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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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leid, aber ich kann nicht anders. Ich brauche mehr Informationen über David Caldicott, bevor wir nach Atlanta fliegen.«
    Savich sagte: »Du kannst dich ruhig wieder hinsetzen, Dix. MAX hat ihn schon überprüft. Da gab es nichts Auffälliges. Keine Vorstrafen. Er ist dreiunddreißig, wie gesagt, und eher ein Einzelgänger. Er hat keine Frau. Gibt sich als der talentierte Streber. Seit drei Jahren ist er beim Symphonieorchester in Atlanta, und man sagt, er sei sehr gut.«
    »Hört sich unkompliziert an«, sagte Dix. »Aber wir wissen, dass das nicht so einfach sein kann.«
    Sherlock aß noch etwas Popcorn. »Dillon wird dir Bescheid geben, wenn es was Neues gibt. Aber noch mal zurück: Was hat Thomas Pallack zu Jules Advere gesagt, als der auf dem Boden lag?«
    Dix musste dafür nicht in sein Notizbuch sehen. »Er sagte: ›Meine Frau heißt Charlotte. Haben Sie verstanden? Merken Sie sich das.‹«
    Sherlock brummte. »Da hat er aber ein ganz kleines bisschen überreagiert, oder? Anstatt sich um Mr Adveres Zustand zu sorgen … Das ist schon ziemlich seltsam.«
    Savich sagte: »Für uns vielleicht, aber für sie? Wer weiß? Und gut, Charlotte und Thomas Pallack sind seit zwei Jahren und elf Monaten verheiratet, das ist sehr kurz nach Christies Verschwinden.«
    »Was macht Pallack noch so, außer diesem ganzen Politikzirkus?«, fragte Dix.
    »Es gibt genügend Informationen über ihn. Er hat ein Riesenvermögen mit Öl gemacht – Bohrungen, Raffinerien, Distribution. Er hatte die Finger in jeder Ölwanne.
    Als er sich Anfang der Neunziger aus dem Ölgeschäft zurückzog, ist er ganz groß im Bereich Unternehmensbeteiligungen eingestiegen. Das war für ihn nicht besonders riskant, weil er unzählige mächtige Finanzleute kannte, die ihm wahrscheinlich etwas schuldig waren. Bei den Geschäften, die er mit seinen spielfreudigen Kumpanen gemacht hat, sind einige Firmen untergegangen. Die Börsenaufsicht wollte sich im Laufe der Jahre immer mal wieder mit ihm unterhalten, aber sie sind nie an der anwaltlichen Vorhut vorbeigekommen. Seine Anwälte machen auch alle paar Jahre die Steuerbehörde fertig, wenn die es wagen sollte, eine Prüfung bei ihm durchzuführen.
    Seit Kurzem hat er Interesse an einem Botschafterposten bekundet, natürlich nicht im Tschad oder in Slowenien, sondern in einem wichtigen europäischen Land. Deswegen hat er vielleicht so viel Geld für die Politik auf der nationalen Ebene gesammelt. Oberflächlich betrachtet, ist er nur einer der Reichen, die sich vom amtierenden Präsidenten eine Rückzahlung erhoffen. Aber da gibt es einen Haken …« Savich grinste breit.
    Ruth bewarf ihn schließlich mit Popcorn. »Red schon, Chef.«
    Savich sagte: »Die Sache ist nämlich die: Thomas Pallack spricht mit seinen Eltern.«
    Sherlock fragte: »Seit wann ist das ein Verbrechen?«
    »Tja, es ist so – die beiden sind schon seit über dreißig Jahren tot.«

KAPITEL 20
    Alle starrten Savich an.
    »Willst du damit sagen, dass dieser reiche alte Mann an Geister glaubt? Dass er glaubt, er würde tatsächlich mit ihnen sprechen?«, fragte Dix nach einer Pause.
    Savich nickte. »Ich habe an einem anderen Fall für Agent Cheney Stone in San Francisco gearbeitet, und Pallacks Name tauchte auf der Kundenliste eines Wahrsagers auf, der vor sechs Monaten ermordet wurde. Pallack ging seit dem Tod seiner Eltern 1977 jeden Mittwoch und Samstag zu einem Hellseher, und ich nehme an, er tut es immer noch. Das ist doch interessant, oder?«
    »Warum macht man so was?«
    »Tja, und diese Information führte mich zu einer anderen Geschichte über Thomas Pallack, die einiges erklären könnte. Pallacks Eltern wurden am 17. Februar 1977 auf ihrem Anwesen in Southampton brutal ermordet.«
    Ruth lehnte sich mit den Ellbogen auf den Knien nach vorne. »Wahnsinn, das ist ein schlimmes Ende. Da kann man die Geistersache wohl eher verstehen.«
    Dix fragte: »Wurde der Mörder gefasst?«
    »Ja, aber nicht durch die Polizei. Ihr damals einundvierzigjähriger Sohn Thomas heuerte eine Ermittlertruppe an. Die haben den Mörder dann dingfest gemacht, als sie den Keller eines Nachbarhauses durchsuchten. Er heißt Courtney James. Bekam lebenslänglich in Attica. James hatte einen Treuhandfonds. Wohlhabende Familie. Seine Eltern zogen sich nach ihrer Pensionierung nach Italien zurück, und er lebte von da an allein in der Familienvilla. Er war ein ruhiger, intelligenter Einzelgänger, leitete die Banken seines Vaters, pendelte jeden Tag nach New

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