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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Katze miaute. Irgendwo bellte ein Hund. Ein Wagen hatte eine Fehlzündung, und jemand hupte. Rapmusik ließ den Fußweg erzittern, als ein Wagen mit voll aufgedrehter Anlage vorbeifuhr.
    Was mache ich hier?, fragte sich Leslie. Ich habe schließlich keine ESP-Begabung.
    Dennoch schloss sie die Augen und sah vor sich das Bild von Genevieve O’Brien.
    Die Geräusche wurden leiser. Sie stellte sich die Straße vor, wie sie an jenem Abend ausgesehen haben musste. Sie sah Genevieve, wie sie Didi zu überzeugen versuchte, dieses Leben hier hinter sich zu lassen und selbst die Initiative zu ergreifen. Und dann …
    Ein Wagen näherte sich, der Fahrer hupte.
    Genevieve drehte sich um … und erkannte den Fahrer.
    Kein Freund!
    Diese Empfindung traf Leslie fast wie ein Fausthieb.
Kein Freund, aber jemand, den sie kannte. Der ihr das Leben schwer machte und sich nicht um die Arbeit scherte, die getan werden musste.
    Gereizt ging Genevieve zu dem Wagen.
    Leslie konnte fast die Stimme des Mannes hören.
    Steig ein, und wir reden darüber. Ich fahre dich auch nach Hause.
    Also stieg Genevieve ein, ohne die Gefahr zu ahnen, in der sie schwebte.
    Erst nachdem sie bereits einige Minuten unterwegs waren, wandte sich der Mann ihr zu. Mit einer Hand lenkte er, in der anderen Hand hielt er etwas. Sie wunderte sich zwar, was es war, doch erst als er ihr diese Hand vor Mund und Nase drückte und sie einen Übelkeit erregenden, süßlichen Geruch einatmete, erkannte sie die Bedrohung – doch es war zu spät.
    Nein! Sie wehrte sich, versuchte die Hand wegzustoßen. Er fuhr weiter, links und rechts der Straße waren Leute unterwegs. Wenn sie doch nur schreien oder irgendwie anders auf sich aufmerksam machen könnte.
    Doch das schaffte sie nicht mehr, denn sie verlor allmählich ihr Bewusstsein. Und sie wusste …
    “Leslie!”
    Sie hörte ihren Namen, und im gleichen Moment war der Bann gebrochen. Die Wahrnehmungen, die Vision – alles verschwand.
    Als Nächstes registrierte sie, dass Joe sie in seinen Armen hielt und vor einem Sturz auf den Fußweg rettete.
    “Ich wusste doch, dass es mehr war als nur dieser Treffer am Kopf”, sagte er. “Ich bringe dich nach Hause.”
    “Nein, nein, bitte nicht”, protestierte sie und fand die Kraft, auf eigenen Beinen zu stehen. “Meinem Kopf geht es gut.”
    Was war nur gerade eben geschehen? So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt! Und sie dachte, mit Geistern zu reden sei etwas seltsam?
    Didi sah sie an, als hätte sie eine Außerirdische vor sich.
    Leslie versuchte sie zuversichtlich anzulächeln. “Sorry.”
    “Bist du ‘ne Hellseherin oder was?”
    “Nein”, widersprach sie, doch die Frau starrte sie genauso ratlos an, wie Joe es tat. “Na ja, vielleicht so etwas in der Art”, gestand sie widerstrebend ein. “Manchmal … fühle ich Dinge. Wenn jemand …”
    “Wenn jemand tot ist?”, fragte Didi geradeheraus, als Leslie nicht weiterredete.
    Sie zuckte mit den Schultern. “Ich … ich will es nicht hoffen. Genevieve wusste, bei wem sie in den Wagen einstieg”, sagte sie in überzeugtem Tonfall und schaute Joe an.
    Didi rümpfte die Nase. “Das hätte ich dir auch sagen können. Es musste sich um einen Freund handeln.”
    “Genau das ist der Punkt. Er war jemand, den sie kannte, aber er war kein Freund. Nur jemand, mit dem sie in irgendeiner Weise zusammengearbeitet hat. Sie war wütend, als sie ihn sah.”
    “Sie ist sofort eingestiegen”, wandte Didi ein.
    “Richtig – weil sie ihn kannte. Auch wenn sie ihn nicht mochte, war er jemand, den die Leute respektieren, dem sie vertrauen. Aber sie wollte von ihm etwas haben, das sie nicht bekam.”
    “So ist das Leben”, kommentierte Didi ihre Bemerkung.
    “Kannst du mir sagen, wohin sie gefahren sind?”, fragte Joe.
    Leslie überlegte kurz und schüttelte schließlich den Kopf. “Ich weiß nur, dass sie eine Zeit lang gefahren sind, ehe er sie betäubte.”
    “Betäubte oder tötete?”, fragte Joe leise.
    Sie machte eine nachdenkliche Miene. “Ich …”
    “Was?” Joe klang nervös.
    “Hör zu, ich bin keine Hellseherin. Ich weiß nicht …” Sie brach den Satz mittendrin ab. Auf keinen Fall war sie bereit, ihm zu erklären, dass ihre wahre Begabung darin lag, mit Geistern zu reden.
    “Was wolltest du sagen?”, hakte er nach.
    Leslie sah ihn lange an, dann seufzte sie gedehnt. “Ich glaube nicht, dass sie tot ist. Sie wurde entführt und betäubt, aber ich denke, sie lebt noch.”
    Joe schien nicht an ihren

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