Harte Jungs - Stürmische Gefühle
habe
Angst!"
Ich k ü sste ihn und versicherte ihm,
dass es mir nicht viel anders ging, aber dass wir das gemeinsam schon schaffen
w ü rden.
Ich war total fertig, aber wir konnten hier unm ö glich noch l ä nger bleiben. Wir beschlossen, uns z ü gig anzuziehen und
schleunigst zu verschwinden, bevor wir von der ganzen Schule hier entdeckt w ü rden.
Schweigend zogen wir uns an, nicht
ohne uns aus den Augen zu lassen.
"Ich mag es, wenn du so aus
siehst!", liebevoll schaute er mich an, streckte eine Hand aus und strich
mir eine Haarstr ä hne aus
dem Gesicht.
"Wie sehe ich denn aus?", fragte ich ihn unschuldig.
Er zog mich in seine Arme, half
mir meine Hose zu schlie ß en.
"Du siehst befriedigt aus,
man sieht es dir an, dass du geliebt worden bist!" Ich knuffte ihn und ein
warmes und gleichzeitig berauschendes Gef ü hl sagte mir, dass ich diesem Kerl rettungslos
verfallen war. Nachdem wir uns notd ü rftig hergerichtet hatten, schlichen wir leise zur T ü r und ö ffneten sie vorsichtig. Das
Licht blendete mich, aber ich konnte keinen entdecken.
"Komm, wir fahren jetzt zu
dir und holen ein paar Sachen, sagen deiner Mutter wo du bist, und dann bleibst
du erst mal bei uns!"
"Das wird nichts, er wird
seine Wut an irgendwem auslassen, wenn ich es nicht bin, dann ist es meine
Mutter!", Seg sch ü ttelte
heftig mit dem Kopf. Ich ü berlegte,
wie wir sonst vorgehen konnten.
"Dann muss deine Mutter eben
in ein Frauenhaus gehen, dort ist sie sicher. Oder liebt sie deinen Vater
bedingungslos, egal ob er sie schl ä gt, oder dich schl ä gt?", w ä hrend wir miteinander sprachen waren wir weiter gegangen.
Niemand war uns begegnet. Die Stunde war noch im Gange und wir erreichten
unbehelligt Segs Auto.
"Nein, sie liebt ihn nicht
mehr, aber sie ist schwach, k ö rperlich und seelisch. Zwei Mal wollte sie sich schon
trennen, aber jedes Mal, ist sie wieder zur ü ck zu ihm. Jedes Mal hat er ihr versprochen uns nicht
mehr zu pr ü geln,
aber er tut es trotzdem." Seg sch ü ttelte den Kopf. Mir schossen pl ö tzlich die Gedanken wie
Blitze durch den Kopf. Mein Gott, warum war mir das nicht schon viel fr ü her eingefallen. Meine Mutter
sollte ihren Beruf doch wohl nicht umsonst erlernt haben. Sie war Psychologin,
eine sehr gute noch dazu, sie w ü rde Segs Mutter schon weich kochen. Als erstes mussten
nur alle beide raus aus dem Haus, denn dort waren sie in Gefahr.
W ä hrend wir mit dem Auto zu Seg unterwegs waren, rief
ich meine Mutter an und schilderte ihr, was geschehen war, und wie wir weiter
Verfahren wollten. Sie war nicht begeistert dar ü ber, dass wir allein in das Haus wollten, aber sie
merkte, dass sie es mir auch nicht mehr ausreden konnte. Mit quietschenden
Reifen kamen wir vor Segs Haus zum Stehen. Unsicher sah er mich an, dr ü ckte meine Hand und dr ü ckte mir einen fl ü chtigen Kuss auf die Lippen.
Ich nickte ihm aufmunternd zu. Wir stiegen aus dem Wagen und betraten durch den
Hintereingang das Haus. Es war das erste Mal, dass ich bei Seg war. Es war ein
altes Haus, sanierungsbed ü rftig,
aber seine Mutter hatte es gem ü tlich dekoriert.
"Mum, wo bist du?"
Seg rief lautstark nach seiner
Mutter. Wir fanden sie schlie ß lich in der K ü che. Sie sch ä lte mechanisch Kartoffeln, starrte ins Leere. Blass
sah sie aus und irgendwie nicht anwesend. "Ma, h ö rst du mich?" fragte Seg
jetzt sanfter, trat an sie heran und legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie
zuckte zusammen und schien erst jetzt in die Wirklichkeit zur ü ck zu kommen.
"Ma, das ist Jaden, ich hab
dir von ihm erz ä hlt!",
sie schaute mich an, als w ä re ich ein Geist.
"Ma, du musst deine Sachen
packen und mit mir mit kommen, ich werde zu Jaden gehen, ich will mit ihm
zusammen sein. Ich liebe ihn!"
Seg sah ihr fest in die Augen. Sie
schien erst nicht zu begreifen, was Seg da von sich gab. "Ma?" Hast
du mich verstanden? Ich liebe ihn, wenn Dad das rausbekommt, dann schl ä gt er mich tot, komm pack
deine Sachen, wir verschwinden von hier!"
Pl ö tzlich schien sie aus ihrer Starre zu erwachen. Das
Leben fand wieder einen Weg in ihren Geist.
"Bist du wahnsinnig, Seg, er
wird uns beide umbringen. Ich habe dir doch gesagt, dass du diesen Jungen
vergessen sollst, dass uns das in Teufels K ü che bringt!", sie warf das Messer in die Sp ü le. Seg fuhr sich mit der
Hand durchs Haar, er sah verzweifelt aus. Ich bekam Panik, dass er wieder
einbrechen k ö nnte in
seiner Entscheidung zu mir zu stehen. Doch er schien sich wieder in den
Weitere Kostenlose Bücher