihr und mir wählen musste.
    Jetzt saß ich im selben Boot. Ich war nicht verliebt – noch nicht   –, aber es war etwas Besonderes.
    Würde ich nach einem solchen Wochenende je wieder zu Michael zurückkehren wollen? Und wenn er mich darum bäte?
    Die Frage kam mir einfach so in den Sinn, und ich schüttelte sie ab, weil ich mich jetzt nicht damit befassen wollte.
    Tom schob mir ein Kissen unter den Kopf. Ich nahm es dankbar an und lächelte, als er sich an mich kuschelte. Mit der Hand strich er immer wieder beruhigend über meinen Rücken. Er schaltete den Fernseher ein und stellte die Wettervorhersage an. Ich hörte eine Weile zu.
    «Gehst du jagen?», fragte ich.
    «Morgen früh. Du kannst mich begleiten oder hierbleiben und das Haus in Ordnung bringen, wie sich das eigentlich für eine gute Frau gehört.»
    Bei dem Gedanken musste ich kichern, aber insgeheim gefiel mir der Gedanke, das Frühstück für ihn fertig zu haben, wenn er zurückkehrte.
    «Was jagst du?»
    «Wachteln. Jetzt ist die richtige Zeit dafür.»
    «Erzähl mir mehr.»
    Tom küsste mich auf den Nacken. «Worüber?»
    «Küsst du immer so?»
    Er lachte. «Ja. Ich mag körperliche Berührungen, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte.»
    «Erzähl mir von deiner Zeit beim Militär. Erzähl mir von den Waffen, die du hier irgendwo versteckt hast. Oder von deinem Job. Erzähl mir alles.»
    Tom begann zu reden. Seine Stimme war leise und beruhigend, obwohl sie erregt klang, als er von

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