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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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durch Psi-Kräfte, ein Raumschiff antreiben können? Und würde das nicht die meisten anderen Energiequellen der Galaxis über Nacht überflüssig machen? Wir können eine Flotte aufbauen.«
    Einen Moment stand ich reglos da, erschüttert durch die Kraft seiner Vorstellung. Raumschiffe für Darkover … matrixbetrieben! Bei allen Göttern, was für ein Traum! Und Darkovaner als Kameraden, Mitbewerber, nicht einfach als vergessene Kinder aus dem All …
    »Es kann nicht möglich sein«, sagte ich, »sonst hätten es die Matrixzirkel schon in alten Zeiten fertiggebracht.«
    »Das hat man getan«, sagte Kadarin. »Die Comyn haben es gestoppt. Es hätte ihre Macht auf dieser Welt untergraben. Wir haben der galaktischen Zivilisation den Rücken gekehrt, weil diese Bande alter Weiber in Thendara beschloß, sie fänden unsere Welt gut, so wie sie war, mit den Comyn oben bei den Göttern und allen anderen, die um sie herumrannten, sich vor ihnen verbeugten und in den Dreck warfen! Sie haben uns sogar alle entwaffnet. Das geschätzte Abkommen hört sich sehr zivilisiert an, doch was es effektiv bewirkt, ist, daß es unmöglich gemacht wird, irgendeine Art bewaffneter Rebellion zu organisieren, die die Macht der Comyn in Gefahr bringen würde.«
    Dies entsprach auch einigen meiner eigenen Gedanken und verunsicherte mich und ließ mich zweifeln. Selbst Hastur redete in edlen Worten über die Comyn, die sich dem Dienst an Darkover verschrieben hätten, doch heraus kam aber nur, daß er am besten wußte, was für Darkover gut sei, und er duldete keine unabhängigen Ideen, die seine Macht herausforderten, dieses Beste auch durchzusetzen.
    »Ein edler Traum. Das habe ich schon gesagt. Aber was habe ich damit zu tun?«
    Diesmal antwortete Marjorie, die meine Hand dabei fest drückte. »Cousin, du bist im Turm ausgebildet worden. Du kennst die Techniken und Möglichkeiten und weißt, wie man sie sogar bei latenten Telepathen einsetzen kann. Soviel von den alten Kenntnissen ist außerhalb der Türme verlorengegangen. Wir können nur blind herumexperimentieren. Wir haben nicht die Fähigkeiten, Erfahrungen und die Disziplin, mit der wir weiterkämen. Diejenigen von uns, die Telepathen sind, haben keine Chance, ihre natürliche Begabung zu entwickeln, und die, die keine Telepathen sind, haben keine Möglichkeit, die Grundlagen der Arbeit mit Matrizen zu lernen. Wir brauchen jemanden, um zu lernen – jemanden wie dich, Cousin!«
    »Ich weiß nicht … ich habe nur in den Türmen gearbeitet. Man hat mir gesagt, es sei gefährlich …«
    »Natürlich«, sagte Kadarin verächtlich. »Würden sie es riskieren, daß ein ausgebildeter Mann auf eigene Faust experimentiert und vielleicht dabei mehr lernt als das bißchen, das sie ihm zugestehen? Kermiac hat hier in den Hellers Matrixtechniker ausgebildet, als ihr in den Domänen immer noch in bewachten Zirkeln gearbeitet habt, die man als Zauberei und Spuk betrachtete! Aber er ist sehr alt und kann uns nun nicht mehr helfen.« Er lächelte kurz und kalt. »Wir brauchen jemanden, der jung ist, jemanden, der ausgebildet und vor allem furchtlos ist. Ich glaube, Ihr habt dazu die Kraft. Habt Ihr auch den Willen?«
    Ich erinnerte mich wieder an das unheimliche Gefühl von Schicksal, das mich beim Ritt hierher überkommen hatte. War dies das Ziel, das ich vorhergesehen hatte, die Macht eines korrupten Clans über Darkover zu brechen, den Würgegriff abzuschütteln und Darkover auf den ihm angemessenen Platz innerhalb des Imperiums zu hieven?
    Es war fast zuviel, um es begreifen zu können. Plötzlich wurde ich sehr müde. Marjorie strich immer noch sanft mit ihren schmalen Fingern über meine Hand und sagte, ohne aufzublicken: »Genug, Beltran. Gib ihm Zeit. Er ist von der Reise erschöpft, und ihr seid auf ihn losgegangen, bis er ganz verwirrt wurde. Wenn es für ihn richtig ist, wird er sich entscheiden.«
    Sie dachte an mich. Alle anderen dachten, wie gut ich in ihre Pläne hineinpaßte.
    Beltran sagte mit einem freundlichen, bedauernden Lächeln: »Entschuldige, Vetter. Marjorie hat recht. Genug jetzt davon. Nach einer so langen Reise benötigst du eher Muße, um etwas zu trinken, und ein weiches Bett statt eine Vorlesung über die Geschichte und Politik Darkovers. Nun, hier ist das Getränk, und das Bett wartet schon, das verspreche ich!« Er rief nach Wein und einem Getränk, das nach Früchten schmeckte, nicht unähnlich dem Shallan , das wir unten im Tal tranken. Er hob sein Glas und trank

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