Haunted (German Edition)
Ende, spritzte in die Schüssel ab und drückte auf die Spülung, und nachdem er seine Hose zugemacht hatte, rief er Rick und Patrick an und fragte, ob sie vorbeikommen könnten, um ihm beim Rücken einiger Möbelstücke zu helfen.
Rick war immer dabei, wenn es ums Schwänzen ging – außerdem war er der Besitzer der Druckerei; er konnte tun, was immer er wollte – und Patrick hatte ohnehin vor, eine frühe Mittagspause zu machen, also kamen seine beiden Freunde vorbei, und innerhalb einer Stunde hatten sie die Möbel der beiden Zimmer ausgetauscht. Claire und Megan kamen gerade zurück, als sie fertig waren, und obwohl Megan schock-iert und bestürzt reagierte – zumindest bis Julian betonte, dass ihr neues Zimmer jetzt größer wäre –, warf ihm Claire lediglich einen Blick zu, der andeutete, dass sie wusste, warum er die Veränderung durchführte, auch wenn sie vielleicht keine Einzelheiten kannte.
Claire bot an, Rick und Patrick etwas zu Essen zuzubereiten, aber Patrick meinte, dass er zur Arbeit zurückmüsste, und Rick sagte, dass er sich auf dem Rückweg zur Druckerei nur einen Burger holen würde. Die beiden Männer fuhren mit Julians herzlichem Dank weg, und Megan ging nach oben, um ihre Poster aufzuhängen und neu zu dekorieren; damit ließ sie Julian und Claire allein in der Küche zurück. Sie fing an, Sandwiches zu machen, während er ihr von der Stimme berichtete, die er gehört hatte. John Lynch erwähnte er nicht, aber das musste er nicht – diese neuen Nachrichten waren unter den gegebenen Umständen beängstigend genug.
»Vielleicht sollten die Kinder in unserem Zimmer schlafen«, sagte Claire.
»Wo würden wir dann schlafen?«
»Vielleicht sollten wir alle in unserem Zimmer schlafen.«
Julian schüttelte den Kopf. »Das ist albern.«
»Ist es das? Wir wohnen in einem Spukhaus. Wir sollten hier raus, weggehen und nie wieder zurückkommen. Wenn wir das aber nicht tun, müssen wir anfangen, uns an die Situation anzupassen.«
»Das tue ich.«
»Mir gefällt nicht, dass sie im Obergeschoss sind, das ist weit weg von uns.«
In Wahrheit gefiel ihm das auch nicht. Aber es gab wenig, was sie dagegen tun könnten – das Haus war so gebaut –, und obwohl er die Absicht hatte, jede Vorsichtsmaßnahme zu treffen, sagte er Claire nichts, weil er ihr nicht noch mehr Angst einjagen wollte.
Die ganze Geheimniskrämerei, diese Bereitwilligkeit – nein, dieses Verlangen –, Claire nicht auf dem Laufenden zu halten, war nicht seine Art. Er hatte sich noch nie zuvor in seinem Leben so benommen, und dieser Gedankengang schien ihm fremd, gehörte nicht zu ihm. Ein dumpfes Pochen in seiner Schläfe entbrannte plötzlich zu einem richtigen Schmerz. Wenn er über dieses Thema nachdachte, bekam er Kopfschmerzen. Er blinzelte gegen das Pochen, versuchte anfangs, es zu ignorieren, dann sagte er Claire, dass ihm der Kopf wehtäte und dass er etwas nehmen müsste. Sie nickte. Sie selbst verzog das Gesicht, und beide gingen in die Küche, wo sie im Gewürzschrank hinter den Vitaminen eine Flasche Tylenol entdeckten.
Die beiden bereiteten zusammen das Mittagessen zu, so wie früher, Truthahn-Sandwiches am Fließband, bevor sie Megan riefen, herunterzukommen und zu essen. Den anfänglichen Schock überwunden, war Megan jetzt von den Möglichkeiten in ihrem neuen Zimmer begeistert, und sie plauderte fröhlich während des Mittagessens; sie beschrieb, wie sie dachte, eine Pflanze ans Fenster zu stellen, damit das Schlafzimmer »grüner« wäre.
Das Mittagessen war schön, und seine Kopfschmerzen hatten nachgelassen, aber sofort danach fing Claire an, im Haus die Fenster zu öffnen, um frische Luft hereinzulassen. »Im Haus mieft es«, sagte sie zu ihm. »Denkst du nicht, dass es mieft?« Sie öffnete die Hintertür, damit die Luft durch die Fliegengittertür hereinkommen konnte, und Julian ertappte sich dabei, wie er nach draußen auf die Terrasse trat, um den Garten nach einem Anzeichen von John Lynch abzusuchen.
Die neuen Pflanzen, die Claire gekauft und neulich eingepflanzt hatte, waren alle tot, stellte er fest.
Er musste zum Baummarkt gehen und ein Schloss für das Tor kaufen, das sich zur kleinen Gasse öffnete. Das hätte er schon tun sollen, als sie einzogen, aber zu dieser Zeit war es ihm nicht so wichtig vorgekommen. Jetzt hatte alles, was er unternehmen konnte, um den Zutritt zu ihrem Garten zu erschweren, höchste Priorität.
Julian kam in den Sinn, dass eine Nachbarschaftswache vielleicht eine
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