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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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aus wie seine jüngere Schwester«, sagte Ancilla und bauschte ihr langes Haar auf.
    »Gefällt Ihnen der Tisch? Er ist aus Japan. Ich habe ihn kürzlich von einem dieser Automobilmillionäre aus Tokio erworben. Ist er nicht fabelhaft? Ich habe ihn karmesinrot lackieren lassen. Vorher war er dunkelblau, was meinem Wesen widersprach und meine Verbindung zum Danach trübte.«
    »Das Danach ?«, fragte Cheney mit hochgezogener Augenbraue.
    »Das dürfte Sie doch nicht überraschen, Agent Stone. Ja, so nenne ich es. Das Danach.« Er bot Julia die Pfeife an. »Möchten Sie gerne von meiner köstlichen Asia-Wonne probieren?«
    Julia schüttelte den Kopf. »Heute Abend nicht. Es könnte meine Aura stören.«
    »Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Sie wegen Drogenmissbrauchs festnehme, Soldan?«
    »Sie sind vom FBI, nicht vom Drogendezernat. Außerdem sind Sie nicht sehr unterhaltsam.«
    »Das hat er bei mir auch versucht, Sol«, sagte Ancilla. »Aber ich hab ihm gesagt, dass er nicht witzig ist.«
    Cheney sagte plötzlich ohne Einleitung: »Ich habe gehört, dass Sie nach Dr. Ransoms Tod Thomas Pallack als Klienten gewannen.«
    Soldan neigte den Kopf und paffte zufrieden. Er blickte Ancilla an. »Welchen Wochentag haben wir heute?«
    »Es ist noch Dienstag, Sol, wenn auch sehr spät, muss ich dazusagen.«
    »Wie seltsam, morgen Abend, Mittwoch, werde ich ihn nicht sehen. Jeden Mittwoch und Samstag bin ich bei Thomas. Doch unsere Verabredung morgen musste er absagen. Ich habe ihn gestern Abend in seinem schönen Haus in Russian Hill besucht. Ich war von achtzehn bis zwanzig Uhr dort und kam erst um neun nach Hause, was sehr spät für mich ist.«
    Cheney sagte: »Haben Sie Dr. Ransom ermordet, um an seine reichen Klienten heranzukommen?«
    »Es klingt nicht wie etwas, das ich tun würde. Oder, meine liebste Ancilla?«
    »Nein, Soldan. Du hast Dr. Ransom gerngehabt. Er war fast ein Gott für dich. Wenn er dich gebeten hätte, diesen Bundesmeuchler zu erschießen, hättest du es sicher liebend gern getan.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Soldan und saugte an der Pfeife.
    »Von Dr. Ransoms Kontoauszügen wissen wir, dass Thomas Pallack ihm im Laufe der letzten zehn Jahre große Summen gezahlt hat.«
    »O ja, das kann ich mir vorstellen. Er vergütet mir meine Dienste auch sehr großzügig.« Er paffte.
    »Haben Sie einen Kontakt zu Mr Pallacks Eltern hergestellt, Soldan?«, fragte Julia.
    »Natürlich. Vincent und Margaret Pallack sind recht gesellig, immer zu einem Gespräch mit ihrem Sohn aufgelegt. Aber Mrs Pallack hat mir heute Abend gesagt, dass ihr armer Thomas leider seinem Alter entsprechend aussieht. Sie hat sogar die Altersflecken auf seinem Handrücken erwähnt. Sie ist skeptisch gegenüber seiner Frau Charlotte, sagte, er solle bei ihr aufpassen. Sie sei zu jung für ihn.«
    »Haben Sie das an Mr Pallack weitergegeben?«, fragte Cheney.
    »Nur einen Teil, sodass er sicher sein konnte, dass er wirklich mit seinen Eltern spricht. Offensichtlich war Mrs Pallack zu Lebzeiten eine äußerst besitzergreifende Mutter. Das hat sich auch nach ihrem Tod nicht geändert.
    Ihre Nörgelei ist die typische schwiegermütterliche Eifersucht, sonst nichts. Ich persönlich habe Charlotte sehr gern. Sie tut Thomas sehr gut, hebt seine Laune, lacht an den richtigen Stellen und hilft ihm in großem Maße bei seinen politischen Spendenveranstaltungen. Seine Mutter war nur zickig, das ist unter den Toten nicht unüblich, müssen Sie wissen. Einige sind zornig und rachsüchtig, und Margaret Pallack gehört ab und an dazu. Ich bin erleichtert, dass sie nicht versucht hat, jemanden einzuschüchtern. Das würde ihr sicher leichtfallen.«
    Cheney fragte: »Hört man nach dem Tod auf zu altern, Soldan?«
    »O ja. Thomas Pallack sieht jetzt schon älter aus als seine Eltern. Er ist um einiges älter, als sie zum Zeitpunkt ihrer Ermordung waren. Sie wollen nicht, dass er stirbt, und das aus zwei Gründen: Sie wollen die Ewigkeit nicht mit einem Sohn verbringen, der älter als sie aussieht, und sie würden die einzige feste Verbindung zu dieser Welt verlieren, weil es keine anderen Verwandten mehr gibt, die auch nur daran denken würden, sie anzurufen, geschweige denn Interesse daran hätten.«
    Cheney sagte: »Bei Ihnen klingt das so, als bräuchte man nur ein Videotelefon in die Hand nehmen und die richtige Nummer wählen.«
    Soldan paffte gemächlich und schwieg.
    Cheney runzelte die Stirn. »Soldan, Sie sagten etwas davon, dass Tote die Lebenden

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