Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Gegenwart, wie sie es bei Gerrard Debbington tat.
    Es war wahnwitzig - ihre Reaktion ergab keinen Sinn.
    Sie musste dieses Verhalten überwinden, da war sie fest entschlossen; und wenn sie dazu nicht imstande war, dann würde sie es eben einfach nicht weiter beachten, es verbergen, sodass er nichts von dieser albernen Schwäche mitbekam.
    Nach diesem Augenblick am Strand erschien es ihr unendlich weise, absolut alles zu ignorieren, was er in ihr auslöste.
    Der Pfad führte sie in einiger Entfernung von dem Spritzloch am Rand des Zyklopen herum. Gerrard blieb an der Stelle stehen, wo der Weg steiler anzusteigen begann, und warf einen Blick zurück auf den Felsen. Von hier aus konnte er das Loch im Gestein gut erkennen. Ein gedämpftes Rumpeln drang zu ihnen, dann spritzte Wasser in einer kleinen Fontäne empor.
    »Die Flut lässt nach«, sagte Jacqueline und ging weiter.
    Er folgte ihr, ließ ihren Ellbogen nicht los; und sie schüttelte ihn nicht ab. Sie wollte ihn nicht unnötig darauf aufmerksam machen, dass sie sich seiner Berührung überhaupt bewusst war.
    Und doch war sie das - bis ins Mark hinein. Der Stärke, die in ihm schlummerte, in seinen Fingern und in dem schlanken, sehnigen Körper, der sich so dicht neben dem ihrem bewegte.
    Nachdem sie den Zyklop-Felsen hinter sich gelassen hatten, gelangten sie zum Garten des Vulkan mit seinen feuerroten und orangefarben blühenden Blumen sowie Büschen mit bronzefarbenem Laub, dann zum Garten des Hermes und dem der Diana. Den ersten zierten kunstvoll aufgeschichtete Steinhaufen, der zweite konnte mit einem kleinen Wäldchen aufwarten, in dem ein paar Rehe und Hirsche lebten. Das alles lieferte Jacqueline Munition genug, um ihn abzulenken. Und sich selbst auch.
    Als die beiden schließlich den höher gelegenen Aussichtspunkt erreichten, eine zierliche Pergola aus Schmiedeeisen, und dort Millicent und Barnaby trafen, war es ihr gelungen, den Augenblick am Ufer in die hinterste Ecke ihres Gedächtnisses zu verdrängen.
    Sie zeigte auf den Weg, der sich von der Pergola aus über einen Hügelrücken im Süden hinaufschlängelte. »Das ist der Garten des Atlas, ein seltenes Beispiel für einen Felsengarten, der aus nichts als runden Steinen verschiedenster Größe besteht.«
    »Als Sinnbild für die Erdkugel, die Atlas auf seinen Schultern trägt?« Sich die Augen beschattend, sah Barnaby zu dem Hügel hinauf.
    »Genau. Vom oberen Ende dieses Gartens gibt es eine Treppe, die zum südlichen Ende der Terrasse führt.« Jacqueline gab ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten, und betrat den anderen Weg. »Hier entlang geht es zum Garten der Athena. Wir könnten geradeaus hindurch zur Terrasse gehen - es gibt da ebenfalls Stufen -, aber wenn wir uns an der Gabelung auf dem Pfad halten, der durch den Garten der Artemis führt, kommen wir am Garten der Nacht vorbei, bevor wir wieder zur Terrasse hinaufsteigen.«
    »Gehen Sie voraus.« Gerrard lächelte und begab sich wieder an ihre Seite.
    Er hatte den Blick nach vorn gerichtet; und sie nutzte die Gelegenheit, verstohlen sein Profil zu betrachten. Er hatte zahllose Fragen gestellt auf dem Spaziergang durch die Gärten. Er war ein Landschaftsmaler, ein Künstler; die Gärten mussten ihn brennend interessieren, aber dennoch hatte sie den Verdacht, dass er sich mehr erkundigt hatte, weil sie das von ihm erwartet hatte - damit sie sich wohl fühlte und um sie zu beruhigen ... Er konnte ja wohl nicht wissen, welche Wirkung er auf sie hatte, oder doch?
    Sie wandte den Kopf wieder nach vorne und verdrängte das beunruhigende Gefühl. »Der Garten der Athene, der Göttin der Weisheit, ist ganz im formalen Stil angelegt, hauptsächlich mit Olivenbäumen, denn sie waren der Göttin heilig.« Ihr Wissen über die Gärten war umfassend; von Kindheit an hatte sie die Gärtner mit Fragen bestürmt; manche der Angestellten waren älter als ihr Vater und erinnerten sich an die Veränderungen, die sich in Jahrzehnten vollzogen hatten.
    Sie nahmen die Abzweigung, auf die sie deutete, und betraten die phantasievolle Landschaft des Gartens der Artemis, der Heimat von unzähligen in Tierform gestutzten Hecken und Büschen, darunter auch Löwen und Tiger, die besonderen Gefährten der Göttin.
    Die Sonne schien warm vom Himmel; die Temperatur war deutlich höher als bei ihrem Aufbruch vorhin. Sie verlangsamten ihr Tempo; Millicent ermüdete allmählich. Jacqueline und ihre Tante waren sich erst vor Kurzem

Weitere Kostenlose Bücher