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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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spritzen. Dann atmete er die Dämpfe ein, wieder und wieder. Mit jedem Atemzug spürte er, wie sein Körper an Stärke zurückgewann. Schmerzen und Erschöpfung verflogen. Er nahm ein paar weitere Züge und hielt die Flasche noch in der Hand, als die Tür zur Toilette zuschlug.
    »Puh, was stinkt hier so?«
    Michael schraubte die Flasche zu und kam aus dem Wandschrank heraus. Der Hausmeister stand vor ihm. »Jemand hat die Ammoniakflasche aufgelassen«, sagte er.
    »Muss Joe gewesen sein«, sagte der Hausmeister so bestimmt, dass Michael den Eindruck hatte, als würde dieser Joe - wer immer er war - stets für alles verantwortlich gemacht, was im Bereich des Hausmeisters schiefging. »Junge, wie hältst du es hier nur aus?« Kopfschüttelnd riß der Mann die Türen auf, um den Raum zu lüften. Dann nahm er einige Reiniger aus den Regalen.
    »Bis dann«, sagte Michael und ging in den Umkleideraum zurück. Der Hausmeister brummte etwas vor sich hin.
    Zehn Minuten später erfüllten die Ammoniakdämpfe Michaels Körper noch immer mit einer Kraft, wie er sie nie zuvor gespürt hatte. Er lief seinen ersten Hundert-Meter-Sprint und überbot seine Bestzeit um fast drei Fünftel und den Schulrekord um achtunddreißig Hundertstel Sekunden.

KAPITEL 25
     
    Die Glastüren zum Garten vor Robs Büro waren weit geöffnet, aber die Wände schienen Katharine dennoch zu erdrücken. Schon den ganzen Tag - seit sie am Morgen durch das Tor des Anwesens gefahren war - hatte sie das Gefühl nicht abschütteln können, dass sie beobachtet wurde. Mit jeder Stunde bildete sie sich heftiger ein, dass unsichtbare Augen sie überwachten, bis sie schließlich sogar den Gärtner verdächtigte, der nachmittags mit Rechen und Besen jedes einzelne Blatt entfernte, das auf den Rasen gefallen war. Sicherlich handelte es sich um einen Spion, der auf sie angesetzt worden war. Dass sie ihn nicht ein einziges Mal ertappte, wie er sie auch nur ansah, geschweige denn mit einer Minikamera Fotos machte oder ein Richtmikrofon - sie hatte davon gehört - in ihre Richtung hielt, konnte sie nicht vom Gegenteil überzeugen. Dabei hätte sie ein Richtmikrofon nicht einmal erkannt, wenn sie darüber gestolpert wäre. Aus Angst vor Wanzen brachte sie es nicht über sich zu telefonieren, und irgendwann hatte sie sogar ihr Telefongerät aufgeschraubt und dessen Innenleben nach einem winzigen Mikrofon durchsucht, das nicht hineingehörte. Schließlich hatte sie es aufgegeben.
    Der Tag hatte sich endlos lange hingezogen, und wenn sie sich nicht gesagt hätte, dass es verdächtig wirken würde, wenn sie vorzeitig ginge, wäre sie unmittelbar nach ihren Gesprächen mit Elaine Reynolds und Keith Shelby geflohen.
    Statt dessen war sie in Rob Silvers Büro geblieben, mit einer ausgewachsenen Paranoia. Sie hatte versucht, den Eindruck zu erwecken, als sei sie ganz in ihre Arbeit vertieft, die darin bestand, das Skelett von dem Fundort an der Fumarole zu identifizieren. Doch in den vergangenen drei Stunden hatte sie nur daran denken können, was sie im Labor des Serinus-Projekts gesehen hatte.
    Und daran, was Rob gestern über die Kanarienvögel gesagt hatte, die man in die Minenschächte herunterließ. Je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass die Tiere in den Plexiglaszellen genau diesem Zweck dienten. An ihnen wurde getestet, wieviel Gift in der Atmosphäre Sauerstoff atmende Wesen ertragen konnten.
    Aber es gab noch eine andere Frage, die sie ängstigte.
    Wenn man bedachte, was die Tiere einatmeten und in welchen Mengen, wieso konnten einige von ihnen überleben?
    Am Nachmittag suchte sie im Internet Informationen darüber, wie sich die verschiedenen chemischen Substanzen, die in die Plexiglaszellen geleitet wurden, auf Tiere auswirkten. Die Ergebnisse waren eindeutig: Bei den Konzentrationen giftiger Gase, die sie auf den Monitoren abgelesen hatte, hätten alle diese Tiere tot sein müssen.
    Aber sie waren nicht tot.
    Die einzige Schlußfolgerung lautete, dass es bei dem Serinus-Projekt um weitaus mehr ging als um eine Studie zur Auswirkung von Luftverschmutzung auf verschiedene Lebensformen.
    Offensichtlich wurden Experimente durchgeführt, um die Tiere gegen Gifte in der Atmosphäre resistent zu machen.
    Sie dachte an das seltsame Objekt, das sie im letzten Raum gesehen hatte, und daran, was der Techniker gesagt hatte. »Ich dachte, ein neues Gesicht hat vielleicht eine neue Idee.«
    Sie hatte nicht lange gebraucht, um dahinterzukommen, dass Takeo

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