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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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neuer Einwanderer. Ich werde dich hart arbeiten lassen.”
    “Abgemacht.”
    Mit einem Grinsen ging Rudolfo an den nächsten Tisch.
    Amüsiert sah Leslie Joe an. “Du willst eine Prostituierte hier unterbringen? Machst du das öfters?”
    “Ich glaube an diese Frau”, antwortete er nur.
    Sie berührte seine Hand, die auf dem Tisch lag. “Wir können es versuchen, aber es gelingt uns nicht immer, die Welt zu verändern, weißt du?”
    Die Berührung löste etwas in ihm aus, das er schnell verdrängte. “Sagen wir, ich tue damit Genevieve einen Gefallen”, sagte er.
    Sie nickte und verzog den Mund zu einem Lächeln, ihre Blicke trafen sich. Leslie verstand, was er meinte.
    Oh Gott, es wäre ja so einfach, sich in diese Frau zu verlieben.
    So wie Matt.
    Zurück am Hastings House, brachte er sie noch bis zum Eingang. Es erstaunte ihn, dass sie hineinging und die Tür für ihn offen stehen ließ, damit er ihr folgte. Im Foyer drehte sie sich zu ihm um. “Ich kann nur schwer akzeptieren, dass es ein Unfall gewesen sein soll.” Sie zögerte. “Matt schrieb mehrere Artikel über diese vermissten Prostituierten, weil er die Leute wachrütteln wollte. Ich würde gern mehr darüber wissen, wie man eine Gasleitung manipuliert, um eine Explosion auszulösen.”
    “Tja, das kann ich dir jetzt nicht mehr zeigen”, entgegnete er.
    “Wieso?”
    “Wieso?”, wiederholte er, ohne die Frage zu verstehen.
    “Ja, wieso?”
    “Leslie, ist dir das denn überhaupt nicht aufgefallen? Alles im Haus ist auf Strom umgestellt worden. Es gibt hier keine einzige Gasleitung mehr.”
    “Oh”, machte sie und wurde rot. “Das habe ich noch gar nicht bemerkt.”
    Plötzlich wurde er ernst. “Leslie, sprich bitte nicht mit jedem über deine Zweifel, okay?”
    “Das habe ich bisher eigentlich auch nicht getan, aber …”
    “Sei bitte so gut und tu es auch in Zukunft nicht, hörst du?”
    “Du hast doch auch Zweifel.”
    “Ich bin ja auch Privatdetektiv von Beruf.”
    “Aber ich kann dir helfen.”
    “Ach ja?”
    “Ich habe … Instinkte. Manchmal jedenfalls. Hör zu, ich mag es nicht, wenn die Leute über mich lachen, und ich hasse es sogar, wenn man mich als Hellseherin bezeichnet. Ich bin keine Hellseherin. Nur manchmal …
weiß
ich Dinge. Bitte, lass mich dir helfen. Auch bei der verschwundenen jungen Frau.”
    Joe spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    Wenn das bedeutet, dass ich mehr Zeit mit dir verbringen kann, dann jederzeit.
    Nein, sie war Matts Verlobte.
    Aber Matt war …
    … tot.
    “Klar, wir können es mal versuchen”, sagte er und streckte ihr die Hand zum Abschied hin. Was sie jetzt ganz sicher nicht gebrauchen konnte, war, dass sich Matts vertrauenswürdiger Cousin in einen sabbernden Lüstling verwandelte.
    Verdammt noch mal, er war auch nur ein Mann.
    Halt!
    Vergib mir, Matt. Gott stehe mir bei, dass ich meine Gedanken für mich behalte!
    “Wir können es versuchen”, wiederholte er. “Wenn du mir wirklich helfen willst, dann versprich mir aufzupassen, mit wem du über welches Thema redest – und pass auf, was du tust.”
    “Versprochen”, gab sie mit einem bezaubernden Lächeln zurück.
    “Also gut, dann will ich mal.” Er sah auf seine Uhr. Fast elf. “Ich mache mich jetzt auf den Weg, und du kriegst immer noch ein paar Stunden Schlaf.”
    “Ja, danke. Wie erreiche ich dich?”
    Er gab ihr seine Karte. “Du kannst jederzeit anrufen.”
    Sie lächelte ihn an.
    “Was ist?”
    “Alle Leute scheinen mich für ein zartes Pflänzchen zu halten. Sind um mich besorgt, wollen mich beschützen. Aber… egal, ich
werde
dich anrufen.”
    “Okay, dann gute Nacht. Und schließ hinter mir ab.”
    “Darauf kannst du wetten.”
    “Und schalt die Alarmanlage ein.”
    “Oh ja. Die ist hochmodern.”
    Er musste sich zwingen, nicht zurückzuschauen, als er das Haus verließ.
    Oben in ihrem Zimmer zog sich Leslie um, schaltete den Fernseher ein und ging zum Fenster, als erwarte sie, dort wieder einen Mann zu sehen, der sich gegen die Straßenlampe lehnte.
    Aber er war nicht dort.
    Sie fühlte sich besser, nachdem sie Joe kennengelernt hatte, auch wenn sie es immer noch nicht fassen konnte, dass sie bei seinem Anblick vor Schreck ohnmächtig geworden war. Für eine Minute … für eine einzige Minute hatte sie tatsächlich geglaubt, Matt sei zu ihr zurückgekehrt.
    Nein, Matt konnte nur noch in ihren Träumen zu ihr zurückkehren.
    Sollte Joes Vermutung zutreffen, dass es sich bei der Explosion gar nicht um

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