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Haus der bösen Lust (German Edition)

Haus der bösen Lust (German Edition)

Titel: Haus der bösen Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Unbehagen. Sie sah fast neu aus und wies keinerlei Rostflecken auf. Ich frage mich, ob mit dem Ding je jemand getötet wurde , ging ihm unwillkürlich durch den Kopf.
    Sein Blick wanderte über weitere Ausstellungsstücke, während sich Mrs. Butler mit ihrem charmanten Akzent um das Paar aus Wisconsin kümmerte. Sie gab den beiden einige Informationsbroschüren ... Und Colliers Blick heftete sich auf den weiblichen Teil des Touristenpaars – eine schlichte Frau mit einem kleinen Bäuchlein, trotzdem noch wohlproportioniert. Breite Hüften dehnten ihre beige Hose – zu eng, wie bei ihrem Mann –, und Collier konzentrierte sich auf den Busen. Dann bestürmte ein Bild seinen Verstand: er selbst, wie er ihr das Oberteil vom Leib riss und das Gesicht zwischen den Brüsten vergrub ...
    Er zuckte zusammen und wandte sich ab, bis die schmutzige Vorstellung verschwand.
    Als er wieder hinschaute, stand die Frau auf Zehenspitzen und hatte ein breites zahngebleichtes Lächeln aufgesetzt. Sie winkte ihm zu.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Sie sind doch Justin Collier, oder?«
    Collier bemühte sich, nicht zu seufzen. »Ja.«
    »Oh, wir sind große Fans! Sieh mal, Schatz, das ist der Bierfürst!«
    Der Ehemann winkte ebenfalls. »Wir lieben Ihre Sendung, Mr. Collier.«
    »Danke.«
    Die Frau: »Könnten wir wohl ein Autogramm bekommen?«
    Am liebsten hätte Collier gestöhnt. »Mit Vergnügen ...« Dann jedoch öffnete sich die Vorzimmertür, und Lottie trabte mit seinem Koffer und seiner Laptoptasche herein. Damit bin ich vorläufig aus dem Schneider, dachte Collier. »Aber holen wir das doch später nach. Ich checke gerade ein.«
    »Natürlich«, gab die aufgeregte Frau zurück. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen!«
    »Das letzte Zimmer im Flur, Mr. Collier«, fügte Mrs. Butler hinzu.
    Ein gekünsteltes Lächeln, dann eilte er zu Lottie.
    »Warten Sie, lassen Sie mich einen nehmen«, sagte er, doch sie schüttelte nur grinsend den Kopf.
    Die alte Frau hat recht – sie ist stark wie ein Muli . Mühelos trug sie das sperrige Gepäck die Treppe hinauf. Schlanke Beine nahmen zwei Stufen auf einmal. Zunächst war Collier nicht sicher, weshalb er einige Schritte hinter ihr blieb, dann jedoch ...
    Schon wieder ein perverser Instinkt, vermutete er.
    Collier versuchte, ihr unter den Jeansrock zu spähen. Eine Sekunde lang erblickte er einen weißen Slip, der sich über der Spalte eines herrlichen kleinen Hinterns bauschte.
    Was ist heute bloß LOS mit mir?
    Ein kastanienbrauner Teppich führte den Hauptgang hinunter. Über das Geländer konnte Collier hören, wie Mrs. Butler das Paar aus Wisconsin vollplapperte. Er kämpfte gegen den Drang an hinunterzuschauen, in der Hoffnung, einen Blick in den Ausschnitt beider Frauen zu erhaschen. Diesmal gelang es ihm, den Impuls zu unterdrücken. Wieso bin ich plötzlich so versessen auf Sex?, fragte er sich. Als er keine Antwort darauf fand, ging er dazu über, Lotties Hinterteil und wohlgeformte Beine zu begutachten. Der Anblick berauschte ihn, und er konnte sich nicht erklären, weshalb. Sogar ihre Achillessehnen und ihre nackten Fersen wirkten betörend. Auch die glanzlosen Strähnen, die Rückseite ihrer Arme, ihre Finger, die die Griffe seiner Koffer umklammerten, erschienen ihm unfassbar erotisch ...
    Als sie stehen blieb und das Gepäck abstellte, hielt er inne, dann fiel ihm ein, dass er seinen Schlüssel bereits bekommen hatte. Das letzte Zimmer im Flur, hatte Mrs. Butler gesagt. Er steckte den Schlüssel ins Schloss ...
    Lottie zupfte an seinem Arm und schüttelte den Kopf. Sie zeigte auf die Tür, neben der sie stand.
    »Ich dachte, Ihre Mutter hätte gesagt, das letzte Zimmer im ...«
    Sie schien mit den Lippen Worte zu formen, doch Collier verstand sie nicht.
    Eine kräftige männliche Stimme kam ihm zu Hilfe. »Was meine Ma gemeint hat, is’ das letzte normale Zimmer.« Ein großer Mann um die dreißig näherte sich. Er lächelte selbstsicher und trug Jeans, Arbeitsschuhe und ein T-Shirt. »Hallo, Mr. Collier. Ich bin Helens Sohn, Jiff.«
    Collier schüttelte eine schwielige Hand. »Hallo, Jeff.«
    »Nein, Sir, es heißt Jiff – Sie wissen schon, wie die Erdnussbuttermarke.« Das enge T-Shirt ließ einen trainierten Oberkörper erahnen. Der Mann hatte einen blonden Kurzhaarschnitt und einen ähnlich gedehnten Akzent wie seine Mutter. »Das hier is’ nich’ Ihr Zimmer. Wir vermieten’s nich’.« Er deutete auf die Tür daneben. »Das is’ Ihres, und

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