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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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einen Unfall handelte? Auch ihr war von Zeit zu Zeit der Gedanke gekommen, dass Matt gezielt getötet worden war.
    Und was war mit Genevieve O’Brien? Würde Leslie Joe helfen können, sie wiederzufinden?
    Der Gedanke begeisterte sie, auch wenn ihre Freude ein wenig durch die Tatsache getrübt wurde, dass sie bislang nur mit Toten Kontakt hatte aufnehmen können.
    “Hey”, sagte sie zu sich selbst. “Komm mal wieder zurück auf den Teppich. An der Ausgrabungsstätte wartet noch genügend Arbeit auf dich!”
    Dort würde sie Marys Grab finden und dann dafür sorgen, dass Mutter und Tochter gemeinsam erneut bestattet wurden.
    Von diesem Gedanken beherrscht, legte sie sich ins Bett, um sich die Nachrichten anzusehen. Auf dem Bildschirm blickte sie in ihr eigenes Gesicht, während ein Reporter über ihre Fähigkeit spekulierte, Tote aufzufinden, eine Fähigkeit, die sie angeblich schon vor dem Tod ihres Mannes und ihrer eigenen schwierigen Zeit nach der Explosion im Hastings House besessen habe.
    Zum Glück sagte niemand ein Wort davon, dass sie jetzt wieder dort wohnte. Da hatten bislang alle Eingeweihten dichtgehalten.
    Kaum war der Bericht vorbei, schaltete sie weiter, bis sie einen Sender fand, der eine Wiederholung der Serie
Gilligan’s Island
zeigte. Eine Weile verfolgte sie die Abenteuer der sieben Schiffbrüchigen auf einer einsamen Insel, bis sie darüber fast einschlief.
    Nachdem sie den Fernseher ausgeschaltet hatte, lag sie wieder hellwach in ihrem Bett und fragte sich, ob Matt im Traum abermals zu ihr kommen würde. Immer wieder sah sie im dunklen Zimmer von einer Ecke zur anderen und suchte in den Schatten, während sie versuchte, Matt zu sich zu holen.
    Nichts geschah.
    Schließlich driftete sie in den Schlaf ab.
    Und dann kam Matt zu ihr.
    Wieder wusste sie, dass sie schlief und träumte. Aber es machte ihr nichts aus, weil er da war. Groß und schlank und so vital wie zu Lebzeiten. Er berührte sie, liebkoste sie. Leslie
fühlte
seine Finger auf ihrer nackten Haut, gefolgt von den gehauchten Berührungen seiner Lippen, die so real waren wie früher, wenn er sie geküsst hatte.
    Er strich über ihren Rücken, seine Hände brachten ihre Brüste zum Glühen, er nahm sie in seine Arme …
    “Ich liebe dich so sehr, Leslie”, hauchte er. “Oh Gott, Leslie …”
    Sie wollte, dass das Verlangen und die Begierde, die Zärtlichkeit und die Heftigkeit seiner Leidenschaft niemals aufhörten.
    Die Intimität seiner Zärtlichkeit weckte die wundervollste Sehnsucht ihn ihrem Inneren. Gemeinsam bewegten sie sich in dem Rhythmus, in dem er sie liebte. Sie genoss die Härte seines Körpers, sein köstliches Schaudern, die plötzliche Explosion seines Höhepunkts …
    Und sie genoss, wie er seine Arme um sie schlang, um sie niemals wieder loszulassen.
    Sein Atem strich sanft über ihr Ohr. Sie konnte noch immer spüren, wie er ihren Körper an sich drückte.
    Langsam bewegte sie sich in seinen Armen, wie sie es schon so viele Male getan hatte. Als sie noch zusammenlebten, kam es durch ihre unterschiedlichen Arbeitszeiten oft vor, dass er nach Hause kam, wenn sie bereits schlief. Langsam und verführerisch begann er sie dann aufzuwecken, indem er sie liebte.
    Im anschließenden Zustand der wohligen Erschöpfung unterhielten sie sich im Flüsterton über den vergangenen Tag. Leslie schien es das Natürlichste auf der Welt zu sein, es jetzt genauso zu machen, auch wenn sie wusste, dass sich alles nur in ihrem Traum abspielte.
    “Ich bin heute Joe begegnet.”
    “Joe? Guter Kerl. Aber eine traurige Geschichte.”
    “Wieso?”
    “Er war in ein Mädchen von der Highschool verliebt.”
    “Und?”
    “Gestorben. An Krebs.”
    “Oh, das tut mir leid.”
    “Ich glaube, er hat ihren Geist nie losgelassen.”
    Ihren Geist …
    “Er ist sehr interessant”, sagte sie.
    “Das stimmt. Er ist großartig. Hör auf ihn.”
    Er küsste ihren Hals und zog sie enger an sich.
    “Einen Moment lang dachte ich, er wäre du.”
    “Tatsächlich? Kann sein, dass wir uns ähnlich sahen.”
    Dann fanden seine Lippen zu ihren zurück, und er begann erneut, sie zu streicheln und zu liebkosen.
    Diesmal flüsterte sie: “Matt, ich liebe dich so sehr. Du fehlst mir so, und ich … ich brauche dich …”
    Er nahm den Kopf ein wenig zurück und schaute sie an. “Du darfst nicht zulassen, dass du mich brauchst, Leslie.”
    “Ich werde dich immer brauchen.”
    “Nein”, flüsterte er und berührte sie sanft. “Verzeih mir, aber ich

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