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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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den Kopf suchend in ihre Richtung. “Ich habe überlegt, ob es hier vielleicht eine Geheimtür gibt, irgendeinen verborgenen Mechanismus, damit man einen Raum hinter diesem Raum erreichen kann. So wie deine Stadt unter der Stadt.”
    “Oh.” Sie stellte sich zu ihm und musterte die Wand. Der Mörtel war fast so dunkel wie die Steine selbst. Zwar klopfte sie gegen mehrere Ziegelsteine, sie konnte aber nicht sagen, ob sich da irgendetwas hohl anhörte.
    “Du hattest mich doch um Karten von den Tunneln gebeten”, murmelte er.
    “Ach, das hat sich erledigt. Die konnte ich mir in der Bibliothek kopieren”, erklärte sie.
    “Und?”
    “Also, die erste U-Bahn fuhr vom Rathaus zur 145th Street”, antwortete sie.
    Er nickte. “Das ist eine Überlegung wert. Egal … auf jeden Fall scheint niemand im Haus zu sein. Ich schätze, ich kann dann wieder gehen.”
    Eigentlich lieber nicht
, hätte sie gern gesagt. Doch wenn er blieb, drohte ihr Gefahr von einer ganz anderen Seite …
    “Adam übernachtet in dem Zimmer, das du letzte Nacht hattest, und ich teile mir mein Zimmer mit Nikki. Aber schlaf bitte nicht wieder im Wagen. Und versuch gar nicht erst, mir weiszumachen, dass du das nicht vorhast. Das Bett im großen Schlafzimmer oben hat sogar eine neue Matratze, also bleib heute Nacht hier”, sagte sie.
    “Okay. Es wird sowieso ein ziemlich hektischer Morgen werden.”
    “Stimmt, du triffst dich ja mit Eileen.” Sie schwieg kurz. “Und mit Brad wirst du auch reden, richtig?”
    Er atmete einmal tief durch. “Leslie, er ist schon seit Jahren Kunde bei unseren Mädchen.”
    Leslie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich, doch sie wollte es nicht glauben. Brad sollte ein Entführer und vielleicht sogar Mörder sein? Nein, auf keinen Fall.
    “Viele Männer gehen zu Prostituierten”, verteidigte sie ihn.
    “Hey, ich bin nicht von der Sitte”, antwortete er mit einem Schulterzucken.
    “Joe, wenn du dich auf ihn stürzt, dann …”
    “Ich habe nicht die Absicht, mich auf ihn zu stürzen. Ich werde ihm nur sagen, was ich herausgefunden habe, und dann will ich seine Reaktion sehen. Aber wenn ich dahinterkomme, dass er irgendwas mit Matts Tod zu tun hat oder mit den Dingen, die dir zugestoßen sind …” Er musste gar nicht zu Ende reden, die Drohung war auch so offensichtlich genug.
    “Brad würde mir niemals etwas antun, das garantiere ich dir. Allein schon deshalb, weil er durch mich jedes Mal ins Rampenlicht gerückt wird.”
    “Ich würde sagen, wir legen uns jetzt hin”, beendete er das Thema.
    Sie nickte und schlich die Treppe hinauf. Im Flur trafen sie beide auf Adam und Nikki. “Oben alles in Ordnung?”, fragte Joe.
    “Alles in Ordnung”, bestätigte Adam.
    “Tut mir leid. Ich habe bestimmt nur das Haus ächzen und knarren gehört”, sagte Leslie.
    “Es geht doch nichts über eine nächtliche Führung durch ein Gespensterhaus”, scherzte Nikki.
    “Also gut … sollen wir uns dann wieder schlafen legen?”, schlug Adam vor.
    Sie begaben sich nach oben in den ersten Stock, aber Leslie wunderte sich, als Joe, der als Letzter ging, am Kopf der Treppe stehen blieb und nach unten schaute. “Was hast du?”, fragte sie.
    “Das Haus”, erwiderte er nachdenklich. “Es ist nur das Haus.”
    “Dein Bett ist da drüben, du musst nur über die Absperrung steigen, die die Touristen abhalten soll”, sagte Leslie zu Joe und zeigte in die Richtung, die sie meinte.
    “Toll. Ich darf über die Absperrung klettern.” Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wünschte Adam und Nikki eine gute Nacht. Adam hielt Leslie den nach oben gestreckten Daumen hin, um ihr Mut zu machen, dann zog er sich in sein Zimmer zurück.
    Nikki sah zu Leslie und fragte: “Wir schließen die Tür trotzdem ab, oder?”
    Leslie nickte bestätigend. “Tut mir leid, dass ich euch alle aufgescheucht habe, aber ich weiß genau, dass da ein Geräusch war. Ich schwöre dir, da unten schluchzt jemand”, erklärte sie, als sie ihr Schlafzimmer betraten. “Manchmal hört es sich so an, als wäre es gleich nebenan und käme aus dem Hier und Jetzt, und dann klingt es wiederum wie ein Echo aus einer längst vergessenen Zeit.”
    “Ist es etwas Reales, oder kommt es von einem Geist?”, fragte Nikki, während sie die Tür hinter sich abschloss.
    “Genau das habe ich ja noch nicht herausgefunden.” Sie legte sich ins Bett und blickte Nikki offen ins Gesicht. “Ich könnte schwören, dass es gleich neben dem Keller etwas gibt …

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