Haunted (German Edition)
ihren Regalen lag, aber er ging an seinen Werkzeugkoffer und holte einen Hammer heraus, nur für den Fall, dass er eine Waffe brauchen würde. Er bezweifelte, dass er ihn benutzen müsste, selbst wenn Lynch zurückkäme, aber es konnte nicht schaden, vorbereitet zu sein.
Julian hatte immer noch diesen Abgabetermin und hatte vorgehabt, den Vormittag damit zu verbringen, die ganze versäumte Arbeit nachzuholen, aber die Neuigkeiten von Lynch hatten ihn aus der Bahn geworfen, und wieder oben in seinem Arbeitszimmer ertappte er sich dabei, wie er stumm auf den Monitor starrte, sein Kopf war völlig leer. Er schaute die letzten Änderungen durch, die er an der Seite durchgeführt hatte, weil er dachte, dass ihm eine Durchsicht der jüngsten Arbeit helfen könnte, seine Gedanken wieder auf den Kurs zu bringen, und es schien zu helfen. Er entdeckte einen Fehler, der ihm unterlaufen war, besserte ihn aus, und war plötzlich wieder voll bei der Sache. Er wusste, was er als Nächstes tun musste, und wusste, wie er zu dem Ergebnis kam, das er wollte.
Dann hörte er aus dem Flur eine Stimme.
Die Stimme eines Mannes.
Julian stand auf, sein Herz klopfte, und er schnappte sich den Hammer, den Griff fest umklammernd. Sein erster Gedanke war, dass John Lynch irgendwie in das Haus gelangt war, obwohl er keine Ahnung hatte, wie das möglich war. Aber als er sich vorsichtig der Tür näherte, konnte er die Stimme reden hören – sie hatte nicht aufgehört zu reden –, und obwohl er keine einzelnen Wörter verstehen konnte, erkannte er den Ton und den Tonfall.
Es handelte sich um die Stimme, die er zu Megan hatte sprechen hören, während sie schlief.
Julian lief ein Schauer über den Rücken bis hoch zu seinem Genick. Er trat in den Flur hinaus und rechnete fast damit, dass das Gemurmel verstummte, aber stattdessen wurde es lauter, und erneut kam es aus Megans Zimmer. Er schaute auf ihre Tür. Es war Tag, aber der Flur lag im Schatten, und die Spur kühles Sonnenlicht, die aus der offenen Tür des Schlafzimmers seiner Tochter austrat, ließ den Korridor in der Umgebung viel dunkler wirken.
Seine Hand schmerzte, aber Julian weigerte sich, seinen Griff am Hammer zu lockern. Er bewegte sich weiterhin langsam vorwärts, er wollte dieses Wesen, was es auch immer war, nicht auf seine Anwesenheit aufmerksam machen. Er konnte jetzt jedes dritte oder vierte Wort erkennen, aber sie ergaben keinen Sinn.
» … Steppdecke … Schluchten … Zinnober … Schlaf …«
Als er Megans Tür erreichte, spitzte er um die Ecke. In ihrem Spiegel bewegte sich etwas, ein weißlicher verschwommener Fleck, der sich zu schnell bewegte, um ihn sehen zu können, und dann war die Stimme verschwunden. Von der gegenüberliegenden Seite des Hauses, nicht aus seinem Arbeitszimmer, aber von weiter weg, vielleicht aus dem Garten ertönte ein leises schrilles Lachen.
Mit dem Hammer in der Hand untersuchte er Megans Schlafzimmer, dann das Zimmer von James, dann das Badezimmer, dann sein eigenes Arbeitszimmer. Aber er entdeckte nichts, hörte nichts, sah nichts.
Vielleicht sollten sie eine Art Exorzist aufsuchen.
Vor einem Monat, sogar vor einer Woche hätte er über die Albernheit eines solchen Gedankens gelacht. Aber das war damals und jetzt war jetzt, und Claire hatte recht. Irgendetwas stimmte nicht mit ihrem Haus und sie mussten etwas dagegen unternehmen.
Wenn es in Megans Zimmer ein Gespenst gab, ein männliches Gespenst, spionierte es … er … sie tatsächlich nachts aus, während sie schlief?
Der Gedanke war unerträglich, und Julian beschloss an Ort und Stelle, dass er und seine Tochter die Zimmer tauschen mussten. Es half vielleicht nicht, vielleicht war es eine komplette Zeitverschwendung, aber dies war der zweite Vorfall, bei dem er eine Männerstimme in Megans Zimmer gehört hatte, und dieses Mal hatte er auch etwas im Spiegel gesehen. Er würde ihr auf keinen Fall erlauben, eine weitere Nacht dort zu verbringen.
In seinem Hinterkopf schwebte ihm die Idee herum, dass sie das Haus verkaufen sollten, wie Claire gesagt hatte. Wahrscheinlich war kein Zimmer sicher. Aber dieser Gedanke wurde stumm geschaltet und besaß nicht die Dringlichkeit, die er hätte haben sollen.
Claire.
Aus irgendeinem Grund sah er sie nackt vor sich, mit gespreizten Beinen und rasiert, wie sie es nicht getan hatte, seit sie Kinder hatte. Plötzlich war er erregt und bekam einen Steifen, er kniete sich auf den Boden vor die Toilette und masturbierte. Er kam schnell zum
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