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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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sich näher an die Tür. Dillon sagte: »Nein, danach habe ich ihn auch gefragt. Cheney sagte, dass er sie noch nie zuvor gesehen hat. Das ist bei Cheney so. Er hat einen tollen Instinkt und so eine Art Karma, sodass er immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Die verrückteste Sache, die mir je untergekommen ist. Aber auch ohne den ganzen Voodoo, als Agent ist Cheney klasse. Diese Julia hatte Glück, dass er da war.«
    Maitland nickte und ging weiter vor Savichs Schreibtisch auf und ab. »Ich habe ein paar seiner Berichte gelesen. Er hat ein gutes Erinnerungsvermögen. Wussten Sie, dass er einen Abschluss in Jura hat?«
    Savich grinste. »Gott sei Dank ist er auf die Seite der Guten gewechselt.«
    Maitland grunzte und spannte unbewusst den Bizeps an. »Ja, wir brauchen ihn dringender, als die Welt noch einen von diesen verdammten Anwälten braucht.«
    »Er hat im Büro des Staatsanwalts angefangen. Aber die ewigen Absprachen mit der Verteidigung, nur damit das System nicht zusammenbricht, haben ihm nicht gefallen. Das hatte seiner Meinung nach nichts mit Gerechtigkeit zu tun, und er konnte dabei nichts bewegen.«
    Maitland nickte. »Kennen Sie den Leiter der FBI-Außenstelle in San Francisco, Bert Cartwright? Er ist ein intelligenter Typ, regt sich aber über Stone auf, weil der ein Hitzkopf sein soll – anderen Leuten nicht den Hintern zu retten, das verstehe ich darunter.«
    »Wirklich?« Savich grinste.
    »Natürlich sind Sie und Sherlock die Prototypen des Hitzkopfs, wenn man Ihren Vater nicht mitrechnet. Buck Savich hat jeden verrückt gemacht.« Jimmy Maitland hielt kurz inne, während er in Erinnerungen schwelgte.
    Savich spürte kurz den Schmerz des Verlusts wie einen Stich in der Brust. Er bedauerte sehr, dass sein Vater Sherlock nie kennengelernt hatte und auch seinem Enkel Sean nie begegnet war. Dann schob er die Erinnerung an seinen überlebensgroßen Vater beiseite.
    Maitland sagte: »Ich nehme an, das SFPD hat Julia Ransom Personenschutz zur Verfügung gestellt.«
    »Ja. Cheney sagte, Captain Paulette betreue den Fall. Sie rollen den Mordfall Dr. Ransom noch einmal auf, und es gibt noch immer Gerüchte, dass Julia Ransom etwas damit zu tun hatte, denn sie war vor sechs Monaten die Hauptverdächtige.«
    »Aber das hat zu nichts geführt«, sagte Maitland. »Sie wurde nicht verhaftet.«
    »Nein«, sagte Savich, »und jetzt hat jemand versucht, sie umzubringen. Interessant, oder?«
    Wer ist Julia Ransom?, fragte sich Ruth. Julia Ransom – der Name sagt mir etwas. Doch sie konnte ihn nicht auf Anhieb zuordnen. Weil sie aber Polizistin war und Polizisten von Natur aus neugierig sind und sie dazu auch noch Cheney Stone kannte, konnte sie sich einfach nicht von der belauschten Unterhaltung losreißen. Außerdem sah sie keinen Sinn darin, am Schreibtisch auf Dillon zu warten, während ihr Hirn auf Hochdruck arbeitete. Das Gespräch mit anzuhören war eigentlich eine Erleichterung, eine Ablenkung von der lähmenden Fassungslosigkeit, in die sie an diesem Morgen um halb acht Dix’ nur schwer zu verkraftende Neuigkeiten so unsanft gestürzt hatten. Dem war diese Geschichte hier wirklich vorzuziehen, selbst wenn es nur für eine Weile anhielt. Wie auch immer man es betrachten wollte, Christie, Dix’ Frau, die seit drei Jahren verschwunden war, war entweder tot oder nicht. Dazwischen gab es nichts. Ruth konnte eine schreckliche Vorahnung darüber, welche der Möglichkeiten sich am Ende als wahr erweisen würde, nicht unterdrücken.
    Dillon sagte gerade: »Ich denke, wenn der Kerl ein Profi ist, können wir ihn schnappen. Und Cheney hatte diesen Eindruck definitiv.«
    Maitland tippte auf das Phantombild. »Sehen Sie sich diese leblosen Augen an – der Zeichner hat das ausgezeichnet hinbekommen. Also gut, wir haben das Gesichtserkennungsprogramm jetzt schon bei einem guten halben Dutzend Fällen benutzt – und Erfolg gehabt. Versuchen Sie es mal hiermit.«
    Ruth wusste, dass Dillon erpicht darauf war, genau das zu tun. »Ich melde mich wieder bei Ihnen, wenn ich mehr habe, Sir.«
    Maitland, der immer noch kräftig genug war, um es mit seinen vier erwachsenen Söhnen aufnehmen zu können, streckte sich und sagte: »Das wird ja eine schöne Sauerei. Das SFPD wird wieder Informationen über all die Leute ausgraben müssen, die Ransom mit seinen medizinischen Ratschlägen geschädigt oder getötet hat.«
    »Er hat kaum medizinische Ratschläge erteilt«, sagte Savich. »Er war ein Medium. Daher sein großer

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