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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Skelett für den Abtransport vorzubereiten. Die Bedingungen hier unten waren nicht sehr freundlich gewesen. Am Schädel hingen lediglich noch ein paar Haarbüschel, von der Kleidung waren nur einige Fetzen erhalten geblieben, die so schwarz waren, dass man sie nur mit Mühe als Baumwollstoff erkennen konnte.
    “Wird irgendetwas davon noch ins Labor gebracht?”, fragte Brad.
    “Nein, sie soll einfach nur beerdigt werden, okay?”
    “Du weißt, dass sich höhere Stellen immer noch einschalten und uns einen Strich durch die Rechnung machen könnten.”
    “Ich habe so ein Gefühl, dass das nicht passieren wird.”
    “Wegen deines Freundes, meinst du?”
    “Redest du von Adam?”
    “Wer ist der Typ?”
    “Ein alter Freund.” In gewisser Weise war die Aussage sogar richtig, denn auch wenn sie ihn erst seit gut einem Jahr kannte,
war
er alt.
    “Verstehe. Er hat diese Aura an sich.”
    “Welche Aura?”
    “So wie ein Typ, der leise und freundlich spricht, von dem aber jeder weiß, dass er unglaublich viel zu sagen hat.”
    Leslie zuckte mit den Schultern. “Er hat sein eigenes Unternehmen, und er hat auch schon für die Regierung gearbeitet.”
    “Wie ein Assassine sieht er nicht aus”, meinte Brad lachend.
    “Was daran liegt, dass er keiner ist.”
    “Und was arbeitet er dann für die Regierung?”
    “Er recherchiert.”
    “Was denn?”
    “Natürlich historische Dinge. Kannst du mir mal bitte den Pinsel geben?”
    “Du weichst mir aus.”
    “Ich sage dir die Wahrheit”, versicherte sie ihm.
    Er hielt den Pinsel in der Hand und sah sie misstrauisch an, ehe er ihn ihr endlich gab.
    Minutenlang arbeiteten sie schweigend weiter, dann stieß Brad plötzlich einen erstaunten Laut aus.
    “Was ist?”
    “Da, auf dem Boden.” Er beugte sich vor, um besser sehen zu können. “Es macht dir wohl nichts aus, wenn wir das ins Labor schicken, oder?”
    “Was ist das?”, fragte sie.
    “Das Projektil, das sie tötete”, sagte Brad leise.
    Als Joe an der Baustelle eintraf, stellte er erfreut fest, dass Laymon und Brad bereits auf dem Weg zum Hastings House waren, um die Bergung der Knochen aus dem Keller zu überwachen. Er wollte lieber keinem der beiden begegnen.
    Einer der Arbeiter verwies ihn an den Wachmann, der am Tag zuvor am Tor die Wache übernommen hatte. Der konnte sich daran erinnern, dass er Laymon früh am Morgen und Brad am späten Nachmittag gesehen hatte. Bestätigt wurden diese Angaben von den Studenten, die mit den Ausgrabungen beschäftigt waren.
    “Was ist mit Hank Smith? War der gestern hier?”, fragte er ein Studentenehepaar, das sich bei einer früheren Ausgrabung kennen und lieben gelernt hatte. Seitdem verbrachten sie ihre Zeit damit, im Dreck zu wühlen.
    “Calvin Klein meinen Sie?”, fragte der Mann grinsend. “Der Typ im Anzug?”
    “Ja, genau der.”
    “Der lungert oft hier rum”, erklärte seine Frau. “Das heißt, er lungert hier rum, dann geht er in den Bauwagen, bleibt eine Zeit lang drin, dann ist er wieder hier unterwegs. Ich habe keine Ahnung, was er eigentlich macht.”
    “Aber war er gestern auch hier?”, hakte Joe nach.
    Die beiden sahen sich nachdenklich an. “Wenn ich mich erst mal in meine Arbeit vertieft habe …”, sagte der Mann und hob entschuldigend die Hände.
    “Nein”, antwortete sie entschieden. “Ich weiß, dass ich ihn gestern nicht gesehen habe – schließlich halte ich jeden Tag nach ihm Ausschau.”
    “Wendy!”, rief ihr Mann überrascht und ein wenig verletzt.
    “Es sind seine Anzüge, Cal. Ich will wissen, was er als Nächstes trägt.”
    “Waren die Cops gestern hier?”, fragte Joe.
    Beide sahen ihn verwundert an, schließlich räusperte sich Cal. “Sehen Sie sich mal um. Hier sind ständig Dutzende von Cops.”
    “Ich dachte eher an Robert Adair, ein älterer Typ, kräftiger Körperbau, aber alles Muskeln. Und der andere, der gut aussehende Kerl, der ständig mit der Presse spricht.”
    “Hast du einen der beiden gesehen?”, fragte Wendy.
    “Ich glaube nicht”, antwortete Cal.
    “Was den älteren Typ angeht, bin ich mir nicht sicher. Aber der gut aussehende Typ war nicht da.”
    “Ganz sicher?”, hakte Joe wieder nach.
    “Ja, er wäre mir aufgefallen”, sagte sie.
    “Ach, dann geht es also nicht nur um die Anzüge?”, gab Cal ironisch zurück.
    Joe überließ die beiden ihren scherzhaften Sticheleien und ging weiter, während er immer noch versuchte, in Gedanken die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen.
    Einerseits

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