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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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in dem Bereich des Gartens verschwunden, den Gerrard nicht mehr sehen konnte.
    Er richtete sich auf; er hatte keine Zweifel, was er da gerade beobachtet hatte. Die Gärten von Hellebore Hall in der Nacht, in Mondlicht getaucht, waren der ideale Ort für ein heimliches Stelldichein.
    Weiß Gott, am heutigen Nachmittag hatte er den Zauber der Umgebung am eigenen Leibe erfahren.
    Innerlich zuckte er die Achseln und zog den Vorhang zu, überließ Eleanor und ihren Verehrer ihrem Treiben.
    »Also sag schon, wie ist er?« Eleanor schaute Jacqueline erwartungsvoll an.
    Lächelnd ging Jacqueline weiter. An diesem Morgen war Eleanor nach dem Frühstück eingetroffen, um mit ihr die Gärten zu durchstreifen und ein wenig zu plaudern, wie sie es alle paar Tage zu tun pflegten. Jacqueline hatte fast damit gerechnet, keine Zeit für sie zu haben, da Gerrard sie brauchen würde, aber als sie ihn fragend angeschaut hatte, hatte er geahnt, was sie wissen wollte, und sich entschuldigt, hatte gesagt, er wolle seine Skizzen von gestern durchsehen.
    Er war nach oben gegangen, vermutlich in sein Atelier, sodass sie mit Eleanor spazieren gehen und die Neugier ihrer Freundin befriedigen konnte. »Du hast ihn doch gesehen.« Sie blickte Eleanor an. »Du hast mit ihm gesprochen. Was hältst du von ihm?«
    Eleanor stöhnte gespielt übertrieben. »Du weißt sehr gut, dass ich das nicht gemeint habe. Aber wenn du es wissen willst - ich war überrascht, und zwar angenehm, wie ich hinzufügen muss. Er ist ganz anders, als ich es erwartet hätte.«
    Allerdings. Jacqueline betrat von der obersten Aussichtsplattform den Weg durch den Garten der Diana und weiter in den von Persephone; sie wollten zu der Stelle, wo Eleanor und sie oft saßen und sich unterhielten.
    »Er ist nicht ruhig, nicht distanziert, aber zurückhaltend und beherrscht, nicht wahr?« Eleanor, den Blick auf den Weg vor sich gerichtet, schlenderte neben ihr. »Er beobachtet, schaut zu, reagiert aber nicht, und doch ist da all diese Energie - all diese Stärke und Intensität - du kannst es spüren, beinahe sehen, aber nicht anfassen, und es berührt dich auch nicht.«
    Sie erschauerte wohlig; als sie zu ihr hinübersah, bemerkte Jacqueline ein wissendes Lächeln um ihre Lippen.
    Eleanor fing ihren Blick auf; ihre Augen strahlten. »Ich würde Mamas Perlen darauf wetten, dass er ein ausgezeichneter Liebhaber ist.«
    Jacqueline zog die Brauen hoch. Eleanor hatte Liebhaber - sie hatte nie erfahren, wen, oder ob es mehr als einer war; Eleanor hatte ihre Erfahrungen offen beschrieben, aber nur in Form von Gefühlen, von Aufregung und körperlichen Empfindungen.
    Durch Eleanor hatte sie mehr gelernt, als sie sonst hätte ahnen können, zumindest auf abstrakte Art.
    Bis jetzt.
    Er hat mich geküsst - und ich ihn.
    Diese Worte lagen ihr auf der Zunge, aber sie hielt sie zurück. Verzichtete darauf, Eleanor diese Erfahrung mitzuteilen, die sie genießen würde. Sie konnte sich die folgenden Fragen ihrer Freundin lebhaft vorstellen: Wie hat es sich angefühlt, was hat er genau getan, war er dabei herrisch, wonach hat er geschmeckt?
    Wunderbar, er hatte ihr die Augen geöffnet, ja, er war herrisch gewesen, aber auch sanft - und männlich. Er hatte wie das Wesen der Männlichkeit geschmeckt.
    So würden ihre Antworten lauten, aber sie zögerte, sie zu geben. Der Zwischenfall gestern war nicht geplant gewesen, nicht beabsichtigt, von ihnen beiden nicht. Er hatte nicht mit ihrem Haar gespielt, um sie zu einem Kuss zu verführen, da war sie sich ganz sicher. Und sie ... sie hatte nicht gewusst, dass sie sich, nachdem sie seine Lippen gekostet hatte, danach sehnen würde, es wieder zu tun ... dass sie so kühn handeln könnte und mehr verlangen.
    Doch das hatte sie, und er war darauf eingegangen. Sie wusste nicht recht, was sie dabei empfand oder empfinden sollte, bei beidem.
    Während Eleanor ihr immer alle möglichen intimen Details aus ihrem Leben berichtet hatte, war sie selbst eher zurückhaltend dabei gewesen, umsichtiger, was sie verriet. Aber sie kannte Eleanor gut; sie würde mehr sagen müssen.
    »Ihm Modell zu sitzen ist ganz anders, als ich dachte. Er hat bislang nur Bleistiftskizzen angefertigt. Darin ist er sehr fix.«
    »Musst du eine bestimmte Pose einnehmen? Jordan hat gesagt, er habe dich und Gerrard gestern in den Gärten getroffen, aber da wart ihr schon fertig.«
    »Nein, nicht fertig - wir waren auf dem Weg in einen anderen Teil des Gartens. Wir sind umhergegangen und haben

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