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Hauptsache Hochzeit

Hauptsache Hochzeit

Titel: Hauptsache Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Townley Gemma
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»Ich wusste, dass du niemals … Aber du hast dich so überzeugend angehört. Und das hast du alles für deine Mutter getan? Ich… O Jess….«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Es tut mir alles schrecklich leid, Max.«
    Dann schaute ich über die Schulter zu meiner Mutter und sagte: »Du solltest jetzt gehen.«
    »Ja, das ist wahr«, fügte Max mit verächtlicher Stimme hinzu. »Nach allem, was ich für dich getan habe, Esther … Jess hat wohl von Anfang an recht gehabt. Du bist der egoistischste, selbstsüchtigste Mensch, dem ich je begegnet bin. Nicht, weil du Hugh Barter gegenüber geplaudert hast, sondern weil du uns das alles angetan hast. Vor allem deiner Tochter. Ich habe keinerlei Achtung mehr vor dir. Jess hat mal zu mir gesagt, dass sie bisher alles ohne Mutter geschafft hat, und jetzt bräuchte sie auch keine mehr. Ich dachte, dass sie sich irrt und sicher noch merken wird, dass sie dich doch braucht. Aber vielleicht hatte sie wirklich recht. Ich hätte wohl auf sie hören sollen.«
    Meine Mutter nickte und kramte in ihrer Handtasche
herum. Sie förderte einen Lippenstift zutage und betrachtete ihn so erstaunt, als sähe sie ihn zum ersten Mal. So hatte ich sie noch nie erlebt – kopflos und verwirrt. Doch dann trat wieder das strahlende Lächeln auf ihr Gesicht. »Natürlich, Max, das verstehe ich vollkommen«, sagte sie. Und dann ging sie hinaus, den Lippenstift noch in der Hand.
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte Chester mit ernster Miene. »Und euch schulde ich eine Entschuldigung. Irgendetwas Großes. Ich werd mir was einfallen lassen, aber vorerst wäre ich dankbar und froh, wenn ihr mich wieder als Kunden akzeptieren würdet. Ich werde mich auf einer Doppelseite in Advertising Today bei euch entschuldigen und alle Anschuldigungen zurücknehmen, die Hugh Barter und seine Truppe gegen euch erhoben haben. Und ich werde alle eure ehemaligen Kunden anrufen und sie darum bitten, zu euch zurückzukommen. Wie hört sich das an?«
    »Gut«, antwortete Max. Seine Stimme klang angespannt, als wage er es kaum zu sprechen. »Klingt super. Danke, Chester.«
    »Nein, ich habe zu danken, Max. Du warst vollkommen unschuldig, und ich habe mich aufgeführt wie ein Idiot. Ich rufe dich morgen früh wieder an.« Er schüttelte Max und mir die Hand und verabschiedete sich. Wir beide standen da und starrten uns verwirrt an.
    Dann zog Max mich urplötzlich in seine Arme und hielt mich so fest umschlungen wie nie zuvor. »Ich liebe dich, Jessica Wild«, sagte er, und seine Stimme klang rau. »Ich liebe dich so sehr, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Und Chester irrt sich – ich war durchaus nicht unschuldig. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht
habe, die Hochzeit abzusagen. Ich war so verzweifelt – ich konnte wohl nicht mehr klar denken. Verzeihst du mir, bitte?«
    »Da gibt’s nichts zu verzeihen«, erwiderte ich und blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten.
    Max grinste und küsste mich wieder und wieder. »O doch, und ich werde es wiedergutmachen. Ich möchte dich zum Essen ausführen. Ich möchte die Arbeit ein paar Tage völlig vergessen und nur mit dir ausspannen und über die Hochzeit reden«, sagte er aufgeregt. Dann löste er sich von mir. »Ich kann es einfach nicht fassen«, fügte er hinzu, setzte sich auf die Couch und zog mich mit sich. »Ich meine, deine Mutter und Hugh Barter. Das kann man sich doch gar nicht vorstellen.«
    »Ich weiß«, sagte ich leise.
    »Und dieser ganze Mist wegen dir und ihm. Als ob du… Als ob du mit ihm…« Max sah mich peinlich berührt an. »Ich habe das ohnehin nicht geglaubt. Keine Sekunde.«
    »Wirklich nicht?«, fragte ich mit pochendem Herzen.
    »Nein«, antwortete er fest. »Nicht meine Jessica. Und weißt du, du hattest noch mit einer anderen Sache recht.«
    »Mit was denn?«
    »Du bist deiner Mutter wirklich überhaupt nicht ähnlich. Und das macht mich ausgesprochen glücklich.«
    »Mich auch«, sagte ich atemlos. »Wirklich und wahrhaftig.«

Kapitel 21
    Zu behaupten, dass ich am nächsten Tag mit einem Riesenknall wieder auf der Erde landete, ist ebenso untertrieben wie zu sagen, dass ich über meine traute Einigkeit mit Max erleichtert war. Natürlich beschäftigte mich die Sache mit meiner Mutter, und ich hatte jedes Mal ein beklommenes Gefühl im Bauch, wenn ich an ihren verletzten Gesichtsausdruck dachte. Aber sie hatte sich das selbst zuzuschreiben, und ich musste mich jetzt auf Wichtigeres konzentrieren. Max genauso. Zum Beispiel auf die

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