Haus der bösen Lust (German Edition)
Porträt von Gast emporzustarren.
Das Haus ...
War es nur Suggestion, oder hatte Harwood Gast tatsächlich seine Haltung und seine Miene geändert? Der Plantagenbaron schien das Gesicht verzogen zu haben und statt hinaus zu dem Baum nach links zu schauen ...
Collier schwenkte den Blick nach links.
Und sah den alten Schreibtisch ... und das kleinere Porträt von Penelope.
Langsame Schritte trugen ihn hinüber, während sich seine Augen weiteten. Der nächste Blitz offenbarte ihm alles, was er auf dem kleinen Gemälde erkennen musste.
Das Bild zeigte nur eine Landschaft mit Bäumen im Hintergrund – von Penelope Gast fehlte jede Spur, als wäre sie nie darauf gemalt worden.
Erklang der ausgeprägte, südliche Akzent nur in Colliers Kopf?
»Es ist nicht das Haus«, flüsterte die Stimme von überallher.
Collier taumelte auf die Treppe zu.
»Ich bin es ...«
Mit beiden Händen auf dem Geländer bahnte er sich den Weg nach oben. Seine Augen hatten sich noch kaum an die Verhältnisse angepasst. Nachdem er sich durch endlos scheinende Dunkelheit getastet hatte, fand er endlich sein Zimmer.
Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Ich hab echt die Schnauze voll von diesem Haus, dachte er und hyperventilierte beinahe, doch gleich darauf spürte er, dass etwas nicht stimmte.
Die Kerzen ...
Als er das Zimmer verlassen hatte, waren zwei Kerzen angezündet gewesen. Nun war nur noch eine da.
Collier ergriff sie und beleuchtete das Bett.
Dominique war verschwunden.
Collier verfluchte sich. Verdammt! Wahrscheinlich hat sie der Sturm geweckt; dann hat sie gesehen, dass ich nicht hier war, hatte Angst und ist gegangen.
Aber ...
Ihre Arbeitshose und ihre Bluse hingen über dem Stuhl. Dann bemerkte er beunruhigt, dass ihr Silberkreuz vom Bettpfosten baumelte.
Dasselbe galt für ihren BH und ihren Slip.
Collier zog daraus einen nüchternen, wenngleich unglaublichen Schluss. Sie ist nicht hier, aber ihre gesamte Kleidung sehr wohl. Was bedeutet, dass sie irgendwo im Haus ist ... nackt.
Das Unwetter hatte nachgelassen. Collier versuchte, nachzudenken ...
Plötzlich vernahm er so etwas wie ein gedehntes Platschen, als würde ein Eimer Wasser geleert.
Collier hatte dieses Geräusch schon einmal gehört.
Es stammte aus dem Raum nebenan. Das Badezimmer ...
Mittlerweile kannte Collier den Ablauf.
Als er die Kerze ausblies, überraschte es ihn nicht, einen Lichtpunkt an der Wand zu erkennen: das Guckloch. Er sank auf die Knie und spähte hindurch.
Kerzenlicht flackerte, zwar nicht viel, aber genug. Dominiques wunderschöne Scham tauchte auf, das Dreieck ihrer dunklen Behaarung unübersehbar. Sie ließ sich in die Sitzwanne gleiten.
Collier beobachtete das Geschehen, das Auge vor dem Loch erstarrt.
Dominique hielt keine Seife in der Hand, sondern Colliers Dose mit Rasiergel. Ihre Finger drückten eine mittelgroße Menge davon in die Schambehaarung, dann begann sie, das Gel zu einem dichten weißen Schaum zu massieren.
Sie will sich den Intimbereich rasieren, setzte die langsame Erkenntnis ein. Damit hatte Collier grundsätzlich kein Problem, nur ...
Warum will sie sich in einer gottverdammten Sitzbadewanne aus der Bürgerkriegszeit während eines Stromausfalls den Intimbereich rasieren?
Als Nächstes drang ein weiteres Geräusch, das er schon einmal gehört hatte, an seine Ohren.
... kratz-kratz-kratz ...
Sie verwendete nicht Colliers Einwegrasierer. Es handelte sich um ein altmodisches Rasiermesser mit gerader Klinge.
Als sie fertig war, stieg sie aus dem Sitzbad und tupfte sich mit einem Handtuch trocken.
Selbst im matten Kerzenlicht schien ihre sauber und frisch rasierte Scham weiß zu strahlen, aber ...
Was macht sie denn jetzt?
Sie hatte etwas anderes zwischen den Fingern, eine kleine, flache Kassette, die sie rasch aufklappte.
Eyeliner.
Collier hielt es kaum noch aus. Was macht sie denn JETZT?
Dann ...
Klack!
Der Strom ging wieder an, und der Raum gleißte vor Licht.
Vernunft kehrte zurück. Collier rannte aus dem Raum und nach rechts zu dem Badezimmer.
»Dominique, was um alles in der Welt ...«
Sie stand ihm zugewandt da, allerdings mit gesenktem Kopf; offenbar hatte sie nicht bemerkt, dass er eingetreten war.
Collier war völlig perplex durch ihren unverhofften nackten Anblick. Er konnte sie nur mit offenem Mund anstarren.
Das grelle Licht betonte jedes noch so kleine Detail ihrer Rundungen und weiblichen Merkmale, die athletischen Beine, die runden Hüften, den flachen, weißen
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