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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verriet, dass er genau das dachte.
    “Hey, ich kenne mich aus in New York. Ich weiß, was hier läuft”, versicherte Leslie den beiden.
    “Jeder kann mal Hilfe benötigen”, gab Robert zurück.
    “Sollte ich vor etwas Bestimmtem Angst haben?”, fragte sie. “Weißt du irgendwas, was ich nicht weiß?”
    “Nein.”
    “Wir sind mit den Vermisstenfällen immer noch keinen Schritt weiter”, gab Ken zu bedenken.
    “Leslie muss sich darüber keine Gedanken machen. Das Profil passt nun wirklich nicht auf sie”, konterte Robert.
    “Es gab noch immer keinen Durchbruch, was die verschwundenen Prostituierten angeht?” Leslie sah zwischen den beiden Polizisten hin und her. “Ich nehme doch an, es geht um diese Fälle, richtig?”
    “Ja, es gibt nicht die geringste Spur”, bestätigte Ken und fuhr nach kurzem Zögern fort: “Matt schaffte es immer, dass die Leute von solchen Dingen Notiz nahmen, aber bislang hat sich für ihn kein Nachfolger gefunden.”
    “Da Leslie wohl kaum damit anfangen wird, auf der Straße ihr Geld zu verdienen”, warf Greta ein, “glaube ich nicht, dass sie sich darüber Sorgen machen muss. Ich meine, Sorgen um ihr eigenes Wohl. Ansonsten sollten wir wegen der Vermissten selbstverständlich alle besorgt sein.”
    “Vielleicht treibt ein moderner Jack the Ripper sein Unwesen”, überlegte Brad.
    “Jack the Ripper hat sich einen Spaß daraus gemacht, andere über seine abgeschlachteten Opfer stolpern zu lassen”, stellte Robert richtig, wurde dann aber ein wenig rot, als ihm sein schneidender Tonfall bewusst wurde. “Sorry, ich reagiere in dem Punkt etwas gereizt, weil wir nicht den kleinsten Fortschritt vorweisen können. Und jedes Mal wenn wir glauben, die Serie könnte beendet sein, meldet sich wieder eine entfernte Verwandte, eine Freundin aus der Szene oder ein verlegener Freier auf der Wache und erzählt von einem weiteren Mädchen, das spurlos verschwunden ist.”
    “Vielleicht ziehen sie ja nur weg”, gab Brad zu bedenken.
    “Ich wünschte, es wäre so”, sagte Robert. “Aber daran glaube ich nicht.”
    “Und warum finden wir dann nirgendwo eine Leiche?”, wollte Ken wissen.
    “Keine Ahnung.” Robert sah zu Leslie. “Tut mir leid, ich wollte dir keine Angst einjagen.”
    “Hast du auch nicht. Ich habe hier schließlich eine hochmoderne Alarmanlage, schon vergessen?”, entgegnete sie beschwichtigend, was bei Robert jedoch keine Wirkung zeigte.
    Kurz darauf räumten die Kellner die Teller wieder ab und servierten jedem eine Tasse Kaffee zu einem köstlichen Stück Apfelkuchen. Nachdem das Dessert auf dem Tisch stand, beschloss Leslie, die Stimmung ein wenig aufzulockern. “Und? Kann jemand etwas Aufregendes aus seinem Privatleben erzählen?”, fragte sie in die Runde.
    Offenbar war die Frage nicht dazu angetan, die Atmosphäre zu entspannen.
    “Was für ein Privatleben?”, gab Ken zurück. “Kennst du so was, Robert?”
    “Klar, darum sitze ich heute Abend hier”, meinte der. “Was ich dieser reizenden Lady zu verdanken habe”, ergänzte er, griff über den Tisch und drückte Gretas Hand.
    “Greta arbeitet selbst so unermüdlich, dass sie auch kein Privatleben hat”, scherzte Hank.
    “Unsinn”, entgegnete Greta. “Ich bin damit glücklich. Ich liebe es, für all diese guten Zwecke etwas tun zu können, vor allem für die Geschichte dieser Stadt. Und Sie, Ken – Sie besuchen doch jedes gesellschaftliche Ereignis in New York.”
    “Stimmt, aber zählt das zum Privatleben?”, fragte Ken.
    “Tut mir leid, dass ich gefragt habe”, entschuldigte sich Leslie.
    Schließlich wurde auch das Dessertgeschirr abgeräumt, und der Partyservice machte Esszimmer und Küche sauber, bis nur noch das Aroma des Bratens daran erinnerte, dass man hier zum Abendessen zusammengesessen hatte. Da keiner der Gäste Anstalten machte, seinen Platz zu verlassen, ergriff Leslie die Initiative.
    Mit einem vorgetäuschten Gähnen fragte sie: “Ach, Professor, wir beginnen doch morgen früh mit der Arbeit, richtig?”
    “Willst du uns rauswerfen?”, gab Brad zurück.
    “Rauswerfen kann ich niemanden, weil das nicht mein Haus ist. Aber es wäre schön, wenn ihr euch auf den Weg machen könntet. Ich muss mich nämlich schlafen legen”, antwortete sie grinsend.
    Robert Adair sah zu Brad. “Ich glaube, sie meint es ernst.”
    “Sieht tatsächlich so aus”, meinte Brad ungläubig.
    Die Gäste verabschiedeten sich nacheinander von Leslie, und jeder vergewisserte sich, dass sie

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