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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nur aus einer vagen Andeutung seiner Konturen mitten in der Luft, andererseits war er genau der Mann, den sie gekannt hatte. Doch er sah sie ernst an. Sie vergaß, dass Nikki und Adam anwesend waren, stand auf und ging auf ihn zu, damit er sie in die Arme schließen konnte. Er war nicht wirklich da, trotzdem konnte sie ihn fühlen, konnte seine Kraft spüren, als er sie an sich zog. Und sie konnte ihn hören.
“Leslie, du musst das Haus verlassen. Ihr alle müsst raus hier. Er kam durch die Haustür herein, er kennt die Kombination.”
    “Wer?” Nikkis Frage war für Leslie Beweis genug, dass nicht nur sie Matt sehen und hören konnte.
    “Das weiß ich nicht, doch ich weiß, dass er ganz in der Nähe ist. Ich habe ihn beim letzten Mal vertreiben können, aber ich konnte seinem Treiben kein Ende setzen. Bitte … geht!”
    Ganz plötzlich gingen die Lichter aus, und das Haus war in Dunkelheit getaucht. Nur die Kerzen verbreiteten noch etwas Licht.
    “Jemand ist hier”, sagte Adam leise.
    Leslie verspürte eine Kälte und wusste, dass Matt sie wieder verlassen hatte.
    “Wonach genau suchen wir eigentlich?”, fragte Officer Dale Nelson, ein junger Mann, der erst vor Kurzem die Polizeiakademie abgeschlossen hatte. Joe störte das nicht. Immerhin war Nelson mit Interesse und Begeisterung bei der Sache, auch wenn er noch eine gewisse Unsicherheit zeigte. Ob er oder die beiden älteren Cops, O’Hara und Myers, an den Zweck dieser Suche glaubten oder nicht, war für Joe nicht von Bedeutung. Ihnen war gesagt worden, seinen Anweisungen zu folgen und ihr Bestes zu geben. Die beiden erfahreneren Männer hatte er in den nordöstlichen Tunnel geschickt, während er mit Nelson in den westlichen Tunnel vordrang.
    Der Straßenstrich, Hastings House und die Ausgrabungsstätte sowie die Stelle, an der Leslie die Tote gefunden hatte, lagen alle in unmittelbarer Nähe dieses Tunnels. Wenn Leslie im Keller das Schluchzen gehört hatte, dann musste er jetzt in der richtigen Richtung unterwegs sein. Wenn bloß dieses Gewirr aus Tunneln, Schächten und Gängen nicht wäre. Der Fortschritt hatte hier ein Labyrinth hinterlassen, das bedauernswert vernachlässigt und stockdunkel war.
    “Wir suchen nach einer Art Raum, der als Zelle genutzt wird”, antwortete Joe. “Suchen Sie nach allem, das nach einer Tür aussehen könnte.”
    “Alles klar”, sagte Nelson, stieß aber plötzlich einen heiseren Schrei aus.
    “Was ist?”
    “Eine Ratte”, antwortete Nelson kleinlaut. “Sorry.”
    “Schon okay.”
    Sie gingen weiter durch den Tunnel.
    “Kerzen aus”, zischte Adam, und Nikki blies sie sofort aus. Völlige Dunkelheit umfing sie, und Leslie hätte fast einen Satz bis unter die Decke gemacht, als sie eine Hand auf ihrer Schulter fühlte. Es war Adam. “Ich hole meine Waffe”, flüsterte er.
    “Von oben?”, fragte sie.
    “Ja.”
    “Tu’s nicht!”
    “Es geht nicht anders.”
    “Adam …”
    “Ich passe schon auf mich auf.”
    Er verschwand, aber Leslie hörte Nikki neben sich atmen. “Wir können nicht einfach hierbleiben”, flüsterte sie.
    “Hast du eine bessere Idee?”
    Die hatte sie allerdings. Nach unten in den Keller, wo die Werkzeuge lagen. Damit würden sie sich zur Wehr setzen können.
    “Hey!”, hörten sie auf einmal eine Stimme aus dem Salon. “Was ist denn hier los?”
    Brad! Leslie war sich nicht sicher, ob sie ihm trauen konnte. Hatte er den Strom abgestellt, um im Vorteil zu sein? Oder hielt sich noch jemand im Haus auf?
    Sie wusste keine Antwort auf diese Fragen.
    Anstatt noch länger zu grübeln, schob sie den Tisch zur Seite und schlug den Teppich um.
    “Komm”, flüsterte sie Nikki zu.
    “Nein … geh du nach unten. Niemand weiß von mir. Du versteckst dich da unten, und ich lege den Teppich über die Falltür. Geh schon!”
    “Nikki, ich kann dich nicht zurücklassen, du bist hier in Gefahr.”
    “Ich bin nicht diejenige, die in Gefahr ist. Ich werde mich ebenfalls verstecken, aber wenn ich nicht den Teppich über die Falltür lege, dann ist offensichtlich, wo du bist. Und jetzt nach unten mit dir.”
    Leslie gehorchte und tappte in der Dunkelheit vorsichtig die Treppe hinunter, während sie angestrengt überlegte, wo sie die Laterne hingestellt hatte. Sie tastete nach den Kisten im Keller, bis sie endlich ihre Finger um die Laterne schloss. Nach weiterem Suchen fand sie ein Schabemesser, dann hielt sie inne und lauschte. Gleichzeitig versuchte sie sich den Kellerraum vor ihrem geistigen

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