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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nach ihm erfüllt.
    So wild und unbeherrscht sie sich auch liebten, so war doch jede einzelne Sekunde von einer unendlichen Zärtlichkeit erfüllt.
    Im nächsten Moment fand sie sich auf dem Rücken liegend wieder. Ihr Atem ging hastig, ihr Herz war in Aufruhr, und sie verlor jedes Gefühl für ihr körperliches Dasein, während sie sich beide im gleichen Rhythmus bewegten. Immer wieder spürte sie seine Küsse auf ihren Brüsten, ihren Schultern und ihrem Mund. Mit Matt vereint wurde sie nach einer wundervollen Ewigkeit von einem explosionsartigen Höhepunkt bis hinauf in den Himmel getragen – hinauf in Sphären, in denen Zeit und Raum nicht länger existierten.
    Als sie langsam wieder hinunter auf die Erde schwebte, kam es ihr vor, als würde sie ein Wunder erleben. Die gerade erlebte Leidenschaft ließ ihr einen wohligen Schauer über den ganzen Körper laufen. Nur langsam kühlte ihre erhitzte Haut unter dem hauchdünnen Film aus Schweißperlen ab.
    Matt lag neben ihr, ebenfalls schweißgebadet und auf eine wunderbare Weise erschöpft, während er sie in seinen Armen hielt. Es erstaunte sie immer wieder, wie unglaublich es war, von ihm geliebt zu werden, und wie glücklich er sie machte.
    In ihren Träumen.
    Obwohl sie wusste, dass sie träumte, wollte sie diesen Traum nicht loslassen. Mit dem Rücken an Matt gedrückt lag sie da und verschränkte ihre Finger mit seinen, seine freie Hand lag auf ihrem Bauch. Ihren Kopf hatte sie gegen seine Brust gedrückt, sodass sie das Spiel seiner Muskeln deutlich wahrnehmen konnte.
    Diese Nähe zu ihm fühlte sich noch immer so vertraut an. So oft hatten sie in dieser Stellung gelegen, wenn er spät heimkam und sich zu ihr ins Bett kuschelte. Erst liebten sie sich, dann unterhielten sie sich über den Tag, der hinter ihnen lag, und manchmal auch über ihre Zukunftspläne.
    Ich habe Angst um dich
, flüsterte er ihr jetzt zu.
    Angst um mich? Matt, du warst Reporter. Du kennst das Gefühl, wenn etwas verkehrt ist und du dich verpflichtet fühlst, das Unrecht aus der Welt zu schaffen. Du weißt, dass ich herausfinden muss, was hier geschehen ist.
    Er hörte ihr zu, dachte über ihre Worte nach und ließ sich Zeit, seine Antwort zu formulieren, ehe er sie in ihr seidiges Haar sprach.
    Ja, das weiß ich. Aber es ändert nichts daran, dass ich Angst um dich habe.
Er schwieg einige Sekunden lang, fast so, als würde es ihn schmerzen weiterzureden.
Ich kann nicht bei dir sein. Vertraue Joe.
    Sie wollte erwidern, dass sie ständig von Menschen umgeben war – unter anderem von Cops. Wieso sollte sie also in Gefahr sein? Doch dann dachte sie an den Morgen in der Gruft. Den Tag über war sie mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass es tatsächlich der Deckenverputz war, der sie am Kopf getroffen hatte. Aber stimmte das wirklich? Sie hatte sich in der Ecke aufgehalten, in der das Kirchenregister lag, und sie war sich sicher, dass sie irgendetwas gehört und wahrgenommen hatte. Andererseits gab es auch keinen Zweifel daran, dass ihr niemand in die Gruft gefolgt war. Und es hatte sich auch niemand dort aufgehalten, als sie eintraf. Also …
    Ich fühlte sie heute Morgen, diese Angst um dich. Aber ich konnte nichts unternehmen. Doch Joe war da, und es ging alles gut aus. Vertrau niemandem, hörst du? Nur Joe.
    Ja, ich habe dich gehört
, antwortete sie.
Aber warum?
    “Der Keller.”
    Leslie war sofort hellwach, da sie davon überzeugt war, dass jemand diese Worte laut ausgesprochen hatte. Sie setzte sich hastig auf, drückte die Decke an sich und sah sich um – doch da war niemand.
    Ihre Haare waren zerzaust und verschwitzt. Irgendwann in den letzten Stunden hatte sie offenbar ihr Nachthemd ausgezogen, die Laken waren völlig zerwühlt.
    Sie stöhnte leise auf. Sie fühlte sich, als wenn sie einen Kater hätte. Vorsichtig tastete sie ihren Schädel ab, doch die Beule hatte sich fast völlig zurückgebildet.
    “Der Keller?”, fragte sie in den Raum.
    Doch sie erhielt keine Antwort.
    Schließlich stand sie auf, ging unter die Dusche und zog sich an – T-Shirt und eine Cargohose mit drei Taschen an jedem Hosenbein. Dann eilte sie nach unten ins Erdgeschoss. Es war noch so früh am Morgen, dass sie allein im Haus war. Sie setzte den Kaffee auf und begab sich ins Anrichtezimmer.
    Dort schlug sie den Teppich zurück und entdeckte die Falltür, die in den Keller führte. Lange vor dem Abend, an dem die verhängnisvolle Party stattgefunden hatte, war sie schon einmal in diesem Keller

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