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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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hat, geht mich nichts an. Da hat er natürlich nie drüber gesprochen. Er mochte Kathryn und wollte, dass du dich in ihrer Gegenwart wohlfühlst.
    Einmal hat sie sich mit Wallace und mir zusammen betrunken. Ich glaube, Soldan war auch dabei und hat über uns die Nase gerümpft. Sie hat die ganze Zeit davon gequasselt, dass sie und August verwandte Seelen seien.
    Ich sage euch, je mehr berühmte Klienten sie in die Finger bekommt, desto mehr steigt ihr das Ganze zu Kopf. Sie ist da fast wie Soldan, der ein noch größerer Idiot ist, seit er seinen winzigen Fuß beim Fernsehen in die Tür bekommen hat. Er denkt, er ist was Besseres.«
    »Tja, Soldan ist zumindest wohlhabender, Bevlin. Und Kathryn auch. Sogar Wallace. Er hat einen Butler, Herrgott noch mal.«
    »Ogden war schon immer bei Wallace, auch als der noch arm war. Ich hoffe nur, dass Wallace ihm jetzt, wo er Geld scheffelt, wenigstens mehr bezahlt.«
    Cheney sagte an Julia gewandt: »Andererseits ist Bevlin aber jünger als die anderen. Geben Sie ihm noch etwas Zeit.«
    »Vielen Dank, Agent Stone. Aber man muss der Wahrheit ins Auge blicken. Wussten Sie, dass Kathryn von ihrem letzten Buch vierzigtausend Exemplare mehr verkauft hat als ich von meinem? Meins war besser, aber ihres hat den Geschmack der Öffentlichkeit genau getroffen. Ich bin wohl etwas neidisch. Meine Ratgeber mögen das nicht.«
    Cheney fragte: »Ist Kathryn Golden eine echte Hellseherin?«
    Bevlin zuckte die Achseln.
    »Wie steht’s mit Soldan Meissen? Er ist ständig im Fernsehen.«
    »Ich habe mich mal gezwungen, Soldan zuzusehen. Das hört sich an wie der Bühnenname eines Magiers – der Große Soldan. In einer Nachmittags-Talkshow hat er seine Cold-Reading-Nummer mit dem Publikum abgezogen. Das bedeutet, dass er keinen von ihnen vorher kannte. Er hat mit der üblichen Masche angefangen: ›Ich fühle ein W; ja, ein W; ein W oder ein F – und den Monat Juni, das ist wichtig für eine Person hier.‹
    Er hat schnell gesprochen, so hält man die potenziellen Zielpersonen auf Zack. Er war dabei ganz lässig, und tatsächlich, nach einer Weile rief jemand: ›Ja, ja, ich habe im Juni geheiratet, am neunzehnten. Und George hat es beinahe bis Juni geschafft, er ist am siebenundzwanzigsten Mai gestorben.‹ Es gibt immer Leute, die im Juni geheiratet haben, oder? Also hat sich Soldan vor die Frau gestellt. ›Ja, es ist George, das sehe ich jetzt. Vielleicht können wir mit ihm sprechen.‹ Bla bla bla. Er war gut und hat die meisten Leute im Publikum echt beeindruckt. Er war so schnell, dass man nur schwer mitbekam, dass er gar nicht so viele Treffer hatte. Erst soll es ein W oder F sein, und dann ruft die Frau, es sei eher ein G für George, nicht mal nah dran. Aber niemand hat darauf geachtet. Wenn man das zügig macht und dabei charmant und geschmeidig bleibt, dann kann man alles verkaufen. Man braucht nur einen Menschen, der sich von dem, was man so ausspuckt, angesprochen fühlt, und schon hat man sie am Haken. Das kann Soldan am allerbesten.«
    Cheney sagte: »Das nennt sich Cold Reading?«
    »Das Gegenteil von Hot Reading, was Betrug ist, weil man sich vorher ohne ihr Wissen Informationen über die Leute beschafft.«
    Cheney wollte sich gerne hinsetzen, aber keinesfalls auf einen dieser Säcke. Er sagte: »Also ist Soldan Meissen ein Trickbetrüger?«
    »Könnte sein.«
    »Und Kathryn Golden?«
    »Sie ist attraktiv und weiß das einzusetzen. Aber sie ist mit Sicherheit eine richtige Hellseherin. Ich habe mal gesehen, wie sie eine Vision hatte, und das war auf jeden Fall echt. Sie sagte Wallace einmal, dass er seine Unterhose in Violets Rucksack vergessen habe. Das war eine junge Frau, mit der Wallace damals eine Affäre hatte. Und Kathryn ist die Beste, wenn es darum geht, Menschen zu deuten, besonders bei denen, die nicht wissen, was sie tut.«
    Julia sagte: »Denkst du, sie hat sich das ausgedacht, um Wallace zu ärgern?«
    »In diesem Geschäft kann man sagen, man hätte mit Lee Harvey Oswald geredet. Wer will einem da widersprechen? Man sieht sich ein Foto von Sonny Bono an und behauptet, dass er jetzt in Schlaghosen im Himmel singt. Man könnte auch sagen, dass, als John Jr. aufs Wasser aufschlug, seine Mutter Jackie ihn als Erste im Licht willkommen geheißen hat. Wenn man nur unterhalten will oder eine emotionale Reaktion hervorrufen möchte, hält einen nichts auf. Und wer wagt schon zu behaupten, man denke sich das alles nur aus?«
    Jeder halbwegs vernünftige Mensch, dachte

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