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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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hat August akzeptiert, obwohl es ihn frustriert hat, diese Kraft selbst nicht zu besitzen.«
    »Oder Sie haben bei Google gesucht«, sagte Cheney misstrauisch.
    Ancilla warf Cheney einen bösen Blick zu.
    Julia fragte: »Hat August jemals versucht, mit Ihnen telepathischen Kontakt aufzunehmen, Soldan?«
    Soldan nickte. Er hüstelte hinter der schmalen Hand mit den drei schlichten Goldringen. »Ja, natürlich, aber er schaffte es nicht. Wie gesagt, es mangelte ihm an dieser besonderen Gabe. Es war nur Zufall, dass ich seine Seele erkundete, als er an Ihren Jungen dachte. Ich habe mich natürlich sofort zurückgezogen und nie ein Wort darüber ihm gegenüber verloren. Agent Stone, ich würde mich nicht dazu herablassen, im Internet die Geheimnisse eines Menschen auszuforschen, da können Sie ganz sicher sein. Schließlich bin ich hellsichtig.«
    Cheney sagte: »Und haben Sie so auch erfahren, dass Kathryn Golden heute entführt wurde?«
    »Nein, ich bedaure, das sagen zu müssen. Wenn es so wäre, hätte ich vielleicht etwas unternehmen können. Ich habe aber den Sonderbericht im Fernsehen gesehen. Meine arme Kathryn – wunderschöne Brüste und einen anmutigen Verstand, zwei außergewöhnliche Eigenschaften bei einer Hellseherin«, sagte Soldan. »Ancilla, ich weiß, du magst sie nicht, aber dazu hast du keinen Grund. Bring mir doch bitte eine Tasse Oolong-Tee. Der Rauch trocknet meinen Hals aus.«
    Ancilla ging mit klappernden Pantoletten aus dem Zimmer, wobei jeder Schritt von einem wütenden Schnauben begleitet wurde.
    »Ich nehme nicht an, dass Sie etwas mit Kathryns Entführung zu tun haben?«, fragte Cheney.
    Soldan schwieg und schaute lediglich Ancilla mit mürrischem Blick hinterher. »Ich habe ihr gesagt, sie soll Schuhe mit weichen Sohlen tragen. Ich mag keine Geräusche, doch sie meint, ihre Schuhe gingen mich nichts an. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Wieso knallen Sie sie nicht mit einem blutigen Gedanken ab?«, fragte Cheney.
    »Wenn ich Gott spiele, dann bin ich wohl eher geneigt, diejenigen totzuschlagen, die es verdienen«, sagte Soldan und grinste Cheney sogar breit an, wobei ein goldener Backenzahn zum Vorschein kam. »Und wenn es so weit ist, Agent Stone, werden Ihre Qualen beginnen.«
    Julia sagte: »Soldan, wann haben Sie Kathryn Golden zum letzten Mal gesehen? Sie kennen sie doch schon sehr lange.«
    »Ja. Aber es ist schon etwas her, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben. Die drei – Bevlin, Wallace und Kathryn – haben seit Augusts Tod eine nette kleine Clique gegründet. Die Aufschneider halten sich für etwas Besseres. In dem Fernsehbericht sagten sie, dass Kathryn wahrscheinlich von diesem Makepeace entführt wurde, der Sie, meine liebe Julia, töten will. Ich kann mir nicht vorstellen, warum er diesen reizenden Klotz am Bein haben will. Was würde Kathryn Golden ihm schon nützen?«
    »Vielleicht will er eine persönliche Hellseherin«, sagte Cheney.
    »Haha, Agent Stone.«
    Julia sagte: »Wissen Sie, Soldan, dass Sie alle vier, selbst die drei, die Sie so zu verabscheuen scheinen, August angehimmelt haben? Woran könnte das liegen?«
    »Wie können gerade Sie das fragen, Julia? Sie haben seine Kräfte doch am eigenen Leib erlebt. Sie sahen, wie er so vielen ernüchterten, im Schmerz gefangenen Seelen Trost und Erleuchtung gebracht hat. Er strahlte die Güte und den Frieden ja förmlich aus.«
    Cheney fragte: »Haben Sie Dr. Ransom jemals Tagebücher lesen sehen?«
    »Nein, das ginge doch gar nicht«, sagte Soldan und rauchte.
    »Kathryn hat Augusts Tagebücher auch erwähnt«, sagte Julia nachdenklich, »aber ich habe nicht einmal gewusst, dass welche existieren. Und gefunden habe ich sie bei Augusts Sachen auch nicht.«
    »Eine Schande. Ah, mein Oolong. Mit Süßstoff, hoffe ich.«
    »Natürlich, Sol.«
    »Danke, Ancilla.«
    Er stellte die Wasserpfeife vorsichtig auf einen kleinen Teller und nippte am Tee. Nach zwei weiteren Schlückchen seufzte er zufrieden. Er sah sie an. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Ich war so ehrlich wie nur irgend möglich. Und jetzt möchte ich, dass Sie gehen. Ich brauche meine Ruhe.«
    Ancilla stand bereits in der Tür und klopfte ungeduldig mit dem Fuß.
    Beim Aufstehen sagte Cheney: »Danke, dass Sie uns empfangen haben. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir Ihren richtigen Namen zu verraten?«
    »Mein Name ist nur eine kleine Abwandlung des Namens, den mir meine Eltern bei der Geburt gegeben haben.«
    »Und wie lautete er,

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