Hasstament
mein’ ich, dass sie zusammen mit dem amerikanischen Finanzlobbytum eine Unterwanderung des germanisch-, arisch-, mitteleuropäischen Kulturkreises versuchen. Übrigens auch mit Hilfe von Volksverhetzern und Wortverdrehern wie Ahmadine-P.-Diddy-Dschad, dem iranisch-persischen Präsi-Präservativ-sidenten, ja. Arschgeige würd’ ich eher sagen, schlecht rasiertes Monstrum, ja. Da stimmen schon viele Pfeifen Töne an, von denen sie gar nicht wissen, in welchen Orgeln sie landen könnten. Manchmal sprechen da Leute auch schon NPD-Text, wenn sie ihre neu gefundene Israelfeindlichkeit zelebrieren, als ginge es um die Wiedergutmachung eigener Schuld.
Das ist das Problem, man macht sich ja gerne mal zum Opfer, damit man wieder selbstbewusst Täter sein kann. Und welche Gleichgänge und Harmonien dabei entstehen, das lässt einem dann schon die Kotze in ’n Hals steigen.«
Off-Stimme: »In weiteren Rollen sehen Sie: Uri Geller als Moses, Marcel Reich-Ranicki als Jahwe den Allmächtigen und Michael Friedman als Paolo Pinkel.«
Serdar: »Ja, und jetzt wo die Israelis, also die Juden, was ja stellvertretend ist, den Gazastreifen bombardieren, da solidarisiert man sich sogar mit den Palästinensern, wobei auch keiner weiß, wer Palästinenser sind und wofür Palästina überhaupt steht und ob die Gesetze, die palästinensische Menschen zu ihrer Lebensgrundlage machen, mit denen zu vereinbaren wären, die unsere Gesetze sind, ja. Ich weiß nicht, ob Palästinenser unseren Freigeist schätzen, ob sie Homosexualität akzeptieren, Drogenkonsum, nackte Frauen, Bungeespringen oder Trampolin von irgendwelchen ukrainischen Zwangsprostituierten zulassen würden, auf öffentlichen Fernsehkanälen, nein, da wären mir Juden schon lieber. Ich glaub’, die sind wesentlich freizügiger. Na gut, ich weiß nicht, ob mir das mit diesem Koschersein so passt und gefällt, ich könnte jetzt auch nicht bei jedem Schaf, dem ich an die Gurgel springe, überprüfen, ob’s richtig geschächtet ist und ob’s auch koscheres Fleisch hat, ich beiß’ einfach so rein, wenn ich Hunger hab’, ja. Aber trotzdem ist es mir lieber, weil ich weiß, dass die um ’ne Menge toleranter sind als andere.
Insofern, lasst doch die Juden, also die Israelis bombardieren, wen sie wollen. Wir bombardieren schließlich auch einmal pro Jahr irgendwelche Minderkulturen und Untervölker und da kommt auch niemand und sagt: ›Ihr seid jetzt böse, ihr dürft das nicht, weil ihr es vorher vielleicht nicht durftet und jetzt wieder wollt.‹
Ich weiß nicht, ich krieg’s auch nicht zusammen, ich bin vielleicht auch ’n Judenfeind, ja vielleicht hab’ ich auch was, ich mag sie nicht, nein. Oder, oder waren’s jetzt Zigeuner? Oder Neger? Ich hab’s vergessen.
Stalim steich stoch, oder war es Stalin sein Loch?
Ich weiß es nicht …«
SHN, Kapitel 32: Chaos-Theorien
Off-Stimme: »Newsflash der Woche: DPA meldet: ›DAX im Keller. Wirtschaftskrise auf Menschen übertragbar, erste Anzeichen sind Übelkeit und Durchfall‹.«
Serdar im Auto: »Wir leben ja mittlerweile in einer Zeit des kollektiven Empfindens. Es ist alles gleichgeschaltet. Wenn die Revolutionen, nach denen wir uns innerlich sehnen, mal die Diktaturen, die unsere Ängste regieren, besiegen könnten, dann sähe die Welt schon ganz anders aus. Aber dafür sind wir zu gefällig. Der einzige Individualismus, den wir uns leisten, ist uns auszusuchen, in welches Loch wir unsere Schwänze stecken.
Ja, das schlechte Gewissen haben wir uns verdient. Die Angst vor Krankheit, die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise, vor Mangel an Existenz, an Ansehen, das haben wir uns redlich verdient, ja. Während wir immer nur von Märkten gesprochen haben und uns die Börse suggeriert hat, dass das Auf und Ab ein ewiges Gleichgewicht sein wird, in dem wir uns auf ein Mittelmaß einpendeln, ging es anderen Leuten sehr schlecht, ja. Und während wir Angst davor haben, dass Grippeviren unseren Skiurlaub verhindern könnten, haben andere Leute Cholera!
Und wir sterben auch nicht an Hunger, wir sterben an Überfettung, weil wir auf irgendwelchen All-you-can-eat-Partys so viele Hamburger in uns reinstopfen, bis wir kotzen müssen. Ja und das einzige Pendant, das einzige Gegenstück, was wir dieser übersteigerten Angst zu bieten haben, ist die Trivialität, ist der Rückfall ins Mittelalter, ist die Sucht nach Unterhaltung.«
Off-Stimme: »Der neue Montag bei RTL: Shit-Giganten. Touristenführer, TV Totaler Krieg und
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