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Hauchnah

Hauchnah

Titel: Hauchnah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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eingeben? Gott. Kirche. Messe. So etwas in der Art.“
    „Dann hast du wohl etwas Brauchbares entdeckt?“
    „Das weiß ich erst, wenn du die Suche durchgeführt hast“, sagte Mac gedehnt.
    Tanzina lachte. „In zwanzig Minuten rufe ich zurück.“
    Er meldete sich bereits nach zehn Minuten. „Bingo.“
    Mac straffte sich. „Sag schon, was du gefunden hast.“
    „Im vergangenen September hat sie offenbar angefangen, mitjemandem zu chatten, der sich BVLR nannte. Ich habe Zugang zu den Daten und Uhrzeiten der Chats und kann feststellen, dass religiöse Begriffe vorkommen. Aber ich habe keinen Zugang zu den Chats selbst. Dafür benötigen wir einen Durchsuchungsbefehl für die Firma, die im Besitz des benutzten Servers ist. Wenn die etwas Brauchbares findet und du die IP-Adresse von BVLR haben willst, brauchen wir auch dafür eine richterliche Anordnung.“
    „Verdammt. Wie lange dauert das?“
    „Du kannst die Anordnung formulieren und sie morgen von einem Richter unterzeichnen lassen. Was die Bereitstellung der Informationen durch die Firmen betrifft, kann es sich um Tage handeln. Sogar um Wochen.“
    „Verdammt, das ist zu lange.“
    „Also, was soll ich tun?“
    „Fang einfach an. In der Zwischenzeit peile ich hier die Lage.“
    „Hier? Wo ist das?“
    „Plainville.“
    „Ah. Kleinstadt.“
    „Genau. Eine Kleinstadt. Begrenzte Anzahl von Kirchen. Die Leiche wurde zwar eine Autostunde nördlich von hier, in Redding, gefunden, doch Lindsay hat hier einen Bauernmarkt besucht. Vielleicht ist sie hier auch zur Kirche gegangen.“
    „Viel Glück, Mann.“
    „Danke. Melde dich wieder.“
    Mac legte auf, rieb sich die Stirn und wählte die nächste Nummer. Der Besitzer von Amber House stand noch immer nicht „zur Verfügung“. „Sagen Sie ihm, ich muss ihn so bald wie möglich sprechen. Special Agent McKenzie vom Justizministerium in Kalifornien.“ Er diktierte seine Telefonnummer und legte auf.
    Mist, ein paar Telefongespräche zogen eine neue lange Aufgabenliste nach sich. Er musste überprüfen, ob Alex Hanes einen Bruder hatte oder nicht, einen Bruder, der vielleicht wusste, ob Alex zu einer Kirche gehörte. Er musste Kirchen in Redding und Plainville ausfindig machen und herausfinden, ob irgendwer indiesen Kirchen Lindsay oder Alex Hanes gesehen hatte. Und er musste immer noch Melissa Callahan vernehmen.
    Was sollte er zuerst tun? Letztendlich fiel ihm die Entscheidung leicht.
    Natalie kannte Melissa. Melissa hatte sie warten lassen, sodass ein Mörder sich ihr nähern konnte. Dieser Mörder hatte Lindsay umgebracht. Lindsay hatte online mit jemandem Freundschaft geschlossen, den sie M nannte.
    Der erste Buchstabe von Melissas Namen lautete M.
    Sicher, Lindsay hatte sich auf ihren M im Maskulinum bezogen, doch das konnte eine Tarnung gewesen sein, mit der sie jemanden, der ihr Tagebuch fand, auf die falsche Spur lenkte.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach brachte Melissas Vernehmung überhaupt nichts. Das hoffte Mac sogar. Während er nun auf den Rückruf des Besitzers von Amber House wartete, würde er zunächst Melissa vernehmen. Je schneller sie von jedem Verdacht befreit war, umso eher musste Natalie sich ihretwegen keine Sorgen mehr machen. Und das würde Mac sehr begrüßen.

18. KAPITEL
    O bwohl Natalie sich anfangs durch Liz’ Anwesenheit in ihrem Haus unbehaglich fühlte, gab sie sich doch Mühe, die junge Frau kennenzulernen. Zu ihrem Erstaunen amüsierte sie sich recht gut dabei. Sie spielten Karten, sprachen über alte Filme und bereiteten in der Küche gemeinsam Thunfisch-Sandwiches zu. Natalie vergaß beinahe, dass Liz eine zu ihrem Schutz abgestellte Polizistin war und nicht eine neue Freundin, die sie zum Mittagessen eingeladen hatte. Doch dann erhielt Liz einen Anruf vom Revier, entschuldigte sich und zog sich in ein anderes Zimmer zurück. In den nächsten Stunden nahm Natalie ein paar immer wieder verschobene Arbeiten im Haushalt in Angriff.
    Als Mac am Spätnachmittag immer noch nicht aufgetaucht war, hätte Natalie eigentlich stolz darauf sein müssen, dass sie ihn verscheucht hatte – ihre Versuche waren augenscheinlich von Erfolg gekrönt. Doch Stolz hatte nicht das Geringste mit dem zu tun, was sie empfand. Immer wieder stellte sie sich vor, den Rest ihres Lebens allein verbringen zu müssen und nie wieder von diesem alles verzehrenden Feuer erfasst zu werden, das sie ergriffen hatte, als ihre und Macs Lippen sich berührt hatten. Es hinterließ ein Gefühl der Leere, und diese

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