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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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...
    Hundert Mücken sind ’ne hübsche Stange Geld.
    Jiff wusste, dass er sich etwas Heftiges ausdenken musste.
    Als er den Trakt verließ, bemerkte er den hellbraunen Hund nicht, der am anderen Ende des Flurs umherschnupperte.
    II
    Collier kehrte in eine leere und kaum beleuchtete Eingangshalle zurück. Verdammt, mir war nicht bewusst, dass es schon so spät ist . Zunächst verspürte er Lust, sich die Vitrinen ein wenig ausführlicher anzusehen, dann jedoch überlegte er es sich anders. Im muss sofort ins Bett, erinnerte er sich. Ich muss morgen um halb acht früh zur KIRCHE ... Er konnte es immer noch kaum glauben. Ich steh unter dem Pantoffel einer Frau, die nie mit mir ins Bett gehen wird . Collier dachte intensiv darüber nach, fühlte sich danach allerdings unverändert.
    Er freute sich aufrichtig darauf, Dominique wiederzusehen.
    Mittlerweile wirkte der Vorfall auf der Bank absurd, und er hätte beinahe laut aufgelacht. War echt ein kluger Schachzug von mir. Ideal, um sie so richtig zu beeindrucken. Doch seine Nerven fühlten sich nach wie vor an, als würden sie vibrieren, weil er ihr so nah gewesen war. Er konnte immer noch ihr Haar riechen, den sauberen Schweiß schmecken, den er von ihrer Haut lecken durfte ...
    Gott ...
    Collier ließ Mrs. Butlers Autoschlüssel hinter der Rezeption. Gedanklich vormerken: NIE wieder ihren Wagen leihen . Er würde am nächsten Morgen zu Fuß zur Kirche gehen. Collier wollte gerade die Treppe hinaufsteigen, da fiel ihm zum ersten Mal eine Vitrine auf – ein länglicher, hochkantiger Glaskasten, beinahe so groß wie er. Darin befand sich ein Kleid in sattem Burgunderrot aus einem Material, das beinahe wie Samt aussah. Ballkleid mit Mieder und Turnüre , verriet ihm ein Schild. Getragen von Mrs. Penelope Gast . Collier trat einen Schritt zurück, um es zu betrachten wie ein Gemälde. Sie hat das getragen , ging ihm durch den Kopf. Vor hundertfünfzig Jahren stand sie in Fleisch und Blut mit diesem Kleid in diesem Haus ... die Ehefrau eines wahnsinnigen Mörders . Der Gedanke verursachte ihm Gänsehaut.
    Mrs. Gast. Mrs. ... Pinkel ...
    Nervös entfernte er sich, bemerkte dabei jedoch einen wesentlich kleineren Schaukasten, der an der Treppenwand hing. Darin befand sich eine grobe Zange neben einem alten Hut. Er las das Schild. Handgeschmiedete Eisenkühlzange – 1861 – und offizieller Uniformhut 1858 aus dem Besitz von R. Harding, dem Familienschmied .
    Collier erinnerte sich an Dominiques Geschichte, an den mitternächtlichen Schmied mit dem Schlapphut. Das ist er, dachte er, während er den Hut betrachtete. Falls der Kerl, den sie gesehen hat, wirklich ein Geist war ... hat er diesen Hut getragen. Derselbe Bursche, der die Schere aus der anderen Vitrine angefertigt hat ...
    Ein weiterer Schauder ergriff ihn, als er die Treppe hinauflief. Ihm war nicht aufgefallen, dass die »Klammern für unartige Mädchen« aus dem anderen Schaukasten mittlerweile fehlten.
    Der Boden oben knarrte bei jedem zweiten Schritt. Einige an der Wand montierte, elektrische Kerzen stellten die einzige Beleuchtung des Treppenflurs dar. Hatte er gerade gehört, wie irgendwo leise eine Tür geschlossen wurde? Collier spähte durch das verschwommene Dunkel. Als er Zimmer zwei passierte, konnte er nicht anders – er bückte sich, um am Schlüsselloch zu schnuppern, nahm jedoch nichts wahr. Dann betrat er rasch sein Zimmer und verriegelte die Tür.
    Warum bin ich heute Nacht so ängstlich?
    Natürlich lag es an Dominiques Geschichte und der Kraft der Suggestion, die jeden verfolgen musste, der sie gehört hatte. Etwas in dem Haus braute sich zusammen wie ein namenloser übersinnlicher Rückstand, und Collier nahm es wahr wie ein Empfänger.
    Als er sich auszog und das Licht ausschaltete, trat er aus einer Eingebung heraus zu den Vorhängen der Balkontür. Er schaute zur alten Schmiede hinaus, die im schwindenden Mondlicht mehr wie ein Haufen Steine aussah.
    Kaum lag er im Bett, kam der Schlaf. Gott, bin ich müde . Als er jedoch einzudösen versuchte, drängten sich Bilder von Dominique in seine Gedanken – ihre Augen im Mondlicht, ihre nackten, glänzenden Beine, ihre steifen Nippel unter dem dünnen Stoff, in den er einen großen, nassen Kreis geleckt hatte. Schlagartig richtete sich sein Glied auf, aber er brüllte es an: Nein!
    Collier dachte an Dominiques Willenskraft – ihre völlige Enthaltsamkeit – und anschließend an seine eigene, kaum vorhandene. Er beschloss, Dominique nicht zu

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