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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eigenem Gutdünken
zu verfahren.«
    »Und wie verfahren Sie?«
erkundigte ich mich. »Tapezieren Sie damit Ihr exklusives Wasserklosett?«
    »Sie haben ein ausgesprochenes
Talent für ordinäre Beleidigungen!« zischte er.
    »Aber haben Sie auch ein Talent
zum Malen?« entgegnete ich. »Oder stellen Sie nur die pornographischen
Ausflüsse Ihrer verkaterten Phantasie dar? Müssen Sie Ihre Werke vielleicht
deshalb vor aller Augen verbergen?«
    »Ich werde Ihnen eine seltene
Ehre erweisen«, sagte er mit halberstickter Stimme. »Ich werde Ihnen meine
Bilder zeigen. Und hinterher — hinterher dürfen Sie sich bei mir
entschuldigen!«
     
     
     

8
     
    Ich folgte Cronin die steile
Holztreppe hinab und wartete, bis er die Tür aufgeschlossen hatte. Dann drehte
er das Kellerlicht an, trat beiseite und verbeugte sich tief.
    »Sie dürfen nun die private
Welt Peter Cronins betreten«, sagte er leise.
    Der Keller war im Verhältnis
zum restlichen Haus riesig, ein rechteckiger Raum, der sich ins Endlose zu
erstrecken schien. In seiner Mitte stand ein Holztisch mit einem schweren
Lederfauteuil. Jenseits davon entdeckte ich eine Staffelei mit einem noch
unbemalten Stück Leinwand darauf. Und damit war das Mobiliar auch schon
komplett. Die beiden Längswände waren dicht mit Bildern behängt und von
Neonröhren an der Decke so raffiniert beleuchtet, daß jeder Schatten oder
Blendeffekt vermieden wurde. Cronin marschierte zu dem Ledersessel und ließ
sich hineinsinken, dann drehte er wieder den Kognakschwenker bedachtsam in beiden
Händen.
    »Lassen Sie sich nur Zeit«,
sagte er. »Ich störe Sie nicht. Gelegentlich — und besonders, wenn es um meine
Kunst geht — kann ich ein sehr geduldiger Mensch sein.«
    Langsam schlenderte ich an der
einen Längswand entlang und sah mich konfrontiert mit einer anscheinend
endlosen, sadomasochistischen Orgie. Jedes einzelne Gemälde war so pervers wie
erotisch und behandelte unaufhörlich das gleiche Thema: ein männlicher oder
weiblicher Akt im Augenblick des Todes. Der Künstler hatte den furchtbaren, zeitlosen
letzten Augenblick eingefangen, die Grimasse, die verkrampfte Körperhaltung.
Waffe und Opfer waren stets zu sehen, niemals jedoch der Mörder. Die endlose
Folge von Schußwunden , zuschlagenden Äxten, gezückten
Dolchen begann mir allmählich vor Augen zu verschwimmen. Und stets hatte er
eine Unmenge Blut gemalt, Blut, das tröpfelte, rann, spritzte. Als ich
schließlich das letzte Bild am Ende der Wand erreicht hatte, hätte ich mich am
liebsten übergeben.
    Die Bilder an der
gegenüberliegenden Wand behandelten ein anderes Kollektivthema. Das erste war
ein riesiges Sammelporträt von den Mitgliedern des Hexenzirkels: Bock, Eber,
Schakal, Wolf, Ratte und Schlange. Im Gegensatz zu den Figuren, die ich in der
Vornacht kennengelernt hatte, waren diese hier unter ihren Tierköpfen nackt.
Von den drei weiblichen verfügten Schlange und Eber über verführerisch
vollbusige Oberkörper, während der Wolfskopf auf einem schlanken, knabenhaften
Mädchenkörper mit kleinen, weitgesetzten Brüstchen ruhte. Die drei
Männerfiguren waren unglaublich potent gebaut — gewiß hatte da das Wunschdenken
Cronin den Pinsel geführt.
    Als nächstes kam eine Reihe von
Einzelszenen. Der Eber, wie er einem Huhn den Hals durchschnitt — bis zur
letzten Feder und zum kleinsten Blutstropfen detailliert wiedergegeben. Oder
eine Hinteransicht der voluptuösen Schlange, festgehalten im Augenblick einer
Geste, die selbst mich überraschte. Oder der hockende Bock mit einer brennenden
Kerze in der Hand, so gehalten, daß sie seine Männlichkeit in größte Gefahr brachte.
Auf dem nächsten Bild war ein nackter weiblicher, über einen Opfertisch
gestreckter Torso zu sehen, auf den vom oberen Bildrand Blut herabtropfte, das
um den Nabel schon eine glänzende kleine Pfütze bildete.
    Den Abschluß bildete ein Triptychon.
Links ein junges Mädchen in Hippie-Aufzug, mit einer bunten Holzperlenkette um
den Hals. Sie war recht hübsch mit ihrem langen braunen Haar und den warmen,
schüchternen Augen. Im Mittelstück war aus ihr ein verzerrter Rückenakt
geworden, der gehetzt durch Sanddünen rannte. Und das Brustporträt rechts
zeigte hauptsächlich den starren Blick ihrer glasigen Augen und die gezackte
blutige Halswunde.
    »Wie gefällt Ihnen meine
Sammlung, Rick?« fragte Cronin im Konversationston.
    Um Zeit zu gewinnen, zündete
ich mir eine Zigarette an. »Ich finde sie — na ja — ungewöhnlich.«
    »Die

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