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Harter Schnitt

Harter Schnitt

Titel: Harter Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sie damit meinte. » Charlie hilft den örtlichen Kollegen bei der Spurensuche, aber sie fallen nicht so auf seinen Charme herein, wie es mir lieb wäre. Sein Zugang ist beschränkt, und er wird überwacht. Sie sagen, sie teilen uns die Laborergebnisse mit. Ihr Leichenbeschauer gefällt mir nicht.«
    Der Medical Examiner des Fulton County. » Ist der schon da?«
    » Er wühlt sich immer noch durch diesen Wohnungsbrand in Peoplestown.« Budgetkürzungen hatten das Büro des Medical Examiner so gut wie entvölkert. Wenn innerhalb der Stadtgrenzen mehr als ein schweres Verbrechen passierte, bedeutete das für die Detectives normalerweise eine lange Wartezeit. » Ich würde gern Pete dransetzen.«
    Sie meinte den Medical Examiner des GBI . Will fragte: » Er könnte doch ein bisschen herumtelefonieren.«
    » Unwahrscheinlich«, erwiderte sie. » Pete hat nicht gerade an jedem Finger zehn Freunde. Sie wissen doch, wie komisch er ist. Gegen ihn wirken Sie richtig normal. Was ist mit Sara?«
    » Sie wird den Mund halten.«
    » Das ist mir bewusst, Will. Ich habe euer Herumgeeiere auf der Straße gesehen. Ich meinte, ob Sie glauben, dass sie im Büro des Gerichtsmediziners irgendjemanden kennt?«
    Will zuckte die Achseln.
    » Fragen Sie sie«, befahl Amanda.
    Will bezweifelte, dass Sara dieser Anruf willkommen sein würde, dennoch nickte er zustimmend. » Was ist mit Evelyns Kreditkarten- und Telefondaten?«
    » Ich lasse sie mir beschaffen.«
    » Hat sie im Auto GPS ? Auf ihren Handys?«
    Darauf antwortete Amanda nicht direkt. » Wir benutzen einige Hintertürchen. Wie gesagt, wir sind nicht gerade mit an Bord.«
    » Aber was Sie Geary gesagt haben, stimmt. Bei Drogenfällen sind wir erstinstanzlich zuständig.«
    » Nur weil Evelyn verantwortlich war für das Drogendezernat, heißt das noch nicht, dass der Fall einen Bezug zu Drogen hat. Soweit ich weiß, haben sie keinen Hinweis auf Drogen im Haus oder bei den Toten gefunden.«
    » Und Ricardo, der tote Texicano von den drogendealenden Texicanos?«
    » Merkwürdiger Zufall.«
    » Was ist mit dem lebenden, atmenden, drogenaffinen Texicano, der einen schwarzen Cadillac fährt, in den Evelyn Mitchell ohne jede Skrupel einsteigt, um mit dem Mann davonzufahren?«
    Sie tat überrascht. » Glauben Sie, er hat damit zu tun?«
    » Ich habe auf dem Foto das Tattoo gesehen. Evelyn trifft sich seit mindestens vier Monaten mit einem Texicano.« Will bemühte sich, seinen Ton zu mäßigen. » Er ist älter. Er muss in der Organisation ziemlich weit oben stehen. Mrs. Levy sagte, in den letzten zehn Tagen sind die Besuche häufiger geworden. Sie sind in seinem Auto irgendwohin gefahren, normalerweise gegen elf Uhr, und um zwei Uhr zurückgekommen.«
    Wieder ignorierte Amanda sein Argument und erwiderte: » Sie haben sechs Detectives aus Evelyns Truppe verhaftet. Zwei davon wurden letztes Jahr wegen guter Führung auf Bewährung entlassen. Beide haben den Staat verlassen– der eine nach Kalifornien, der andere nach Tennessee, wo sie sich beide auch befanden, als Evelyn heute Nachmittag entführt wurde. Zwei sitzen in mittlerer Sicherheitsverwahrung im Valdosa State, noch vier Jahre von ihrer Entlassung entfernt und ohne jeden Anschein von guter Führung. Einer ist tot– Drogenüberdosis, was ich das Karma des denkenden Mannes nennen würde. Der sechste wartet im D&C auf seinen letzten Tanz.«
    Das Georgia Diagnostic and Classification Prison. Der Todestrakt. Zögernd fragte Will: » Wen hat er umgebracht?«
    » Einen Wachmann und einen Insassen. Erwürgte einen verurteilten Vergewaltiger mit einem Handtuch– das war kein großer Verlust–, aber dann prügelte er mit bloßen Händen einen Wachmann zu Tode. Behauptete, es wäre Notwehr gewesen.«
    » Gegen den Wachmann?«
    » Sie klingen wie der Staatsanwalt in seinem Fall.«
    Will versuchte es noch einmal. » Und Evelyn?«
    » Was ist mit ihr?«
    » Ich habe auch gegen sie ermittelt.«
    » Das haben Sie.«
    » Wir lassen also die Finger von der heißen Kartoffel?«
    » Eine heiße Kartoffel? Mann, Will, wir haben hier einen Riesentopf voll mit den Dingern .« Sie öffnete die Haustür. Die Sonne stach wie ein Messer in das dunkle Haus.
    Amanda setzte ihre Sonnenbrille auf, während sie über den Rasen zum Tatort gingen. Zwei Uniformierte waren unterwegs zu Mrs. Levys Haus. Sie schauten beide Will böse an und nickten Amanda knapp zu.
    Zu Will gewandt, murmelte sie: » Wird langsam Zeit, dass Sie in die Gänge kommen«, als wäre sie

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