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Hart

Hart

Titel: Hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Masters
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damals ehrlich gesagt nicht das einzige Mädchen, mit dem ich etwas hatte. Aber ich war der einzige Mann, mit dem sie etwas hatte, und das kam während unserer ganzen Ehe immer wieder aufs Tapet.»
    «Daran, dass David dein Sohn ist, kann es keinen Zweifel geben. Er hat genau die gleichen Augen wie du. Er steht auch da wie du.»
    «Und er kämpft wie ich», ergänzte Tom. «Gemein.»
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, und sagte gar nichts.
    «Das mit den anderen Frauen hörte nach unserer Hochzeit nicht auf», sagte Tom. «Ich wusste genau, dass es falsch war, machte es aber trotzdem. Ich hatte eine Frau in jedem Hafen – buchstäblich. Und wenn ich einmal keine hatte, gab es die Bordelle. Ich ließ mich nicht lumpen. Ich hoffte, dass sie es nie herausfinden würde. Aber als Lügner taugte ich wohl nicht besser denn als Ehemann.»
    «Sie hat dich verlassen?»
    «Ja. Wegen der Kinder hat sie erst noch versucht, die Ehe zu retten, aber da war bei mir Hopfen und Malz verloren.»
    Ich legte ihm die Hand auf den Oberschenkel. «Du bist wirklich ehrlich.»
    «Es gibt keinen Grund, etwas zu verschweigen. Vor ein paar Jahren hätte ich vielleicht noch gelogen und den charmanten Burschen gespielt, aber offen gesagt bin ich inzwischen einfach zu alt für so was.»
    «Ich bin froh, dass du mich nicht belügst.»
    «Aber gleichzeitig bist du nicht froh, dass ich die Wahrheit sage. Oder?»
    Ich beugte mich vor und nahm eine Handvoll Nüsse vom Verandageländer. Eine nach der anderen warf ich sie nach dem nächsten Baum und sah zu, wie sie abprallten. «Es macht mir Angst.»
    Wir schaukelten gemeinsam. Ich legte ihm den Kopf an die Schulter, und er küsste mich auf die Stirn.
    «Wieder so ein Punkt, mit dem wir fertig werden müssen», sagte er.
    «Immer eins nach dem anderen, Baby. Alles zu seiner Zeit.»
     
    Tom schob die leere Schale über den Tisch. Er lehnte sich im Stuhl zurück, trank einen ordentlichen Schluck von seinemErfrischungsgetränk und stieß laut auf. Ich warf ihm von der anderen Seite der Küche ein schiefes Lächeln zu, und er hatte den Anstand, reuig dreinzuschauen.
    «Mein Kompliment an die Köchin», meinte er verlegen.
    Der Streit zwischen Tom und David war beinahe vergessen. Nach unserem Gespräch auf der Veranda hatte Tom sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und die Tür hinter sich geschlossen. Ein gelegentlicher Faustschlag oder Fluch ließ deutlich erkennen, wie sehr sein Sohn ihn verärgert hatte.
    Ich hatte Putzmittel gefunden und mir den Wohnzimmerboden vorgenommen, wobei ich zum Saubermachen sogar die Möbel verrückte. Ich fand Stellen, die seit Jahren von keinem Putztuch mehr berührt worden waren, und ging sie energisch an. Als ich fertig war, glänzte der Boden.
    Stunden später war Tom mit federndem Schritt und einem Lächeln im Gesicht aus seinem Arbeitszimmer gekommen. Seine verquollenen Augen ließen auf mehr als eine vergossene Träne schließen.
    «Lass uns heute Abend zum Essen ausgehen», sagte er jetzt, wobei er schon den nächsten Cracker kaute.
    «Mein Essen ist dir nicht gut genug?»
    «Es ist ausgezeichnet. Aber hier in der Küche kann ich nicht mit dir angeben.»
    «Gutes Argument.»
    «Du musst heimfahren und dich umziehen. Darf ich dich begleiten? Ich möchte sehen, wo du deine Zeit verbringst, wenn du nicht unter mir liegst.» Er warf mir ein charmantes Lächeln zu, und ich wurde rot.
    «Nur, wenn du mich dort fickst», schoss ich zurück.
    «Dann lass uns gleich losfahren.»
    Minuten später saßen wir in meinem Geländewagen und fuhren die Zufahrt hinunter. Das Haus war verriegelt und verrammelt worden, nur für den Fall, dass David zurückkamund es sich gemütlich machen wollte. Tom hatte sogar die Fenster verriegelt. Ich fühlte mich dabei sehr unbehaglich. Was musste alles vorgefallen sein, bevor ein Vater den eigenen Sohn aus seinem Haus ausschloss?
    Dann fiel mir wieder ein, wie lüstern David mich angeschaut hatte, und da erschien es mir als eine sehr gute Idee, jede einzelne Öffnung des Hauses zu verriegeln.
    Tom machte das Tor auf, und ich fuhr hindurch. Ich beobachtete ihn im Rückspiegel. Seine Jeans saßen ein bisschen zu knapp und betonten seinen muskulösen Arsch und die kräftigen Oberschenkel. Er trug ein teures Designerhemd, das wie maßgeschneidert saß. Das Designerschildchen hatte mich sehr überrascht, und ich hatte überlegt, was das Hemd wohl gekostet haben mochte.
    «Da ich nur drei Hemden besitze, die zum Ausgehen geeignet sind,

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