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Hart

Hart

Titel: Hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Masters
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glaubte ich ihm.
    Die Lichter gingen aus. Die Menge brüllte. Tom verschwand im Dunkeln.
    Die Vorband hieß Twisted Heydey. Sie war tatsächlich ziemlich verdreht –
twisted
; die Musik war eine wilde Mischung aus allem Möglichen, von Funk bis zu Bluegrass. Das Publikum schien nicht recht zu wissen, was es davonhalten sollte. Es wirkte abwechselnd gelangweilt und interessiert. Die Leute warteten auf Romeo Rage.
    Als die Band die Bühne betrat, geriet die Menge dermaßen außer Rand und Band, dass ich mich fragte, wie ein Sicherheitsmann wissen sollte, was dort vor sich ging. Die Leute drängelten sich um bessere Plätze. Ordner in leuchtend gelben Hemden kämpften darum, die Horden von Zuschauern von der Bühne wegzuhalten. Es war rappelvoll, und alle standen und warteten begierig auf die ersten Klänge, die aus den Nebelschwaden aufsteigen würden.
    Als diese ertönten, brachen alle in ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus.
    Von Zeit zu Zeit erhaschte ich einen Blick auf Tom, normalerweise, wenn er um die Ecke der Bühne bog. Einmal sah ich ihn, wie er sich rasch einen Weg durch die Zuschauermenge zu einem anderen Mann im Anzug bahnte. Gab es Probleme?
    Schon bald langweilte mich die Band – es war nicht meine Art von Musik. Stattdessen beobachtete ich die Roadies. Sie standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich leise, während die rote Glut ihrer Zigaretten in der Dunkelheit schwankte. Gelegentlich flog eine Kippe in einem glühenden Bogen weg, und dann klickte ein Feuerzeug und entzündete aufflammend die nächste Zigarette.
    Die Band ging zur Zugabe nach draußen. Ein Sicherheitsmann eilte mit rauschendem Funkgerät vorbei. Ich suchte mit den Augen nach Tom, sah ihn aber nicht. Als die letzten Töne des Schlagzeugs verklangen und die Scheinwerfer erloschen, hatte es, soweit ich das erkennen konnte, keinen ernsthaften Zwischenfall gegeben.
    Nun setzten sich die Roadies in Bewegung. Die Sicherheitsleute entspannten sich allmählich und unterhielten sich scherzend, hielten aber immer noch ein Auge auf die Groupies, die wild entschlossen waren, sich hinter dieBühne vorzukämpfen. Die Band wurde rasch zu den Bussen eskortiert.
    Ich ging zum SUV hinaus. Es war ein riesiger schwarzer Chevrolet mit getönten Scheiben, eines dieser Fahrzeuge, wie man sie in Filmen sieht, wo der Held beim FBI ist und sein böser Gegenspieler von einer ganzen Meute von Fahrzeugen verfolgt wird. Ich entriegelte die Beifahrertür und stieg ein, um auf Tom zu warten. Im Licht der Innenbeleuchtung erkannte ich ein Schimmern von Stahl auf dem Rücksitz, ein C B-Funkgerät vorn und alle möglichen elektronischen Geräte auf dem Armaturenbrett.
    Tom hatte mir die Ausrüstung auf seine langsame, methodische Art erklärt. Je mehr ich über Tom lernte, desto stärker wurde mir bewusst, dass es in seinem Leben Bereiche gab, die absolut verschlossen blieben, bis sie unabdingbar geöffnet werden mussten. Seine Verschwiegenheit rührte nicht von einem Mangel an Mitteilungsfreude her, sondern von Wunden, die zu sehr schmerzten, um sie herzuzeigen.
    Ich dachte an die Narben auf seiner Brust, die ich nicht sehen, aber fühlen konnte, wenn ich ihn berührte, und an die Narbe an seinem Bein, die von der Kugel eines M-16 stammte. Was hatte dieser Ausdruck in seinen Augen zu bedeuten, wenn ich sie erwähnte? Wohin ging er dann in Gedanken? Was war ihm in jenem fremden Land, dessen Namen ich wahrscheinlich nicht einmal aussprechen konnte, wirklich zugestoßen?
    Ich sah zu, wie die Menschenmenge sich verlief und die Autos mit blinzelnden Schlussleuchten eines nach dem anderen wegfuhren.
    Als Tom die Tür öffnete, fuhr ich zusammen, weil ich gedöst hatte. Er sah mich an und schloss die Tür wieder. Dann machte er die hintere Tür auf.
    «Komm nach hinten», sagte er. «Und verriegele die Türen.»
    Ich tat wie geheißen. Als ich mich auf den Rücksitz setzte, waren seine Hände auch schon auf mir. Sein Steifer war beinahe so hart wie die Pistole an seiner Hüfte. Er gab sich nicht mit Knöpfen ab, sondern riss mir stattdessen die Bluse auf. Die Knöpfe flogen weg. Der Reißverschluss meiner Jeans war auf und die Hose halb unten, bevor mir vollständig klar war, was geschah.
    «Fick mich», knurrte er.
    Ich brauchte einen Moment, um mich von meiner Jeans zu befreien. Sobald das geschehen war, verlor ich keine Zeit. Tom hatte seinen Schwanz aus dem Anzug geholt, und als ich mich daraufgleiten ließ, schrie er an meinem Hals auf.
    «Ist es das, was

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