Harte Jungs - Stürmische Gefühle
mein Verhalten nicht, konnte mich aber dennoch nicht
durchringen, meine Finger einfach mit seinen zu verschr ä nken.
Endlich trafen meine Eltern ein
und wir betraten das Krankenhaus. Mein Vater vorweg, und wir folgten ihm
hastig. Es herrschte schon emsiges Treiben vor und im Zimmer von Segs Mutter. Alles
wurde vorbereitet, um sie aus dem k ü nstlichen Koma aufzuwecken. Mein Vater wechselte ein
paar Worte mit dem behandelnden Arzt und erkl ä rte uns dann die bevorstehende Prozedur. Nachdem Segs
Mutter an die notwendigen Apparate angeschlossen war, wurden ihr mehrere
Spritzen in den Zugang an ihrer Hand verabreicht. Jetzt hie ß es abwarten und hoffen. Seg
sa ß am
Bett und hielt ihre Hand, meine Eltern und ich hatten uns in eine Ecke zur ü ckgezogen und uns ebenfalls
auf die sehr harten St ü hle
gesetzt. Eine Ä nderung
ihres Zustands sollte in der n ä chsten Viertelstunde eintreten, konnte aber auch noch
Stunden auf sich warten lassen. Nat ü rlich geschah erst einmal gar nichts, was mich
innerlich total aufw ü hlte,
und auch Seg sah sehr ungl ü cklich aus.
Mein Vater sprach ihm Mut zu und
verschwand, um noch etwas mit dem Arzt zu besprechen. Meine Mutter verlie ß kurz das Zimmer, um uns
Kaffee zu besorgen und ich blieb mit Seg zur ü ck. Unsicher trat ich hinter ihn, streichelte seinen
Nacken und fuhr mit der Hand durch sein Haar. Ein dankbares L ä cheln war die Antwort auf
meinen Versuch ihn aufzumuntern.
Ich schob einen Stuhl neben Seg und setzte mich, um in seiner N ä he bleiben zu k ö nnen. Die unruhige Nacht
forderte ihren Tribut und lie ß mich kurz einnicken, als ich unsanft von Seg geweckt
wurde. Er hatte mich hart angesto ß en.
"Jaden, hey, ich glaub ‘ , sie wacht auf!"
Schlagartig kehrten die
Lebensgeister zur ü ck und
ich setzte mich hastig auf. Ja wirklich, es sah so aus, denn sie bewegte ihre
Augen schnell unter den Lidern und auch ihre Finger zuckten. Ab und zu war ein
leichtes St ö hnen zu
vernehmen. Sie tr ä umte,
ein Zustand, den sie die letzten Tage nicht gekannt hatte und sie war kurz vor
dem Aufwachen. Ich beeilte mich den behandelnden Arzt zu holen. Gerade als ich
das Zimmer verlassen wollte, kehrte meine Mutter zur ü ck. Sie ging statt meiner und
holte meinen Vater.
Aufgeregt beobachtete Seg jede
Regung seiner Mutter, fl ü sterte
ihren Namen ins Ohr und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Endlich schlug sie
die Augen auf. Desorientiert war sie, wusste nicht wo sie war, geschweige denn
wie sie hierher gekommen war, das war ihrem Blick deutlich anzusehen. M ü hsam hob sie ihre Hand und
lie ß sie
sofort wieder fallen. Ihre Augen flatterten leicht und die Pupillen konnten den
Blick noch nicht ganz klar halten.
"Seg ...!"
Leise, fast wie ein Fl ü stern so leise, kam ihr der
Name ihres Sohnes ü ber die
Lippen. Der Knoten in meinen Magen l ö ste sich und wich Erleichterung. Wenn sie Ihren Sohn
erkannte, dann w ü rde sie
wieder ganz gesund werden, da war ich mir sicher. Mein Vater sah auch sehr
zufrieden aus. Er kontrollierte mit der Hand ihren Puls und leuchtete mit
seiner kleinen Lampe in ihre Augen. Alles schien normal, denn ich sah keine
Anzeichen von Besorgnis in seinen Augen.
Seg dr ü ckte die Finger seiner Mutter
und streichelte ihre Wange. Ein erleichtertes L ä cheln umspielte seine Mundwinkel. Mein Vater gab uns
ein Zeichen, das uns den R ü ckzug signalisierte. Meine Mutter und ich verlie ß en daraufhin leise das
Zimmer, g ö nnten
den beiden ihre Zweisamkeit. Mein Vater wusste, dass Seg seiner Mutter nicht zu
viel zumutete, darum verzichtete er darauf ihn zu ermahnen.
"Lass ihn eine Weile allein
und hol ihn sp ä ter
wieder ab. Er braucht sie jetzt, genau wie sie ihn."
Das leuchtete mir ein und deshalb
beschloss ich nach Hause zu fahren und etwas Schlaf nachzuholen.
W ä hrend der Fahrt dankte ich immer wieder Gott, dass er
meine heimlichen Gebete erh ö rt hatte. Das bedeutete die Wendung f ü r uns, alles w ü rde gut werden. Neuer Mut
hatte mich gepackt, durchflutete meinen K ö rper, meinen Geist.
Zu Hause angekommen entledigte ich
mich als erstes meines T-Shirts, welches v ö llig durchgeschwitzt war. Als ich in meinem Schrank
nach einem neuen Shirt suchte, fiel mir die Mappe in die H ä nde, die ich bei Seg gefunden
hatte und die schon wieder ganz in Vergessenheit geraten war. Eine Weile
starrte ich darauf, aber ich wagte es nicht sie zu ö ffnen, legte sie wieder in
den Schrank und versuchte es mir auf meinem Bett gem ü tlich zu
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