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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ging los. Barnaby hielt sich an ihrer Seite.
    Gerrard begleitete Millicent. Er hatte Barnaby darum gebeten, anfangs bei Jacqueline zu bleiben, sodass er selbst die Gelegenheit erhielt, sich mit ihrer Tante zu unterhalten. Sie schlenderten die Terrasse entlang; kurz darauf waren Barnaby und Jacqueline so weit voraus, dass ein ungestörtes Gespräch möglich wurde.
    »Danke für Ihre Bereitschaft, an dem kleinen Ausflug teilzunehmen«, erklärte Gerrard. »Es ist sicherlich nicht sonderlich aufregend für Sie - Sie müssen die Gärten doch wie ihre Westentasche kennen.«
    Millicent lächelte. »Genau genommen stimmt das so nicht. Ich freue mich sehr über diese Gelegenheit, mein Gedächtnis aufzufrischen.«
    Gerrard blinzelte. »Ich dachte ... das heißt, ich habe angenommen, dass dies Ihr Zuhause ist.«
    »Das war es, in meiner Kindheit, aber meine Mutter hat das Leben in Bath bei weitem vorgezogen. Und da ich die Jüngste war, habe ich sie oft dorthin begleitet. Und dann starb Papa; danach blieben sie und ich auf Dauer in Bath. Über die Jahre war ich immer nur kurz zu Besuch hier. Schon vor vielen Jahren wurde Mama krank, und - um die Wahrheit zu sagen, da war ich mit ihr einer Meinung: Das Leben hier auf Hellebore Hall ist furchtbar ruhig. Aber dann ist Miribelle, Jacquelines Mutter, einen so tragischen Tod gestorben ... Meine älteren Schwestern haben selbst Familie, daher kam selbstverständlich ich her, um hier zu wohnen.«
    Sie waren am Rand der Terrasse angekommen; Gerrard half Millicent die Stufen hinab auf den Kiesweg, der zu der leichten Anhöhe führte.
    Als sie wieder weitergingen, fragte er: »Vor wie vielen Jahren ist Lady Tregonning denn gestorben?« Und wie?
    »Vor vierzehn Monaten. Erst seit zwei Monaten ist das Trauerjahr vorüber.«
    Gerrard bemühte sich, sein Erstaunen zu verbergen. Tregonning hatte vor mehr als zwei Monaten angefangen, ihn wegen dieses Porträts zu bearbeiten. Weil er befürchtete, sie ebenfalls zu verlieren? Deshalb wünschte er ein Porträt von ihr, ehe das geschehen könnte? Das erschien ... eindeutig seltsam.
    Bevor noch eine vernünftige Frage formulieren konnte, sprach Millicent weiter.
    »Mein Bruder hat mir erklärt, Mr. Debbington, dass Ihre Arbeit an Jacquelines Porträt es erforderlich macht, dass Sie viel Zeit in ihrer Nähe verbringen; sie müssen möglichst viel über sie erfahren, damit das Werk gelingt. Mein Bruder ist sehr darauf erpicht, dass das Porträt ein genaues Abbild ist. Ich verstehe, dass Sie dazu auch einmal länger mit Jacqueline alleine sein müssen.« Millicent bedachte ihn mit einem ernsten, ziemlich einschüchternden Blick. »Sie scheinen mir ein schätzenswerter junger Herr zu sein, und Ihr Ruf ist makellos. Ja, stimmt« - sie nickte - »ich habe das überprüft.«
    Sie schaute wieder nach vorne, während sie weiterschlenderten. »Daher denke ich, kann ich, was Ihren Umgang mit Jacqueline betrifft, auf Ihr Ehrgefühl vertrauen. Wenn Sie mir Ihr Wort geben, dem Anstand soweit genüge zu tun, dass Jacquelines Name keinen Schaden erleidet, dann glaube ich, dass ich unter diesen Umständen in meiner Wachsamkeit nachlassen darf, was den richtigen Abstand betrifft, der zwischen einem Gentleman und einer jungen Dame wie meiner Nichte gewahrt werden sollte.«
    Gerrard blinzelte verwundert. Mit unverblümten Worten zu sprechen lag wohl eindeutig in der Familie. Und es war eindeutig erfrischend. »Danke, Madam. Ich gebe Ihnen hiermit mein Wort, dass der Name Ihrer Nichte durch mich oder mein Verhalten keinen Schaden nehmen wird.«
    »Sehr gut.« Millicent deutete mit dem Kinn in Richtung
    Jacqueline und Barnaby, der seine Begleiterin gerade mit einer Geschichte unterhielt. Sie hatten die Köpfe zusammengesteckt. »In diesem Fall schlage ich vor, dass Sie Mr. Adair zu mir schicken. Ich würde so gerne hören, was dieser Schurke Monteith im Schilde führt. Ich kannte seinen Vater - ein schlimmerer Schwerenöter ist mir nie begegnet!«
    Gerrard konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er verbeugte sich und tat, wie ihm geheißen. Rasch hatte er das Paar eingeholt.
    Barnaby war über Millicents Bitte erstaunt. Er ließ sich aber bereitwillig zurückfallen, um mit ihr zu gehen, sodass Jacqueline nun in Gerrards Begleitung blieb.
    Ein kleines Fichtenwäldchen in allen Schattierungen von dunklem Grün tauchte vor ihnen auf, wobei manche Bäume ihre Wipfel hoch in den Himmel reckten, während andere eher an Büsche erinnerten. Der Weg schlängelte sich unter den

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