Hashtag #Love
grummele ich.
»Stella, ich will einfach nicht, dass er dir wehtut!«, herrscht er mich an.
Jetzt reicht's mir endgültig. Ich erhebe mich und funkele ihn wütend an. »Mir muss wehgetan werden, damit ich daran reifen kann, aber wer behauptet denn, dass Crispin mich verletzen will? Er hat heute nicht einmal den Eindruck gemacht, sondern war noch sehr zuvorkommend. Ich hätte sogar mit ihm geschlafen, wenn er gewollt hätte, aber er wollte nicht«, schreie ich ihn an, obwohl es J.T., nichts angeht.
Sein Mund klappt, wie der eines Fisches, auf und zu, bis er sich fängt. »WAS?«
»Du hast dich nicht verhört. Ich wollte Sex, er nicht!«
»Bist du jetzt völlig bescheuert?«, fragt er ungehalten.
»WAS ist denn hier los?«, grollt Dad, der auf einmal hinter J.T., aufgetaucht ist.
Ich senke sofort den Blick, da ich nicht bereit bin, ihm eine Antwort zu geben. Außerdem hoffe ich, dass J.T., nun nicht den großen Bruder raushängen lässt und mich verrät.
»Nichts, Daddy«, sage ich leise.
»Ihr beide unterhaltet die halbe Nachbarschaft und es soll nichts sein?«, hakt er nach.
»Na ja, ja«, antwortet J.T., gelassen.
»Ich sage euch eins, wenn ihr jetzt noch mal herumschreit, gibt’s Stubenarrest und es ist mir scheißegal, wie alt ihr seid«, droht Dad.
»Ja, Daddy«, murmele ich.
»Aye, Sir«, erwidert J.T., der ihn damit immer aufzieht.
»Jetzt werd nicht vorlaut, Jonathan«, knurrt mein Vater.
»Ja, Dad«, brummt er und weicht dem Blick unseres Vaters aus.
Dann verschwindet Dad aus meinem Zimmer und ich atme erleichtert auf.
»Hast du ja toll gemacht«, raunt J.T., der eigentlich Jonathan Taylor heißt, mir zu.
»Ich? J.T., du warst auch nicht ohne. Belassen wir es einfach dabei, dass wir beide überreagiert haben«, sage ich.
Er stößt die Luft seufzend aus. »Okay, wir beide waren nicht ohne und es tut mir leid, dass ich mich ständig einmische, aber ich möchte wirklich nicht, dass du verletzt wirst.«
Ich kann nicht anders, als zu lächeln und gehe zu ihm. Mein Bruder sieht mich niedergeschlagen an, als ich ihn umarme. »Ich bin froh, dass du mein großer Bruder bist, aber du musst mich auch irgendwann mal erwachsen werden lassen. Mom und Dad schaffen es doch auch«, flüstere ich.
»Ich weiß und ich verspreche dir, dass ich es versuchen werde, aber ich behalte Crispin trotzdem im Auge«, sagt er leise.
»Okay. Und was war mit Harper? Habt ihr euch unterhalten?«, frage ich nun, da ich von Harper seit Stunden nichts gehört habe.
J.T., erstarrt. »Ja, ich … äh … also wir beide hatten ein wenig Spaß und … sie ist vor einer Stunde nach Hause gefahren«, antwortet er.
»Ein wenig Spaß?«, hake ich nach, dabei löse ich mich von ihm und setze mich aufs Bett, wo ich auf die Tagesdecke klopfe, damit er sich zu mir setzt, was er dann tut.
»Ja, weißt du, wir … haben miteinander geschlafen, nachdem sie mir ihren Frust erzählt hat und danach war es ziemlich verkrampft, weil sie so ein schlechtes Gewissen hatte. Ich habe bis vorhin versucht, sie aufzumuntern, weil sie fix und fertig war. Harper hat sich immer wieder dafür entschuldigt, dass sie mich mit in diese Sache reingezogen hat, und wollte es Steve sagen. Sie möchte mit ihm Schluss machen, aber ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist, wenn ich dann gleich ihr nächster Kerl bin, außerdem liebe ich sie gar nicht«, erzählt er mit einem sichtlich schlechten Gewissen.
Zuerst beiße ich auf meine Unterlippe und nicke, dann schaue ich ihn wieder an. »Hast du ihr gesagt, dass du nichts für sie empfindest?«
»Ja, habe ich, aber sie meinte, was nicht ist, könnte noch werden. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es war ein blöder Fehler, den ich jetzt bereue, allerdings kann ich es nicht mehr rückgängig machen, Stella«, mault er.
»Ich glaube, du solltest noch mal mit ihr reden, wenn sich alles beruhigt hat. Vielleicht war sie einfach zu sehr durch den Wind und konnte selbst nicht klar denken. Harper ist nicht so verrückt und stürzt sich von einer Beziehung in die nächste«, muntere ich ihn auf. »Allerdings muss ich sagen, dass du wirklich ein Idiot bist, weil Harper total auf dich steht und du springst dann auch noch mit ihr ins Bett. Das war … dumm, einfach dumm«, fahre ich leiser fort, denn ich lasse es mir nur ungern nehmen, J.T., zu necken.
»Danke, Stella, sehr nett von dir«, schmunzelt er.
»So bin ich«, erwidere ich und küsse seine Wange. Dann sehe ich auf die Uhr, die über der Zimmertür
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