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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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Anthony. »Was gibt’s, Jess? Kann ich mit irgendwas behilflich sein?«
    Ich schüttelte gereizt den Kopf. »Was, du bist immer noch hier? Obwohl dich keiner mehr als Retter braucht?«
    Anthony tat leicht beleidigt und zuckte die Achseln. »Ich erweise mich eben gern als hilfreich«, sagte er leichthin und lächelte. »Und, wie gefällt dir deine Arbeit hier, Caroline? Wir sollten mal zusammen lunchen gehen. Ich kann dir viel über unsere Anfänge erzählen. Weißt du schon, dass wir unser Büro damals über einem Fish-and-Chips-Imbiss hatten?«
    »Das kann Jess ihr bestimmt bestens schildern«, bemerkte Marcia, die plötzlich aus dem Hintergrund auftauchte
und Caroline mit einem frostigen Lächeln bedachte. »Nicht wahr, Jess?«
    »Sie hat es mir schon erzählt«, erwiderte Caroline ernsthaft. »Und das mit dem Lunch ist zwar eine nette Idee, aber ich bin hier so eingespannt, dass wir das wohl lieber lassen sollten.« Sie lächelte Anthony entschuldigend an.
    »Lunch?«, sagte Marcia und funkelte Anthony vorwurfsvoll an. »Du wolltest sie zum Lunch einladen?«
    »Mit dir zusammen natürlich«, antwortete Anthony hastig. »Jetzt sei doch nicht so, Marcia.«
    »Ach ja, wie denn? Erst bestehst du darauf, dass wir hier in diese popelige Agentur zurückkommen, obwohl ich klar und deutlich gesagt habe, dass ich noch ein paar Wochen auf Mauritius bleiben will. Und auf einmal hängst du bei der öden Jessica Wild rum und willst mit dieser Tusse essen gehen? Also echt, ich muss schon sagen.« Sie verschränkte aufgebracht die Arme vor der Brust.
    »Bitte, Marcia«, erwiderte Anthony gestresst. »Lass das doch …«
    Doch er beendete seinen Satz nicht, da Caroline aufgestanden war und nun mit einer Miene, die ich noch nie bei ihr gesehen hatte, auf Marcia zumarschierte und dicht vor ihr stehen blieb. Caroline sah wütend, entschlossen und Ehrfurcht gebietend aus. »Als Erstes möchte ich mal klarstellen«, sagte sie mit zuckersüßer Stimme zu Marcia, »dass ich keine Tusse, sondern Kontakterin bin. Und zweitens ist Jessica nicht öde. Sie ist ganz im Gegenteil klug, witzig, großzügig und herzlich und die beste Chefin, die ich je hatte. Es spielt auch keine Rolle, dass sie bisher meine einzige Chefin ist, weil
sie so oder so toll ist. Und dann ist Milton Advertising auch keine popelige Agentur. Sie ist so wenig popelig, wie Sie jemals bei Boujis reinkommen werden. Wenn es Ihnen also nichts ausmacht, würde ich vorschlagen, dass Sie jetzt gehen, weil wir alle Hände voll damit zu tun haben, den Launch für Projekt Handtasche vorzubereiten.«
    Sie starrte Marcia herausfordernd an, die den Mund öffnete, ihn aber gleich wieder zumachte und Anthony am Arm packte. »Lass uns hier verschwinden«, sagte sie mit zittriger Stimme. »Ich wollte ohnehin nicht herkommen. Komm schon, Anthony. Na los .«
    Sie schniefte vernehmlich, woraufhin Anthony sich gehorsam abwandte und ihr folgsam hinterhertrabte. Auf mein Gesicht trat ein breites Grinsen.
    »Was war denn das?«, fragte ich Caroline verblüfft. »So hab ich dich ja noch nie erlebt!«
    Caroline lächelte und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch. »War das okay?«, fragte sie mit leuchtenden Augen. »Es liegt an diesem Lippenstift«, fügte sie dann in vertraulichem Tonfall hinzu. »Deine Mutter hat mir doch gesagt, wenn ich dunkleren Lippenstift trage, würde ich mich selbstsicherer und entschlossener fühlen. Sie hat mir auch gesagt, dass ich lernen müsste, für mich selbst einzustehen, weil ich doch mit niemandem liiert bin, und als alleinstehende Frau könne man sich ja nicht darauf verlassen, von Männern verteidigt zu werden.«
    »Das hat sie gesagt?«, fragte ich stirnrunzelnd. Ich hatte mich bemüht, nicht an meine Mutter zu denken, und mich schon den ganzen Morgen dem inneren Impuls widersetzt, sie anzurufen.
    Caroline nickte und errötete leicht. »Ich hab das aber
auch alles so gemeint, wie ich es gesagt habe. Dass du die beste Chefin bist und so.«
    »Ach, jetzt mach aber mal’nen Punkt«, erwiderte ich und errötete meinerseits. »Ich bin eine miserable Chefin. Nächste Woche haben wir einen Launch, und hier herrscht das totale Chaos.«
    Caroline nickte eifrig. »Ich mach mich sofort dran«, sagte sie. »Wir finden schon was.«
    Ich seufzte, begab mich selbst an meinen Schreibtisch und wollte mich gerade dem Computer zuwenden, als das Telefon klingelte. Unterschwellig hoffte ich, es könnte meine Mutter sein, und nahm sofort ab.
    »Hallo?«
    »Jess! Da bist du

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